Ich und ihr Sohn...

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Manu
...
Während wir auf die Grünphase warteten, sah ich im Augenwinkel wie sich eine mir bekannte Person neben mich stellte. Genervt rollt ich mit meinen Augen.
Nicht der schon wieder!

Palle
Wie gebannt starrte ich wartend die Ampel an als Manu seinen Druck an unseren Händen verstärkte. Verwundert schwenkte ich meinen Kopf in seine Richtung. Auch er sah mich an und machte eine leichte, nach rechts gehende Kopfbewegung. So unauffällig wie möglich schaute ich an Manu vorbei. Simon. Simon stand da und starrte lächelnd die Ampel, auf der anderen Straßenseite, an. Manu beugte sich zu mir runter. ,,Wieso hat er noch nichts gesagt?"flüsterte er. Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Das piepsen der Ampel erklang und wir liefen rüber. Wie schon zu erwarten war, stellte sich Simon uns in den Weg. ,,Ich hab euch doch gesagt ihr sollt so etwas daheim tun."lächelte er uns an. ,,Wieso bist du so freundlich?"fragte Manu sichtlich verwirrt. ,,Ich kann auch gerne wieder so sein wie ich sonst immer bin."sagte Simon wieder wütender. Manu versteckte sich halb hinter mir und krallte sich in meine Hand. Um ihm etwas zu beruhigen strich ich mit meinem Daumen über seine Fingerknochen. Tatsächlich ließ er ein wenig lockerer.
,,Also hast du das eben gerufen?"fragte ich unbeabsichtigt.
Hab ich grade laut gedacht?
In Gedanken gab ich mir selber eine Backpfeife. ,,Ja...Problem damit?"grinste er frech. ,,Wieso grinst du die ganze Zeit und schreist uns nicht an oder verprügelst uns?"fragte Manu. Doch an seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen das auch er unbeabsichtigt laut Gedacht hatte. Er verstärkte den Druck wieder als Simon einen Schritt auf ihn zuging. Ich konnte spüren das er so schnell wie möglich von hier weg wollte. ,,Mein Vater hat euch heute schon einmal zusammen gestaucht...und außerdem hab ich mich gerade mit..." er hörte auf zu Reden und sah zum ersten Mal, seit dem ich ihn kenne, unsicher aus. Doch schnell schien er sich wieder gesammelt zu haben, sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich. ,,Das geht euch garnichts an!"rief er, drehte sich um 180° und lief mit schnellen Schritten davon. ,,Okeeeeey..."sagte Manu und nickend stimmte ich ihm zu. Dann setzten auch wir uns wieder in Bewegung. Wir liefen zu mir und waren auch schon fast da. ,,Also ist Miguel der Vater von Simon!"überlegte Manu wieder laut. Verwundert sah ich zu ihm hinauf. ,,Miguel?" Er nickte und erklärte mir dann:,,Der Freund von Emilie heißt Miguel Matan." Ich schmunzelte. ,,Der Name passt." Manu entfloh ein kurzes Lachen. ,,Ja das stimmt." Stimmte er mir zu.

Wir bogen in meine Straße ein und liefen zu dem Haus in dem ich lebte. Wir stiegen die Treppe hinauf und ich wollte gerade aufschließen, als sich die Tür öffnete. Verwirrt richtete ich meinen Blick auf und sah meine Mutter. Ich fing an zu lächeln und fiel ihr um den Hals. Lachend schloss auch sie ihre Arme um mich. ,,Ich hab dich auch vermisst."sagte sie lächelnd als ich wieder etwas weiter weg von ihr stand. ,,Oh, und wer bist du?"fragte sie Manu freundlich. Manu's Wangen färbten sich rot und sein Blick senkte sich. Meine Mutter trat etwas verwirrt zur Seite und bat uns herein. ,,Ich ähm...heiße Manuel." Sagte Manu als er seine Jacke an der Garderobe aufhenkte. Meine Mutter lächelte ihn an. ,,Freut mich dich kennenzulernen, Manuel." Sie ging in die Stube und machte eine Handbewegung das wir ihr folgen solten. Automatisch fanden sich Manu's und meine Hand und zusammen gingen wir ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa saß, mit dem Rücken zu uns gedreht, ein Mann. Mir wurde sofort bewusst dass das der neue Freund meiner Mutter war. Sie legte ihre Hände auf die Schultern des Mannes und sofort schwenkte sein Kopf in unsere Richtung. Er lächelte. ,,Hallo."sagte ich trocken. ,,Hallo, ich bin Luis."sagte er etwas verwundert. ,,Patrick."sagte ich genauso trocken wie vorher auch schon. Manu stubste mich an. Ich sah zu ihm rauf und er lächelte mich an. Fragend blickte ich ihm in die Augen. ,,Soll ich wirklich?"flüsterte ich. Er nickte. Ich atmete einmal tief ein und aus. ,,Mum, das ist Manu. Wie du ja schon weißt." Nuschelte ich. ,,Und ich und ihr Sohn..."half mir Manu, doch dann zögerte auch er. ,,Wir sind..."versuchte ich das ganze zu erklären. Meine Stimme brach ab und ich legte meine Lippen einfach auf Manu's. Nach kurzer Zeit löste ich mich wieder und wir beide sahen nervös zu meiner Mutter. Sie schien das alles erst zu verarbeiten müssen. Es war als könnte man kleine rauchende Zahnrädchen am Kopf meiner Mutter sehen. Doch schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck und sie strahlte bis über beide Ohren. ,,Oh mein Gott das freut mich so!"rief sie fröhlich, kam auf uns zu und schloss uns in die Arme. Erleichtert erwiderte ich ihre Umarmung und auch von Manu schien eine enorme Last zu fallen.

Immer noch strahlend saß meine Mutter am Abendbrottisch und löcherte uns mit fragen. ,,Und was sagen deine Eltern dazu?"fragte sie aufgeregt. Manu verschluckte sich und ich klopfte auf seinen Rücken. Dankbar lächelte er mich kurz an, dann wendete er sich wieder meiner Mutter zu. ,,Naja, ich hab keine Eltern mehr. Ich lebe im Heim. Es gibt eine Betreuerin die früher wie eine zweite Mutter für mich war..."er brach ab und starrte auf sein Essen. Er kämpfte mit den Tränen. Doch eine einzige schaffte es ihm zu entweichen. Ich hob seinen Kopf mit zwei Fingern und lächelte ihn an. Ich strich die Träne mit meinem Daumen weg. Dankbar lächelte auch Manu mich an und erzählte weiter:,,Sie hat mich und ihren Sohn unterstützt als sie erfahren hat das wir zusammen waren und hat sich auch riesig gefreut...doch dann hat sie einen Kerl kennengelernt, der sie extremst verändert hat. Er ist homophob und hat ihr eingeredet das ich bzw. wir nicht normal sind und seitdem wendet sie sich von mir ab oder schreit mich an das ich den Kontakt zu Pat abbrechen soll. Wir waren heute früh auch noch bei mir im Heim, aber ihr Freund hat uns angeschrien und daraufhin sind wir abgehauen." Es war nur die Kurzfassung die er meiner Mutter erzählte, doch das reichte auch fürs erste. Sie war etwas geschockt. Verständlich. ,,Das tut mir leid."sagte sie. Wir aßen alle zuende und Manu und ich halfen dann noch beim Abräumen. Meine Mutter und Luis schauten Fern und Manu und ich gingen hoch in mein Zimmer. Meine Mutter hatte darauf bestanden das er fürs erste hier bleibt. Natürlich hatten wir beide nichts dagegen, doch das hatte meine Mutter nur mit einem lachen und der Bemerkung:,,Hät ich mir denken können!"kommentiert. Wir waren beide ziemlich müde und waren auch beide relativ schnell Bettfertig. Manu lag schon im Bett, ich schaltete das Licht aus und legte mich zu ihm. Er zog mich an sich heran und zufriedend lächelnd legte ich meinen Kopf auf seinem Brustkorb ab und platzierte meine Hand auf seinem Bauch. Er strich mir sanft den Rücken auf und ab und so vielen wir beide schnell ins Land der Träume.

Na ihrs🌚👋🏻
Wie viele haben vermutet das Miguel der Vater von Simon ist?🤔🌚

Bis moin👋🏻🙈😘

Nur weil du schwul bist?! || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt