Kapitel 16

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Leonie POV.

Mittlerweile sind schon gute zwei Stunden vergangen und ich sitze immer noch im Wald, auf diesem Baumstamm. Mit meiner Hand streiche ich über meinen Bauch und rede mit dem Kleinen. Es ist richtig angenehm. Diese Stille. Keiner, der dir unnötig sagt, was ich machen soll. Dass ich mich schonen soll. Nicht überanstrengen soll. Mich ausruhen soll.

Ich war lange nicht mehr draußen. Aus den oben genannten Gründen. Daddy und Niclas sind nervig. Papa hält sich noch zurück, aber es dauert nicht lange, dann wird er sich auch einmischen. Wenn Daddy ihn nicht schon in den Wahnsinn treibt, dass er sich einmischt.

"Leo?", ruft Niclas.

Seufzend strecke ich meinen Arm zur Seite. "Hier. Hast lange gebraucht. Mehr als zwei Stunden. Ich bin fast schon enttäuscht. Früher hast du höchstens eine gebraucht."

"Gott, hast du eine Laune. Bin ich froh, wenn ihr beide nicht mehr Schwanger seid!" Er lässt sich mit einem Schnauben neben mich fallen. "Melissa lässt mich nicht mehr in Ruhe. Versteh mich nicht falsch, ich liebe sie, aber gerade nervt sie mich ungeheuerlich!"

"Wie bist du raus gekommen?", frage ich.

"Sie schläft. Mal wieder. Ich hab die Chance genutzt und Daddy und Papa gesagt, dass ich dich suchen gehe. Von mir aus, können wir noch eine Weile hier sitzen. Ich will noch nicht zurück. Hier ist es so ruhig", erklärt er.

Ich nicke und starre in den Himmel rauf. Schweigend sitzen wir nebeneinander und starren einfach in der Gegend rum. Früher haben wir das auch öfter gemacht. Einfach im Wald gesessen, nicht geredet und einfach in der Gegend rumgestarrt. Sowas hab ich vermisst. Niclas und ich haben schon lange nichts mehr gemacht. In letzter Zeit hatte er auch nicht wirklich Zeit für mich. Schon komisch, wenn wir eigentlich immer jeden Tag was gemacht haben. Und war es nur einen Film ansehen oder in einem Bett schlafen und solange kuscheln, bis wir beide geschlafen haben.

"Schläfst du heute bei mir?", murmel ich irgendwann und lehne meinen Kopf an seine Schulter.

"Klar. Haben wir schon lange nicht mehr gemacht", stimmt er zu.

"Ich vermisse dich", gestehe ich. "Klar bist du da, aber es ist nicht mehr das Gleiche. Wir haben keine Zeit mehr für einander. Du hast keine Zeit mehr für mich."

Ian seufzt und zieht mich zu sich. "Ich weiß. Nur Melissa spannt mich so ein und ständig will sie was und Daddy treibt mich mit dir in den Wahnsinn. Genauso wie Papa. Ich glaube, er geht jetzt dann in ein anderes Zimmer."

"Wie meinst du das?"

"Ich hab vor ein paar Nächten etwas mitbekommen. Sie haben sich gestritten. Papa war sauer, weil Daddy dich so einengt. Papa ist voll ausgeflippt."

"Also ist es meine Schuld?" Meine Stimme zittert ein wenig.

"Nein!" Niclas schlingt seine Arme um mich. "Papa hat Daddy einfach gesagt, was er denkt. Das ist alles. Wir beide wissen, dass Daddy sich immer Sorgen um uns macht. Vorallem um dich. Weil ihr euch so ähnlich seid. Deswegen hängt er gerade so an dir."

"Aber trotzdem bin ich irgendwie schuld", flüstere ich leise.

"Nein, bist du nicht", widerspricht er mir. "Bist du nicht. Lass uns zurück gehen."

Fordernd strecke ich meine Arme nach ihm aus, damit er mich trägt. Lachend hebt er mich hoch und geht mit mir Richtung nach Hause.

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Mate 2!

Es ist sehr kurz, ich weiß, hoffentlich gefällt es euch.

Freue mich wie immer über euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

Mate 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt