*2 Tage später, vor der Anstalt*P.O.V Manu
"Ok, weißt du noch, was du machen sollst?", fragte mich Maurice.
"Ja, natürlich hab ich's nicht vergessen! Aber sei bitte vorsichtig!"
"Ich pass auf mich auf", versprach er mir.
Er sah mir nochmal tief und gefühlvoll in die Augen und gab mir dann einen Kuss, der mich restlos überzeugte, dass er nichts Dummes tun würde. Dann wandte er sich von mir ab und der Anstalt zu, um an die Tür zu klopfen. Derweil lief ich um das Gebäude herum und knackte das Schloss der Hintertür mit meinen Krallen.
Ich schlich durch die Tür hindurch und drückte mich sofort in eine Nische, da in diesem Moment ein Wächter vorbeikam, der zwar ein verdutztes Gesicht machte, als er die offene Tür sah, aber murmelte dann:
"Wird wohl wieder der Neue gewesen sein... Der muss aufpassen, wenn er nicht gleich wieder entlassen werden will..."Als er wieder weggegangen war, atmete ich einmal tief durch. Das war knapp! Ich zog meine Schuhe und Socken aus, um noch leiser zu sein. Auf meinen Pfoten schlich ich ganz sachte weiter, damit mich niemand hören konnte.
Nach einiger Zeit, in der ich keinen weiteren Wachen begegnet war, erreichte ich einen Raum, an dem ein Schild angebracht war, auf dem stand:
'Labor - Nur für Personal'
Ich war angekommen! Jetzt hieß es leise sein...Denn wenn mich jetzt jemand hier erwischte, würden sie mich einfach einfangen und Maudado wahrscheinlich töten, weil er mich 'entwischen' hatte lassen. Aber in dem Labor, das ganz weiß ausgestattet war und in dem es wie immer nach Desinfektionsmittel roch, war niemand.
Heute war anscheinend mein Glückstag, denn alles ging viel leichter als ich dachte. Ich kam zu einem Regal, in dem unterschiedlich große Schalen und Dosen standen. Ich steckte mir zwei Dosen in die Hosentasche, die mit 'nehcielhcs' und 'rabthcisnu' beschriftet waren.Eigentlich dachte ich, dass die Wissenschaftler die Etiketten sicherer verschlüsselt hätten, denn so konnte sie ja jedes Kind lesen. Ich schüttelte meinen Kopf und wollte mich gerade wieder aus dem Raum schleichen, als ich zwei Stimmen wahrnahm, die sich dem Labor schnell näherten. Nur dank meinen Katzenohren konnte ich sie noch rechzeitig hören, bevor sie mich entdeckten.
So konnte ich gerade noch rechzeitig unter einen Tisch hasten, als sie auch schon hereinkamen. Einer der beiden kam sehr dicht an mein 'Versteck' heran und regte sich nebenbei über seinen Lohn auf, der seiner Meinung nach viel zu niedrig war um mehr zu tun, als Wache zu stehen.Ich hielt meinen Atem an, was aber leider nichts brachte, denn auf einmal meinte er:
"He, was ist das denn? Ist das nicht das Vieh, die der Chef neulich verkauft hat?""Du hast Recht! Was macht das denn hier?", erwiederte der andere, "komm, wir fangen es lieber ein, bevor es Ärger macht!"
Ich fauchte die beiden an. Die sollten es ja nicht wagen, mich auch nur mit einem Finger anzurühren!
"Es will Ärger", stellte einer der beiden säuerlich fest.Ich beschloss, dass es die beste Lösung war, die beiden vorübergehend auszuschalten. Also machte ich einen auf brav, nur um die beiden mit ein paar gezielten Fußtritten in Ohnmacht zu versetzen, bevor sie Verstärkung rufen oder schreien konnten.
Ich ging erneut zu dem Tablettenschrank, nahm ein Röhrchen mit der Beschriftung 'nessegrev' heraus und flößte beiden etwas von dem Pulver ein. Nun sollten sie sich nicht mehr an mich erinnern.In ihrem Gedächtnis müsste nun ungefähr eine Stunde fehlen, von der sie sich nicht erklären könnten, wo sie hin war. Sie würden denken, dass sie letzte Nacht zu viel getrunken hätten oder ähnliches und dadurch ein Blackout gehabt haben.
Ich stieg vorsichtig über die beiden Männer hinweg und verließ den Raum.
Als ich am Speisesaal vorbeikam, hörte ich Maurice zetern:
"Sie haben mir versichert, dass es nicht schlau genug sein würde um zu fliehen! Aber jetzt ist es weg und ich ... "Das Ende des Satzes hörte ich schon nicht mehr, da ich am Saal vorbei in einen anderen Gang geschlichen war - zum Glück ohne dass mich jemand gesehen hatte. Ich huschte den Korridor entlang, der mich schlussendlich zu Zombeys Zimmer führte. Dort angekommen klopfte ich leise und wartete, bis er öffnete.
Er hatte total verwuschelte Haare und sah ziemlich müde und unterernährt aus, aber er schien sofort zu begreifen, was abging und fragte leicht verstört:
"Manu?! Bist du das?"
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Die Anstalt [✔️]
FanfictionEr war einer der gefährlichsten. Aber das war ich auch. Er war einer der Menschen, denen man am liebsten nicht zu nahe kommen möchte. Doch genau das tat ich. ______________________________ Die Geschichte wird besser in den bisschen späteren Kapi...