Zwei leuchtende Punkte in der Nacht

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Manu
...
,,Ich liebe dich auch...gute Nacht." antwortete er und strich mir sanft durch die Haare. Lächelnd schloss ich meine Augen und schlief ein.

~noch 1 Monat und 26 Tage~
Palle
Unruhig wurde ich immer und immer wieder wach. Egal was ich tat, egal wie ich lag, irgendetwas wollte mich nicht schlafen lassen.
Oder es ist einfach weil wir gestern so früh schlafen gegangen sind...wir haben ja praktisch den halben Tag geschlafen...
Mein Blick viel auf die Uhr. 2:56Uhr.
Seufzend sah ich hoch zur Decke.
Was soll ich den jetzt machen?
Ich ließ meinen Blick zu Manu gleiten und sah das er einfach ganz friedlich schlafend da lag. Nah bei mir zusammen gekuschelt in seine Hälfte der Decke. Ein Lächeln huschte über meine Lippen.
Wie kann man nur so süß aussehen, wenn man schläft.
Schlafen...das würde ich jetzt auch lieber tun, als dumm da zu liegen und zu grübeln. Ich setzte mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Da ich schon eine Weile in die Dunkelheit gestarrt hatte, hatten sich meine Augen schon daran gewöhnt und ich konnte alles grob erkennen. Vorsichtig stand ich auf und lief zu meinem Fenster. Ich stützte mich auf das Fensterbrett und sah raus in den Nachthimmel. Alles war so ruhig und friedlich. Alles schien zu schlafen und sich auszuruhen. Ich setzte mich auf mein Fensterbrett und lehnte meinen Kopf leicht gegen die Scheibe. Wieder sah ich hoch in den Sternenhimmel. Funkelnde Punkte waren umgeben von der schwarzen Masse des Weltraums.
Wie es da oben wohl ist?
Schwerelos zu sein. Fremde Planeten zu sehen. Manchmal würde ich gerne einfach ein Astronaut sein, um ins All fliegen zu können wann ich möchte. Als Astronaut sieht man einfach Dinge, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen und Live erleben können. Meine Augen versuchten Linien zwischen den einzelnen Sternen zu ziehen und so den großen Wagen zu finden. Tatsächlich fand ich ihn nach kurzer Zeit und betrachtete ihn lächelnd. Auf einmal sah ich uns. Manu und mich. Ich saß vorne in der Ladefläche des großen Wagens, der plötzlich aus Holz erschien und Manu schob mich. Wir lachten und sahen so unendlich unbeschwert aus. Wir hüpften über andere Sterne und flogen zu anderen Planeten. Fröhlich lachend erkundeten wir diese. Plötzlich öffnete sich auf einem Planeten der Boden ein Stück und wir fielen hinein. Wir landeten auf jeweils einem Stuhl. Unser hölzernes Wägelchen war auf einmal verschwunden. Verwirrt sahen wir uns um. Wir waren in einer Höhle mit vielen verschiedenen kleineren Höhlenräumen. ,,Der Tee ist gleich fertig!"rief jemand aus einem anderen Raum aus dessen Eingang etwas Rauch kam. Keine zwei Minuten später trottete ein Blau-Lila gestreifter Drache aus diesem und setzte sich zu uns. Er goss uns Tee ein und legte jedem ein Stück Torte auf den Tel-...
Warte was?
Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Mein Zimmer, mein Bett, Manu in diesem und ich auf dem Fensterbrett. Ich hatte das nur geträumt. Grinsend kopfschüttelnd richtete ich meinen Blick wieder nach draußen. Diesmal aber nicht hoch zu den Sternen, sondern runter auf die Wiese. Meine Augen fixierten sofort zwei leuchtende Punkte. Stirnrunzelnd versuchte ich zu erkennen was das war. Es bewegte sich. Eine Katze? Ja...das muss es sein. Plötzlich flog etwas kreischend an meinem Fenster entlang. Ich schreckte zusammen. Ich schreckte sogar so schlimm zusammen, dass ich von der Fensterbank fiel und unsanft auf dem Boden landete. Verdutzt blieb ich dort sitzen. Etwas legte sich auf meine Schultern. Warm, lang und knochig. (Wir reden hier von Händen xD) Ich zuckte erneut zusammen. Dieses Mal aber nur leicht. ,,Was ist los Pat? Alles gut?"flüsterte Manu müde. Er stand hinter mir und setzte sich nun mit dem Gesicht zu mir auf meinen Schoß. Ich legte meine Arme um ihn und er kuschelte sich noch immer müde an mich. ,,Ich hab mich vor ner Eule erschreckt und bin dann hier auf dem Boden gelandet."erklärte ich mit dem Blick auf Manu. ,,Warum schläfst du nicht?"fragte er und entlockte mir ein seufzen. ,,Ich kann nicht. Egal wie ich probiert habe zu liegen...es geht einfach nicht. Wie schaffst du es nur so müde zu sein? Ich mein, wir sind mega früh ins Bett gegangen und du bist sau müde." Manu löste sich etwas von mir und sah mich an. Irgendwie schienen seine Augen ein kleines Licht zu reflektieren und seine grüne Iris schien zu leuchten...aber das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein. ,,Ich hab mir das irgendwie so angewöhnt. Im Heim hatte ich an manchen Tagen nichts zu tun und dann hab ich einfach geschlafen. Klar sind diese Zeiten vorbei, aber trotzdem ist es manchmal immer noch so, dass ich einfach kurz nach dem aufwachen wieder müde werde oder ich kann Nächte lang nicht schlafen."erklärte er und lächelte mich leicht an. ,,Achso okay."antwortete ich und dann war stille. Manu kuschelte sich wieder an mich und ich strich ihm über den Rücken. Dies schien ihn so zu beruhigen, dass ich nach einer Weile ein leises schnarchen von ihm vernahm. Lächelnd versuchte ich ihn hochzunehmen und gleichzeitig aufzustehen. Das alles natürlich ohne ihn zu wecken. Ich trug ihn wieder ins Bett und deckte ihn zu. Sofort kuschelte er sich in die, wahrscheinlich noch warme, Decke. Ich blieb vor dem Bett stehen und streckte mich erstmal. Der Boden war ziemlich kalt gewesen und zuvor war ich ja, nicht allzu sanft, auf den Boden gefallen. Ich sah mich um. Und was mach ich jetzt?
Ein seufzen verließ meine Lippen. Mein Blick viel erneut auf das Fensterbrett, wand sich aber schnell wieder ab, da ich befürchtete noch einmal erschreckt zu werden. Fernsehen? Ne, da ist die Gefahr zu groß das ich Manu aufwecke. Lächelnd sah ich zu dem kleinen Fratz.
Ich sollte versuchen auch zu schlafen.
Mit diesem Entschluss lief ich um das Bett herum und legte mich zu Manu. Sofort rutschte er an mich heran und ich legte einen Arm um seine Taille. Ich schloss meine Augen und versuchte an irgendetwas schönes zu denken. Tatsächlich schlief ich ein.

Nur weil du schwul bist?! || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt