"Hey, ich bin Harry und das sind..."
"Hermine Granger und Ron Weasley, ja ich weiß."
Sie sahen mich verwirrt an und innerlich schlug ich mir die Hand gegen die Stirn. Wie dumm war ich eigentlich bitte? Niemand durfte wissen, was ich wusste.
"Ähm... Jeder kennt doch Harry Potter und seine Freunde", fügte ich deshalb schnell hinzu, ehe ich mich dem Essen zuwandte.
Harry, Ron und Hermine tauschten einen verwirrten Blick, ließen es aber dann auf sich beruhen, während ich mich umdrehte und zum Slytherintisch sah.
Draco saß zwischen Crabbe und Goyle und flüsterte mit ihnen, dann sah Goyle auf, bemerkte meinen Blick und stieß Draco an, der ebenfalls auf sah.
Sein Blick huschte zu mir und ich lächelte ihn an, was er nur mit einem abfälligen Schnauben quittierte.
Ach ja, ich saß ja bei den Gryffindors. Ich musste ihm irgendwie beweisen, dass ich auf seiner Seite stand.
Nach dem Essen stand ich auf und verließ mit den anderen Gryffindors die Große Halle und machte mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Okay, diese Treppen waren der reinste Horrortrip, die Räume langweilig und die fette Dame nervig. Ich wollte eine Schlange sein.
Aber am schlimmsten war es, dass ich mit Hermine, Parvati und Lavender in einem Schlafsaal war. Okay, da waren noch zwei weitere Mädchen, deren Namen ich nicht kannte, ich glaube, sie hießen Sarah und Maya oder so, es war mir aber auch egal. Hermine lag tatsächlich noch mit einem Buch im Bett, während sie leise irgendwelche Zaubersprüche murmelte. Himmel, die war ja eine noch größere Streberin, als Joanne sie beschrieben hatte.
Als es leise an die Tür klopfte und Minerva eintrat, richteten sich alle erstaunt auf, auch ich sah überrascht zu ihr. In den Büchern hatte sie nicht ein einziges Mal die Schlafsäle betreten, außer einmal, als Potters Narbe mal wieder geschmerzt hatte.
"Miss Willows, Professor Dumbledore lässt einen Gruß ausrichten, dies sind sämtliche Materialien, die Sie in diesem Jahr benötigen werden. Gewiss wird Miss Granger Ihnen ihre Aufzeichnungen zur Verfügung stellen. Nicht wahr, Miss Granger?"
Hermine nickte. "Selbstverständlich, Professor McGonagall."
"Danke Professor. Das ist wirklich nett von Ihnen und Professor Dumbledore", sagte ich und nahm ihr die Bücher ab.
Sie verließ den Schlafsaal und ich verkroch mich mit den Büchern im Bett. Ich war tatsächlich in Hogwarts, wie unglaublich war das denn bitte?
"Hey, ähm...falls du die Notizen haben willst, kann ich sie dir morgen kopieren, wenn du magst."
Mit hochgezogener Augenbraue sah ich Hermine an. Es wurde Zeit, dass ihr jemand zeigte, dass sie nicht die einzige schlaue Hexe hier war.
"Nein, danke. Ich kann den Stoff schon und weiß was in Hogwarts abgeht."
"Tatsächlich?", fragte sie schnippisch. "Dann kannst du mir doch sicher sagen, was Umbridge hier will?"
Ich seufzte. Ich dachte, Hermine wäre schlau, zumindest hatte Rowling das immer betont, doch scheinbar hatte sie übertrieben.
"Ach komm schon, ich dachte du wärst die klügste Hexe dieser Zeit? Umbridge ist im Auftrag von Fudge hier und mischt sich in Hogwarts ein. Sie hasst Kinder und liebt pink und Katzen."
Hermine starrte mich erstaunt an. "Woher weißt du all das? Du bist gerade mal ein paar Stunden hier."
Oh verdammt, ich musste wirklich vorsichtig sein, das stand fest.Am nächsten Morgen stand ich vor allen anderen auf und verließ den Gemeinschaftsraum.
Neugierig ging ich die Treppen nach unten, sah die Portraits begeistert an und blickte ab und an in ein paar Klassenzimmer. Wow, es war so unglaublich toll hier.
Ohne es wirklich zu merken, trugen mich meine Füße immer weiter hinab, bis ich in den Kerkern stand.
War ja eigentlich klar, dass ich automatisch hierher gekommen war. Schließlich war ich im Herzen eine Slytherin und daran würde auch der dämliche Hut nichts ändern.
Ich ging immer weiter den Gang entlang, bis ich auf einen Raum stieß, dessen Tür einen Spalt geöffnet war, also trat ich neugierig näher und blickte hinein.
"Was machst du da?"
Erschrocken wirbelte ich herum und sah direkt in Dracos Gesicht, das nur wenige Zentimeter von mir entfernt war und versuchte, meinen Herzschlag zu kontrollieren. "Ich...ähm...also... Ich war nur neugierig."
Draco sah mich mit dem höhnischen Grinsen an, das ich so liebte und zog mich etwas von dem Klassenzimmer weg. "Ziemlich mutig, hierher zu kommen, kleine Löwin. Oder aber verdammt dumm."
"Vielleicht bin ich beides, aber ganz bestimmt keine Löwin. Der dumme Hut muss einen Fehler gemacht haben. Ganz ehrlich, wer außer St. Potter will schon freiwillig nach Gryffindor, wenn das weitaus interessantere Haus hier in den Kerkern liegt?"
Draco sah mich lange an, ehe er leise lachte. "Hey, pass mal auf. Glaubst du wirklich, dass du einfach hierher kommen und so tun kannst, als wärst du eine Slytherin und meine Aufmerksamkeit wert?"
"Naja, genau genommen schenkst du mir doch deine Aufmerksamkeit..."
Meine Stimme wurde immer leiser und schließlich hielt ich lieber den Mund.
Draco starrte mich wütend an und drückte mich dann gegen die Wand. "Hältst dich wohl für besonders schlau, was? Pass lieber auf, was du sagst, Schlammblut. Verstanden?"
Sprachlos starrte ich ihn an und nickte dann nur. Hatte er mich gerade tatsächlich Schlammblut genannt? Ja okay, im Buch und in den Filmen hatte ich ihn genau wegen dieser herablassenden Art geliebt, doch diesen Hass jetzt selbst zu spüren, war absolut nicht das, was ich eigentlich wollte.
Er ließ mich los und sofort drehte ich mich um und rannte weg. Nur wohin sollte ich?
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Plötzlich Hexe ✔️ || #theHogward2018 || #RainbowAward2018 || #OrionAward2019 ||
Fanfiction2. Platz beim Orion Award 2018 in der Kategorie Fanfiction 😍💚 Seraphina ist 15 und eine absolute Leseratte. Ihre Lieblingsbücher sind die Harry Potter Teile von J.K Rowling und sie würde alles dafür tun, in diese Welt eintauchen zu können. Doch wa...