„Willst du...?"

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Freddie
...
Meine Augen schlossen sich und ich wanderte in das Land der Träume.
Für einen kurzen Moment schien alles Perfekt zu sein.

Palle
Als Manu die schwere Holztür öffnete, wurden wir sofort von einem unglaublich gutem Geruch eingehüllt. Wir schlüpften schnell aus unseren Schuhen und Jacken und liefen, wie ferngesteuert, in die Küche. Manu öffnete die Tür und sofort knallte etwas. Zwei Betreuer hatten sich rechts und links von der Tür positioniert und jeweils eine Konfettikanone explodieren lassen. Nun rieselten die bunt schimmernden Papierstücke, wie Schnee, auf ihn. Alle klatschten, in der Mitte des Raumes hing ein großer Ballon in Form einer 18 von der Decke, Luftschlangen und viele weitere bunte Ballons waren überall verteilt und auf dem Tisch wartete ein wahrliches Festmahl darauf verspeist zu werden. Manu schien komplett überwältigt von all dem, denn er stand einfach nur mit leicht geöffnetem Mund da und sah sich überrascht und staunend um. Ich stellte mich zu den anderen und klatschte mit. Er brachte kein Wort heraus, so überwältigt war er und als wir dann alle zu ihm gingen und ihn alle gleichzeitig umarmten, war es wahrscheinlich alles zu viel für ihn. Stumm liefen ihm ununterbrochen Freudentränen seine Wangen hinunter. Es war ein einziges Gruppenkuscheln zu Ehren von Manuel, welcher nun volljährig war.

Wir setzten uns alle an den Tisch, Manu natürlich an die Stirnseite, und Emilie stand noch einmal auf, um eine kleine Ansprache zu halten.

„Manuel, du bist nun volljährig. Ein Meilenstein. 18 Jahre ist mein kleiner Schützling nun und ich will ehrlich sein. Es lief nicht immer alles rund zwischen uns, aber trotzdem hast du dich wunderbar entwickelt und dir beim Aufwachsen zuzusehen hat Spaß gemacht. Natürlich wächst du immer weiter, aber von nun an bestimmst du allein darüber, wie du wachsen wirst. Ich kann dir nur eins mit auf den Weg geben: Bleib wie du bist, denn du bist wunderbar und dies können wir alle nur bestätigen."
Sie lief zu ihm und gab ihm, bevor sie ihn in die Arme nahm, einen Kuss auf die Stirn. Alle fingen an zu klatschen und ich und der Hausmeister pfiffen.

Es war ein wunderbares Essen gewesen. Alle unterhielten sich aufgeregt, aßen und tranken reichlich von dem leckeren Mahl und was mir am meisten gefiel war, dass Manu über beide Ohren strahlte. Er war so glücklich und das wiederum machte mich glücklich.

Emilie und die anderen bestanden darauf, dass Manu nicht mit beim abräumen helfen durfte und damit er nicht so alleine war, musste ich auch nicht mithelfen.

„Ist es okay, wenn ich ihn jetzt den restlichen Abend für mich beanspruche?" fragte ich lächelnd und meine Hände ruhten auf seinen Schultern. Emilie, die an der Spüle stand, drehte sich um und überließ ihn mir lächelnd.
„Viel Spaß!" rief sie uns noch hinterher, als wir schon die Treppen hinauf liefen.

Oben angekommen, befahl ich Manu, dass er die Augen schließen solle. Er gehorchte, legte zusätzlich seine Hände über seine Augen und ich führte ihn in sein Zimmer. Schnell verschloss ich noch die Tür und verriegelte sie dieses Mal auch vorsichtshalber. Dann positionierte ich Manu und stellte mich in Position.

„Okay. Du kannst sie aufmachen."

Er nahm seine Hände von seinen Augen und sofort klappte ihm die Kinnlade hinunter.

„Patrick, das ist... Das ist... Wow!"
Augenblicklich wanderten meine Mundwinkel weiter nach oben. Manu kam auf mich zu, legte seine Hände an meine Wangen und küsste mich glücklich. Ich legte meine Hände an seine Hüfte und zog ihn etwas näher an mich. Wir lösten uns und Manu lief aufgeregt zu meiner Überraschung. Ein großer Rosenstrauß, welchen ich vorhin, als wir unterwegs waren, noch bestellt hatte, stand hinter einem selbstgebauten Nest aus vielen Decken und Kissen und dieses wiederum, war von Kerzen umgeben. Ich hatte das alles unter einem seiner Dachfenster aufgebaut, damit wir zusammen die Sterne beobachten konnten, denn heute, so wurde es voraus gesagt, sollte keine Wolke am Nachthimmel sein.
Ich setzte mich in den Haufen von Decken und Kissen und zog Manu mit zu mir runter. Er war immer noch völlig überraschend und strahlte übers ganze Gesicht.

Nur weil du schwul bist?! || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt