12. Kapitel

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P.O.V Manu

Als ich wieder aufwachte, würde mir klar, dass etwas anders war. Ich merkte, dass mir Nichts mehr weh tat und dass ich Gefühl in Körperteilen hatte, die es gar nicht geben dürfte! Zum Beispiel bemerkte ich, dass ich jetzt einen pechschwarzen Katzenschweif und ebenso schwarze Katzenohren hatte.
Zudem haben sich meine Haare auch dunkler verfärbt und haben jetzt die gleiche Farbe wie meine Katzenohren. Auf einmal nahm ich auch alles viel stärker war und wusste, dass sich etwas geändert hatte.

Mein Geruchssinn, meine Augen und meine Ohren waren viel besser geworden. Das Licht war mir zu hell, der Gestank zu stark und ich hörte alles. Zum Beispiel hörte ich durch die schallgedämpften Wände hindurch, dass jemand über mich sprach. Die Stimme war etwas kindlich und süß und erinnerte mich an jemanden... Nur an wen?

P.O.V Maudado

Ich stand an meinen Wagen gelehnt und telefonierte mit dem 'Boss' der Anstalt, in der Manuel gefangen gehalten wurde.
"Sie können ihn kaufen, aber nur unter der Bedingung, dass sie ihn nicht aus dem Haus lassen, da er immer noch gefährlich ist." 
 
"Ich will ihn ja auch nur als Haustier. Kann ich ihn heute schon abholen?"  

"Ja, das können sie. Kommen sie einfach mit dem Geld vorbei, wann es ihnen passt", sagte er zu mir und dann legte er auch schon ohne sich zu verabschieden auf.

Ich steckte also mein Handy in meine Hosentasche und stieg ins Auto. Ich fuhr zur Irrenanstalt, parkte vor dem Eingang und ging hinein.
"Können sie mich in den Turm führen?", fragte ich eine Dame, die an einem Tresen saß und offenbar die Empfangsdame war.

"Sind sie Maurice?"  

"Ja, der bin ich", sagte ich und hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase.

"Dann folgen sie mir bitte."

*Etwas später*

Ich stand mit dem 'Boss' vor Manus Zellentür und hörte mir an, was dieser über Manu zu sagen hatte: "Da er der erste und wahrscheinlich auch der letzte ist, der dieses Experiment überlebt oder überlebt hat, kostet er natürlich auch entsprechend viel."  

"Wie viel wollen sie für ihn?"  

"Ich sehe, Sie kommen gleich zu Punkt, Maurice. Das gefällt mir. Wie schon gesagt, er ist wahrscheinlich ein Unikat und daher würde ich sagen 1.000.000.000€"  

"In Ordnung. Hier."

Mit diesen Worten gab ich ihm ohne mit der Wimper zu zucken und ohne zu verhandelndas verlangte Geld.
"Sie können ihn mitnehmen, aber lassen sie ihn an der Leine, bis Sie mit ihm im Haus sind, damit er nicht flüchtet!"

Als wenn ich ihn einfach laufen lassen würde, wenn er mich so viel Geld kostet... Ich nahm die Leine, die er mir hinhielt und öffnete die Zellentür, die mich von Manu trennte, machte einen Schritt in den Raum und schloss die Tür schnell wieder.

P.O.V Manu
Nach einiger Zeit verstummte die Stimme und jemand kam in meinen Raum. Dieser jemand schloss die Tür ganz schnell wieder und kam dann langsam auf mich zu. Langsam begannen meine Augen, sich an das Licht zu gewöhnen und ich konnte erkennen, dass die Person dunkelblonde Haare und recht helle Haut hatte.
Nach einiger Zeit konnte ich erkennen, dass es sich bei dem 'Unbekannten' um Maudado handelte... Was tat er hier? Und warum hatte ich von ihm geträumt? Zu viele Fragen auf einmal...

Er kam also auf mich zu und sagte: "Hey, Manu, weißt du, wer ich bin?"

Ich nickte vorsichtig, da mir der Kopf noch extrem weh tat und guckte ihn mit schief gelegtem Kopf fragend an.
"Ich bin hier um dich mitzunehmen, ok? Ich muss dir aber diese Leine umlegen, damit du mit mir weggehen darfst."

Ich schreckte erst vor der Leine zurück, aber dann überlegte ich mir, dass es bei ihm wohl kaum schlimmer sein konnte als hier und hielt still, damit er mir die Leine umlegen konnte.
Das Band schnitt mir in den Hals und war zu eng, also beschloss ich, einem komplett verrückten Instinkt zu folgen, der mir weismachen wollte, dass ich mich kleiner machen müsste.
Deshalb schloss ich die Augen und dachte - offensichtlich - an eine Katze. Plötzlich hatte ich ein Kribbeln im ganzen Körper und meine Arme und Beine fühlten sich an, als würde man einmal kräftig daran ziehen.

Als ich die Augen wieder öffnete, war Maurice plötzlich riesig!
Oder nein, ich war einfach kleiner geworden... Ich sah an mir herab und sprang vor Schreck fast in die Luft, ich war eine Katze!

Nach der Schrecksekunde begann ich, mich in meiner neuen Gestalt wohlzufühlen und begann, vorsichtig hinter Maurice herumlaufen und an seinen Beinen entlang zu streifen.
Er sah verwirrt von der Leine zu mir und wieder zurück und fragte dann:
"Manu?"

Ich schnurrt zustimmend und er schüttelte lächelnd den Kopf.
"Immer für eine Überraschung gut, was?", gab er belustigt von sich und ich schnurrte wieder.

Meine Sicht war in dieser - sehr ungewohnten - Form kurz über dem Boden, was ein sehr merkwürdiges Gefühl war... Aber so kamen wir dann doch noch zum Auto und ich sprang auf den Rücksitz. Maudado setzte sich ans Steuer und fuhr mich zu sich mach Hause.

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