3.Kapitel

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P.O.V Manu

"Warum trägst du überhaupt eine Maske?", fragte mich Palle und sah mich schräg an.

"Das geht dich nichts an", gab ich bloß unfreundlich von mir und beschloss dann zu schweigen.

Nach einigen weiteren Gängen und Treppen waren wir endlich an 'meinem' Zimmer angekommen. An der Tür klebte eine weiße Miniatur-Maske. Ich stellte fest, dass an fast allen Türen solche Symbole angebracht waren. An der Tür, welche schräg gegenüber von meiner lag, klebte ein winziges Monokel.
"Wer wohnt da?", fragte ich, immernoch grummelig, und deutete auf die Tür.

"Da wohnt Michael, er möchte aber lieber Zombey genannt werden. Er ist ein Schwerverbrecher und hat mal einen Angestellten getötet... man hat die Leiche nie gefunden", gegen Ende seines Satzes wird er immer leiser und zwinkert mir dann verschwörerisch zu, "es braucht eine Menge Skill um hier einen Körper verschwinden zu lassen... normalerweise finden die Wärter alles."

Nachdem er mir das mitgeteilt hatte, ließ er mich mit den vergnügten Worten 'Bis zum Abendessen dann!' allein vor meinen Zimmer stehen. Nach einer Weile, in der ich ihm einfach nur nachdenklich nachgestarrt hatte, schüttelte ich meinen Kopf über seine Stimmungsschwankungen - stempelte es schließlich als mögliche Bipolarität ab - und schloss meine Zimmertür mit dem Schlüssel auf, welchen man mir vorhin einfach in die Hand gedrückt hatte.
Das Zimmer, das ich nun erblickte, war klein und extrem vollgestopft. Da waren ein Bett, ein Schreibtisch, ein Tisch mit zwei Stühlen und - Gott sei Dank! - ein PC. Trotz der Tatsache, dass der Raum richtig voll war, fand ich es gemütlich. Wie gesagt: Ich war halt ein Soziopath. Manchmal verstand ich meine Stimmung selbst nicht.
Ich besaß sogar ein kleines Bad, das an mein Zimmer angrenzte.

"Hallo", hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir und erschrak mich zu Tode, was ich mir aber äußerlich natürlich nicht anmerken ließ.

"Und du bist... ?", fragte ich stattdessen in einem genervten Tonfall.

"Ich bin Zombey", teilte mir der Junge mit, zu dem ich mich nun langsam umdrehte.
Er hatte schokoladenbraune Haare und so blaue Augen wie der Himmel an einem wolkenlosen Sommertag. Er hatte recht hohe Wangenknochen, was seinem Gesicht einen leicht erhabenen, königlichen Ausdruck verlieh, den man schnell mit Überheblichkeit verwechseln konnte.
Als ich ihn fertig gemustert hatte beschloss ich, dass er meine Zeit wert war und erwiederte:
"Ich bin Manuel, kannst mich aber Manu oder GLP nennen."

Er nickt bestätigend, als Zeichen, dass er meine un ausgesprochene 'Lass-uns-Partner-sein-Anfrage' angenommen hatte und wollte wissen:
"Na, was hast du angestellt, dass du hierher kamst?"

"Es könnte eventuell vielleicht sein, dass ich aus Versehen total absichtlich ein paar nervige Menschen... sagen wir mal beseitigt habe", grinste ich.

"Oh, na dann glaube ich, dass wir noch jede Menge Spaß miteinander haben werden."

Er zwinkerte mir verschwörerisch zu und ließ mich dann allein.

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