Personifizierte Vernunft

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-Berry's Sicht-

"Du hast tatsächlich schonmal ein Jahr in London verbracht?",fragte mich Danielle ungläubig.

Stuart hatte darauf bestanden, dass ich Dani und Thomas von meiner Zeit in London erzählte. Er wollte nicht, dass sie verwirrt waren, wenn sie es durch einen Zufall erfuhren, wie es bei Stuart der Fall war.

"Ja. Können wir das Thema jetzt beenden?"

Danielle und Thomas reagierten erst Mal ein wenig verletzt, als sie erfuhren, dass ich verheimlicht hatte, schonmal hier gewesen zu sein, aber als sie hörten, dass ich es verschwiegen hatte, weil ich London mit Liebeskummer verband, waren sie genauso verständnisvoll, wie Stuart. Es nervte mich, dass ich jetzt auch noch gezwungen war vor unseren beiden Freunden so zu tun, als sei ich ein armer Kerl, der Opfer einer unerwiderten Liebe wurde, auch wenn es gewissermaßen so war. Nur das ich nicht gerade unschuldig war. Ich hatte hier in London viel Mist gebaut, auf den ich heute wirklich nicht stolz bin.

"Okay, aber verheimliche uns sowas zukünftig bitte nicht mehr. Wir sind deine Freunde. Wir hätten absolutes Verständnis für dich gehabt.",tricherte Thomas mir noch mal zum Abschluss ein. "Übrigens habe ich für heute Abend ein paar meiner Freunde hier in London zum Grillen eingeladen. Wenn du willst kannst du deinen besten Freund Finn auch heute Abend hier hin einladen."

"Danke, Thomas. Ich schreibe ihm nachher eine Nachricht."

"Nach dem Frühstück wolltest du dich bei deinem Cousin melden. Das hast du hoffentlich nicht vergessen.",erinnerte mich Stuart.

"Ich Ruf schon an.",versprach ich und tat es auch direkt nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren.

Das Freizeichen piepte ein paar Mal, als ich versuchte Eddie zu erreichen. 5 Mal Piepen später ging mein Cousin ran.

" Eddie Gleeson am Telefon. Wer ist da?",meldete er sich am anderem Ende der Leitung.

"Berry hier."

"Berry? Also bist du tatsächlich in London? Ich dachte Finn würde mich veräppeln. Warum hast du nicht Bescheid gesagt? Du hättest doch bei mir unterkommen können. Wo bist du?"

"Ich bin mit meinem Freund Stuart hier und meinen zwei Freunden, Danielle und Thomas. Thomas ist Brite und wir Leben ab jetzt für ein Jahr bei seiner Familie.",erzählte ich in Kurzfassung.

"Du bleibst ein ganzes Jahr? Ich hätte mich gefreut, wenn du mir davon erzählt hättest.",antwortete er leicht beleidigt.

"Ja ich weiß. Es tut mir leid, Eddie..."

"Kommst du mich bald besuchen, wenn du schon hier bist?"

Ich versprach ihm sobald wie möglich zu Besuch zu kommen und damit war er vorerst zufrieden.

Nach dem Telefonat mit Eddie, schrieb ich Finn eine Nachricht:

' Hey Kumpel. Ich weiß, dass ich in den letzten Monaten nicht gerade der aller beste Freund war, aber ich würde es gerne ein kleinen Wenig versuchen gut zu machen. Ein Kumpel von mir, den ich in den USA kennengelernt habe, kommt eigentlich aus London und wir wohnen jetzt ein Jahr hier bei seiner Familie. Er lädt heute Abend ein paar Freunde zum Grillen ein und bietet an, dass du auch kommen kannst. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du kommst. Ich bitte dich nur, vor meinen amerikanischen Freunden meine Vergangenheit hier geheim zu halten. Du weißt Alles, aber sie wissen nichts. Ich will nicht, dass sie mich hassen, also bitte halte dicht...Liebe Grüße von Berry.'

Zwanzig Minuten später kam seine Antwort:

' Hi Berry. Cool, dass du dich meldest. Ich komme gerne vorbei, wenn du mir die Adresse und Uhrzeit schickst. Ich freue mich sehr über die Einladung. Zu deiner Bitte, dass ich dicht halten soll, was deine Vergangenheit betrifft: Ich verspreche nichts zu sagen, auch wenn du weißt, dass ich für Ehrlichkeit bin. Ich finde, dass du es irgendwann sagen musst und es nicht ewig verschweigen kannst, aber er ist nicht meine Aufgabe es deinen anderen Freunden und deinem Freund zu erzählen. Das ist deine Aufgabe, deshalb brauchst du keine Sorgen zu haben. Ich werde nichts sagen. Wir sehen uns dann später.'

Finn unterstützte mich sehr in meiner Zeit in London. Er hatte mir immer ordentlich den Kopf gewaschen, wenn ich Mist gebaut hatte und hatte trotzdem immer zu mir gehalten, selbst wenn ich nicht auf ihn hörte. Er war quasi meine personifizierte Vernunft in dieser Zeit gewesen, aber der Mensch ist nun Mal nicht immer vernünftig und ich somit auch nicht...

Fortsetzung folgt...

Der Freund meines besten Freundes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt