13. Kapitel

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P.O.V Manu

Ich musste auf der Rückbank des Autos eingeschlafen sein, denn ich wurde von einer leichten Erschütterung geweckt. Ich lies zunächst meine Augen zu, da ich neugierig war, was Maudado tun würde, wenn er dachte, dass ich noch schlief. Ich merkte, wie er mich in seine Arme nahm - ganz sanft um mich nicht zu wecken.
Er trug mich ein paar Treppen hinauf, öffnete - dem Geräusch nach zu urteilen - die Haustür und schloss sie auch wieder hinter uns. Maurice legte mich auf etwas sehr weiches, rundes, was - soweit ich es mit geschlossenen Augen beurteilen konnte - auf dem Boden stand.

Ich öffnete meine Katzenaugen einen Spalt weit und sah, dass ich mich in einem hellen Raum mit einem Kratzbaum, einer Fensterfront, einem Fress- und einem Wassernapf, einem Karton voller Katzenspielzeug und natürlich dem Körbchen in dem ich lag.
Außerdem gab es ein normales Bett, einen Tisch und zwei Stühle, für den Fall, dass ich mal in meiner Menschenform hier rumlaufen sollte - was ich definitiv vorhatte.

Alles in allem fand ich den Raum sehr schön, konnte mir aber nicht vorstellen hier zu leben. Das war einfach viel mehr Luxus als ich in meinem gesamten Leben gesehen hatte.
Maudado befand sich allerdings nicht mehr in diesem Raum, weshalb ich mich auf Erkundungstour machte. Ich blieb fürs erste mal in meiner Katzengestalt, denn ich wusste ja nicht, ob hier außer Maurice noch jemand lebte.

Und falls es so war, sollte diese Person mich jedenfalls wahrscheinlich nicht sehen. Zu meinem Glück stand die Tür zu 'meinem' Zimmer offen, sodass ich bequem herausgelangen konnte. Ich streckte zuerst meinen Kopf aus der Tür und erst nachdem ich mir den Flur von weitem angesehen hatte wagte ich mich aus dem Zimmer.

Auch der Gang war sehr hell erleuchtet von Sonnenlicht und es gab sehr viele Türen an beiden Seiten. Eine Tür stand offen, also ging ich durch diese und gelangte so in die Küche, in der ich auch Maudado auffand, der mich anlächelte und sagte:
"Wechsel doch in deine 'normale' Gestalt, damit wir reden können. Du hast doch bestimmt viele Fragen, nicht wahr?"

Ich überlegte kurz, kam aber dann doch zu dem Schluss, wirklich zu 'switchen', wie ich es gern nannte, denn ich hatte wirklich viele Fragen. Die Verwandlung war nicht schmerzhaft, es fühlte sich nur komisch an.
Auf mir unbegreifliche Weise hatte ich wieder meine Klamotten an, die ich schon vorher anhatte.
"Du siehst immernoch so schön aus, wie ich dich in Erinnerung hatte!"

Das brachte mich eindeutig in Verlegenheit.

"D-d-danke, aber du siehst viel besser aus als ich..."  

"Und selbst wenn, das liegt dann nur an genug Essen und einem Bad, Manu."  

"Ok, wie du vorhin schon gesagt hast, habe ich eine Menge Fragen. Zum Beispiel, wieso ich von dir geträumt habe!"

Ich setzte mich neben ihn auf einen Stuhl.

"Das liegt daran, dass ich - so wie du - nicht ganz normal bin", erwiederte er und lächelte mich an.

Daraufhin bekam ich einen riesen Schrecken und fiel fast vom Stuhl. In letzter Sekunde konnte ich mich noch festhalten. Denn weil er breit grinste konnte ich sehen, was er mit 'nicht normal' gemeint hatte. Er war ein ...

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