⏳XI - Somnus⏳

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Sie war fort.
Er wusste es, noch bevor er in das Artium gestürmt war. Die naseweise junge Frau war verschwunden.
Einer der Scurios trat mit schnellen Schritten zu dem toten Bubblegerüst, hob es mühelos hoch und kippte es um.
Leer.
Er schloss kurz die Augen.
Der zweite blieb abrupt stehen und stierte mit ausdrucksloser Miene nach draußen. "Die Infrarotstrahlen sind schwach. Die plötzlichen Stromausfälle verwirren das System."
"Sie werden stark genug sein."
Er massierte sich mit zwei Fingern die Schläfen, bis er hinter sich ein leises Keuchen gewahrte. "Somnus, ist sie-"
"Weg, ja."
Er warf Aidan einen kurzen Blick zu- Aidan, seinem Kind, seinem Lehrling, seinem größten Schatz.
"Ich... es tut mir leid."
Ein dummes Kind.
"Transfer", erwiderte er knapp.
Aidan nickte vorsichtig, bevor er herumfuhr und aus dem Raum verschwand. Somnus wandte sich dem horchenden Scurio zu. "Datenverbindung einleiten."
"Datenverbindung eingeleitet."
"Datenverbindung eingeleitet."
Somnus' Sehnerv meldete ein zweites Bild, das die Realität an den Rändern überlappte wie ein gefräßiger Pilz. Ein unangenehmer Lichtfleck verband die beiden, doch er unterdrückte die aufkommende Übelkeit stoisch.

Aidan kehrte an seine Seite zurück, einen silbernen Knopf im Ohr. Mit flinken Fingern befestigte er dessen Ebenbild an Somnus.

Somnus?

Ja, mein Sohn. Nimm dir einen der Scurios und durchsuche die Seitenwege. Einen schicke ich zurück zu ihrer Wohnung, einer bleibt hier in der Nähe, nimmt sich diese Straße vor.
Ich nehme mich der Hauptstraße an. Ein letzter folgt der Infrarottechnologie.

Warum nicht gleich alle, wenn wir sie damit finden können?

Die Strahlung ist so schwach, dass sie möglicherweise fehlgeleitet wird. Wir kesseln sie ein.

Er kapselte seine Gedanken wieder ab und erteilte dem nächsten Scurio enige knappe Befehle. Drei von ihnen verschwanden als bläuliche Schatten in der dämmrigen Luft, Aidan warf ihm noch einen kurzen Blick zu, bevor er sich umwandte und in Laufschritt verfiel.

Einen Moment lang stand Somnus wie eingefroren auf der einsamen Straße, horchte auf die leisen, verschwommenen Schritte... dann reckte er sich, geschmeidig wie eine Raubkatze, und folgte seinen lautlosen Jägern.

MorpheusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt