Kapitel 4

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Jason POV

Leonies Blick wird immer emotionsloser, bis sie mich ausdruckslos ansieht. "Wie man das schafft? Indem es schneit und dieser doofe Ast vollgeschneit auf dem Boden liegt. Da kann ich doch nichts für!", schimpft sie. 

Mein Lachen verstummt sofort und entschuldigend sehe ich sie an. "Es tut mir leid. Das war nicht nett von mir. Was hältst du davon, wenn wir zurück gehen und noch ein bisschen feiern? Morgen rede ich mit deinem Vater. Dann kann ich dir morgen mehr sagen."

Ihr Blick wird sanfter und sie nickt. Wie vorhin halte ich ihr wieder meine Hand hin, welche sie ergreift. Wir gehen den Weg wieder zurück und sobald wir die Hütte erreichen, wird sie in eine Gruppe aus jungen Leuten gezogen und weg ist sie. Seufzend mache ich mich auf die Suche nach jemandem aus meinem Rudel. Schon nach kurzer Zeit finde ich Tim. 

"Und, wie viele haben ihren Mate gefunden?", frage ich ihn. 

"Mit dir, vier. Wir restlichen sechs werden in ein paar Tagen weiter reisen. Sobald wir alle jemanden gefunden haben, kommen wir wieder her", antwortet er. 

"Gut. Bis dahin sollte ich auch hier alles geregelt haben", meine ich. 

Er nickt, bevor er von jemandem in ein Gespräch verwickelt wird. Ich gehe ein bisschen durch die Leute und werde von Leonies Bruder angesprochen. 

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Niclas POV

"Jason? Können wir kurz reden?", spreche ich ihn an. 

Er nickt und folgt mir in eine ruhige Ecke. "Was gibts?"

"Leonie. Ich will nicht, dass du sie verletzt", stelle ich sofort klar. "Meine Schwester ist sehr sensibel und leicht verletzlich. Schon die kleinsten Dinge, könnten sie zerstören. Noch dazu ist sie oft krank. Ich kenne ihre Krankenakte auswendig und weiß, wann was gemacht werden muss, wenn sie krank ist. Nachdem wir geboren waren, musste Leonie zwei Wochen im Brutkasten bleiben, weil sie zu klein war. Papa hat mir einmal erzählt, als Daddy uns das erste Mal beide gehalten hat, dass wir nach der Hand des anderen gegriffen haben. Glaub mir, wenn du sie verletzt, brech ich dir alle Knochen."

Sein Gesichtsausdruck wird ein bisschen trauriger. "Ich werde sie nicht verletzen. Das könnte ich gar nicht. Leonie ist jetzt schon das Wichtigste in meinem Leben. Deswegen werde ich deinem Vater auch zusagen und hier in der Nähe ein neues Rudelhaus bauen. Damit sie weiterhin in eurer Nähe ist."

"Danke", sage ich aufrichtig. "Das bedeutet mir viel. Uns allen. Vor allem meinen Vätern und mir. Wir waren noch getrennt. Wir haben immer alles zusammen gemacht."

Er nickt verstehend. 

"Niclas!" Melissa schmeißt sich auf meinen Schoß. "Lass uns tanzen. Bitte!" Sie zieht einen Schmollmund und sieht mich bittend an. 

Ich nicke ergebend und werde von ihr auf die Beine und anschließend auf die Tanzfläche gezogen. Gerade spielt ein langsames Lied und sie schmiegt sich eng an mich. Ich hab so ein Glück mit Melissa. Sie ist so eine wundervolle Person und ich kenne sie schon mein Leben lang. Als ich heute Morgen ihren wundervollen Duft gerochen hab, konnte ich nicht anders, als sofort zu ihr zu laufen. Ich hab mich sofort in sie verliebt. Melissa ist so eine liebevolle Person und ist immer für andere da. 

"An was denkst du?", fragt sie. 

"Was für ein Glück ich mit dir hab", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. 

"Ich auch mit dir."

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David POV (Mein Baby!)

Leonie wird von ihren Freundinnen in Beschlag genommen und Jason geht zu irgendeinem Jungen. Niclas spricht mit seinen Freunden und hat einen Arm um Melissa gelegt. Meine restlichen Kinder sind irgendwo unterwegs und Nathan hab ich schon lange aus den Augen verloren. 

Mir kommt es vor wie gestern, dass ich meine kleinen Babys das erste Mal an Weihnachten im Arm hielt. Dass ich erfahren hab, dass ich die zwei bekomme. Dass Leonie ein Frühchen wird. Dass ich mit ihnen nach Hause gekommen bin. Dass ich Nathan anschrie und dann meine Fruchtblase geplatzt ist. 

Mit Tränen in den Augen verlasse ich die Hütte und gehe ein Stück in den Wald hinein. Tief atme ich die frische Luft ein und schließe die Augen. Wie konnten die zwei nur so schnell groß werden? So schnell erwachsen werden? Beide haben jetzt ihren Mate gefunden. Wieso vergeht die Zeit so schnell?

"Baby?" Nathan kommt mich nach gelaufen. Auch an ihm sind die letzten 18 1/2 Jahre nicht spurlos vorbei gegangen. An den Seiten werden seine Haare mittlerweile ein bisschen grau, um die Augen herum hat er kleine Lachfältchen bekommen und die Muskeln von früher sind auch nicht mehr so vorhanden. Statt einem trainierten Sixpack, hat er nun einen leichten Bierbauch. Ist aber viel gemütlicher zum kuscheln. "Ist alles okay?" Er schlingt seine Arme um mich. 

Eine Hand lege ich an seine Wange und streichel sein Gesicht. "Ja. Ich hab nur daran gedacht, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Mir kommt es so vor, als hätten wir gestern erst von unseren zwei kleinen erfahren. Dass erste Mal im Arm gehalten. Einfach alles. Und jetzt feiern wir ihren 18. Geburtstag und beide haben ihren Mate. Gott, ich will meine Babys wieder."

Ein Lächeln tritt auf sein Gesicht. "Ich weiß. Ich doch auch. Ich vermisse immer noch den Babygeruch an dir. Auch wenn es schon 18 Jahre her ist."

Da hat er Recht. Den hatte ich wirklich nur in meiner ersten Schwangerschaft. "Du warst bei den anderen immer ein bisschen geknickt, wenn ich nicht so gerochen hab."

"Ja. Du hast so gut gerochen", grinst er. 

Spielerisch schlage ich gegen seine Brust. "Du bist nicht witzig, Schatz. Irgendwie schade, dass ich nur dreimal Schwanger war."

"Nein, gut so. Bei einer weiteren hätte ich dich vielleicht verloren. So wie es bei Charlotte und Ernest fast der Fall war." Traurig sieht er mich an. 

Ja. Bei Charlotte und Ernest gab es einige Komplikationen. Gegen Ende der Schwangerschaft ging es mir immer schlechter und zum Schluss mussten die beiden wirklich eher geholt werden, da es mit den Herztönen von uns allen drei runter ging. "Ich weiß. Trotzdem hätte ich irgendwie gerne mehr Kinder gehabt."

"Reichen sechs nicht?"

"Nein", lache ich leicht. 

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Hey und herzlich willkommen zurück bei Mate 2!

David POV! Wuhu. Mein Baby ist zurück. Haha.

Heute wo der vermutlich angenehmste Schultag wäre, liege ich Zuhause im Bett und bin krank -.- Super.

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

Mate 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt