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Blaise und ich starrten uns gegenseitig an.
"Du hast das auch gemerkt und gesehen, oder?"
Er nickte und griff nach meiner Hand, ehe er den Zauber wiederholte. Wieder strömten die silbernen Fäden aus der Spitze seines Zauberstabes und sprachlos sah ich dabei zu, wie auch sie damit begannen, ein Netz um den Käfig zu spinnen.
"Fantastisch, Mr Zabini hat es ebenfalls geschafft", freute sich Flitwick und deutete zu uns in die Ecke, weshalb ich Blaise sofort losließ.
Das war verrückt. Ich musste mit Dumbledore sprechen und zwar sofort.
"Professor Flitwick, Sir? Mir ist schlecht, ist es in Ordnung wenn ich kurz rausgehe?"
Als er nickte, stand ich auf, warf Blaise noch ein Lächeln zu und machte mich auf den Weg zur Tür.
"Wahrscheinlich liegen ihr die ganzen Lügen schwer im Magen", stichelte Pansy und ich warf ihr einen Mörderblick zu, ehe ich die Tür hinter mir schloss. Bitch.
Schnell rannte ich zu Dumbledores Büro, nannte das Passwort und klopfte gegen die Tür, nachdem der steinerne Adler mich nach oben gebracht hatte.
"Herein."
Etwas nervös betrat ich das Büro des Schulleiters und lächelte ihn an. "Guten Tag, Professor Dumbledore. Störe ich Sie? Ich müsste dringend mit Ihnen sprechen."
"Setzen Sie sich nur und sagen Sie, was Sie bedrückt. Weshalb sind Sie nicht im Klassenraum von Professor Flitwick?"
Rasch ließ ich mich auf den Stuhl vor Albus' Schreibtisch sinken und erzählte, was gerade vorgefallen war.
"Denken Sie, dass das ein Zufall war? Niemand aus dieser Welt kann sowas, oder wurde in den Büchern etwas verschwiegen?"
Der alte Mann mit dem silbernen Haar schüttelte den Kopf. "Nein, es gibt niemanden, der das kann. Zumindest weiß ich von nichts in der Richtung. Würden Sie mir Ihre Hand reichen? Ich schätze, wir müssen einfach rausfinden, ob es ein Zufall war."
Leicht zögernd hielt ich ihm meine Hand hin und wartete darauf, dass er sie nahm, ehe ich mir das gleiche vorstellte, wie eben im Unterricht.
Albus konzentrierte sich ebenfalls und kurz darauf spürte ich, dass ich...dass wir langsam in die Luft stiegen. Ungläubig öffnete ich die Augen und sah ihn an. "Sir?"
"Ich schätze, Sie haben eine unglaubliche Gabe, mit der Sie viel schaffen können. Wenn Sie wollen. Aber..."
Er schüttelte den Kopf. "Ihre Gabe kann auch gefährlich werden."
"Gefährlich? Warum das?", fragte ich, während wir wieder dem Boden näher kamen. Das war wie bei Voldemort im siebten Teil, der konnte ja auch ohne Besen fliegen.
Wir setzten uns wieder und Dumbledore sah mich durch seine Brille hindurch nachdenklich an.
"Können Sie sich denn nicht vorstellen, weshalb Ihre Gabe gefährlich sein könnte?"
Ich seufzte leise. "Vielleicht weil... Okay, nein. Ich hab keine Ahnung, teilen Sie Ihr Wissen mit mir."
"Nunja", sagte er bedächtig, lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. "Stellen Sie sich vor, nicht ich würde hier sitzen, sondern Lord Voldemort. Stellen Sie sich seine Macht vor, wenn Sie das hier bei ihm machen."
"Shit."
"Miss Willows! Was ist das denn für eine Ausdrucksweise?"
Ich seufzte. "Verzeihen Sie, Professor Dumbledore. Mir wurde gerade nur bewusst, wie stark Voldemort werden würde. Das heißt, niemand darf davon erfahren, dass ich das kann, nicht wahr?"
Er nickte und ich strich mir nachdenklich das Haar aus dem Gesicht. "Okay, dann muss ich Blaise dazu bringen, es niemandem zu erzählen."
"Ich bin sicher, dass Sie das schaffen werden, Miss Willows. Ist Ihnen noch etwas eingefallen, was uns dabei helfen könnte, herauszufinden, wie Sie hier gelandet sind?"
Ich schüttelte den Kopf. Was wollte er hören? Ich hatte ihm doch alles erzählt, was ich wusste.
"Na gut, dann... Moment. Müssen Sie eine Person berühren, um die magischen Kräfte zu verstärken?"
"Ja, wieso?"
Dumbledore schüttelte den Kopf. "Ich will Sie mit der Theorie nicht belasten. Ich werde erst einige Möglichkeiten durchdenken und Ihnen alles sagen, wenn ich mir einigermaßen sicher bin."
Seufzend nickte ich und lächelte ihn an. "Vielen Dank, Professor Dumbledore. Ich weiß Ihre Mühe zu schätzen."
Kurz darauf verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zum nächsten Unterricht.
Pansy warf mir abschätzende und höhnische Blicke zu, als ich zum Waldrand kam.
"Na, hast du dich wegen deiner Lügen übergeben müssen?"
"Halt dein dreckiges, verlogenes Maul, Parkinson. Im Gegensatz zu dir muss ich mir Freundschaft nicht mit Lästereien erkaufen."
Sie starrte mich fassungslos an, dann griff sie in ihren Umhang, um den Zauberstab zu ziehen. In der Sekunde, in der ihre Hand gezuckt hatte, hatte ich meinen Stab bereits in der Hand.
Doch bevor eine von uns mehr hätte tun können, trat Hagrid zwischen uns.
"Parkinson, Willows, steckt die Stäbe weg, sofort. Ansonsten muss ich mit Professor Snape über euer Verhalten reden!"
Sauer wollte ich irgendeine patzige Antwort geben, doch Blaise stellte sich zu mir und legte eine Hand auf mein Handgelenk. "Seraphina... Lass gut sein", sagte er und sah mich eindringlich an. Leise, nur für meine Ohren bestimmt, fügte er hinzu: "das ist sie nicht wert und das weißt du."
Ich nickte und steckte den Zauberstab ein. "Du hast recht."
Hagrid warf mir einen Blick zu und marschierte dann schnurstracks zum Rand des Waldes, wo er seine Stunde hielt.
Von Pansy bekam ich immer wieder böse Blicke zugeworfen, doch ich ignorierte sie, bis das Klingeln der Schulglocke über das Gelände zu uns herüber wehte.
"Hey, Willows."
Mit einem fragenden Gesichtsausdruck drehte ich mich zu Harry um und setzte schnell ein arrogantes Grinsen auf. Es musste ja nicht jeder wissen, dass wir uns einigermaßen gut verstanden.
"Was willst du, Potter? An Autogrammen von dir bin ich nicht wirklich interessiert."
Harry zuckte mit den Schultern und spielte zum Glück mit. "Keine Sorge, Willows, an dich würde ich eh keins verschwenden. Hagrid will dich sprechen."
Erstaunt warf ich einen Blick in Hagrids Richtung, der gerade noch dabei war, die heutigen Geschöpfe zu versorgen, dann nickte ich, flüsterte Blaise zu, dass er bereits gehen konnte und schlenderte hinüber zu dem Halbriesen.
Ich hatte nicht mal den Hauch einer Ahnung, was Hagrid von mir wollen konnte. Schließlich hatte ich bis jetzt nichts mit ihm zu tun gehabt.
Seufzend stand ich nun also vor ihm und über legte kurz, ehe ich mich für den offiziellen Weg entschied. "Sie wollten mich sprechen, Professor?"

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