Verzeihen oder nicht verzeihen?

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-Stuart's Sicht-

Als Berry verschwunden war, saßen Thomas, Danielle und ich einfach nur schweigend da. Wir mussten das Gehörte erstmal verarbeiten.

"Ich hätte nicht gedacht, dass Berry so war. ",sagte Thomas irgendwann, der seine Stimme zuerst wieder fand.

"Denkt ihr, dass ich übertrieben habe? Es ist doch ziemlich arschig mir sowas zu verheimlichen oder nicht?",fragte ich meine beiden engsten Freunde.

"Ja, ist es, aber hast du dir überlegt,warum er es vielleicht getan hat?",überlegte Danielle.

Was könnte rechtfertigen, dass er sich so verhalten hat? Ich schaute Dani verwirrt an, weil ich keine gute Antwort darauf finden konnte.

"Ich sehe es zwar auch so, dass er es dir hätte erzählen müssen, aber ich denke, dass er seine Gründe dafür hatte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er immernoch so ist, wie er damals hier in London war. Da hätte er sich mächtig verstellen müssen. Wir sind zwar Alle angehende Schauspieler, aber man kann solche Rollen nicht ewig aufrecht erhalten. Ich denke einfach, dass er sich für seine Fehler damals so geschämt hat, dass er nicht wollte, dass du dich auch für ihn schämst. Vielleicht bereut er seine Taten und es ist ihm unangenehm, sodass er das am Liebsten selbst vergessen will.",versuchte sie sich sein Verhalten zu erklären.

"Ja, aber das entschuldigt nicht Alles. Man kann nicht einfach Alles vergessen. Das macht die Taten nicht ungeschehen. Man muss sich den Konsequenzen stellen.",meinte Thomas und auch ich war dieser Meinung.

Aber Danielle verteidigte Berry.

"Jeder macht Mal Fehler und zugegebenermaßen hat Berry große Fehler begangen, aber seine Gefühle für dich sind echt,Stuy und ich glaube ihm, dass er nicht mehr dieser Berry ist, der Kurt so schlimme Sachen angetan hat. Sollte Berry nicht eine zweite Chance bekommen? Eine Chance zu zeigen, dass er sich verändert hat? Es ist nicht fair, wenn er jetzt kein normales Leben mehr führen kann, weil er früher diese Fehler begangen hat. Jeder sollte die Gelegenheit zu beweisen, dass er sich wirklich gebessert hat. "

Das war einleuchtend. Nur weil er damals diese Fehler begangen hat, heißt das nicht, dass er sie nicht bereut. Vielleicht sollte ich ihm tatsächlich eine Chance geben.

"Okay. Ich werde ihm eine Chance geben, aber er muss sich bei Blaine persönlich entschuldigen und am Besten auch bei Kurt. Auch wenn er vielleicht aus seinen Fehlern gelernt hat, muss er sich den beiden stellen. Man hat immer die Konsequenzen zu tragen."

Meine beiden Freunde stimmten mir zu und lächelten sich gegenseitig an. Es würde etwas dauern bis ich Berry wieder vollends vertrauen konnte, aber er war mein Freund und ich liebte ihn. Ich vermisste ihn sehr und brauchte seine Umarmungen und Küsse. Jedoch würde ich jetzt öfters genauer darauf achten, ob er wirklich ehrlich zu mir war. Er hatte mich stark enttäuscht und das konnte ich nicht einfach vergessen. Er musste erstmal beweisen, dass ich ihm komplett vertrauen konnte.

"Ich geh kurz auf mein Zimmer und ruf ihn an, dass ich mich morgen in einem Café mit ihm treffen will. ",sagte ich und ging in das Gästezimmer von mir und Berry.

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-Berry's Sicht-

Vor knapp einer Stunde bin ich aus dem Hause der Sangsters gestürmt. Es war einfach nicht zu ertragen, wie sehr mich Stuart hasste. Nun war ich wieder im Haus meines Cousins Eddie, der mich erstmal in Ruhe ließ. Ich hatte keine Lust darüber zu reden. Also weinte ich stattdessen. Ich war kein Kerl, der ständig weinte, aber Stuart ließ mich weich werden. Wenn es um ihn ging neigte ich zur Sentimentalität. Warum musste ich ihn auch so schrecklich lieben? Jetzt hatte ich wohl Alles zwischen und zerstört. Plötzlich klingelte mein Handy. Stuart's Name erschien auf den Display und ich konnte gar nicht schnell genug auf dem grünen Hörer drücken.

"Stuart?"

"Hey Berry. Können wir morgen reden? Alleine? Nur wir beide? Ich brauche Zeit, um dir wieder komplett vertrauen zu können, aber ich bin nicht bereit dich aufzugeben. Ich liebe dich dafür zu sehr. "

Er sagte, dass er mich noch liebte!!! Mein Herz hämmerte aufgeregt und Erleichterung stieg in mir auf.

"Ich liebe dich auch. Wo wollen wir uns treffen? Ich werde Alles tuen, damit du mir wieder Vertrauen kannst.",antwortete ich so aufrichtig, wie ich konnte.

"Ich werde dir die Adresse von einem Café schicken. Da werden wir uns morgen um 1 Uhr Nachmittags treffen."

"Okay. Ich freue mich und ich vermisse dich."

"Ich dich auch, Berry. Ich will, dass du weißt, dass ich dich nicht hasse. Ich bin einfach nur ein wenig verletzt, weil du mir nicht die Wahrheit gesagt hast, aber ich liebe dich trotzdem vom ganzen Herzen."

Das war das Schönste, dass er mir am diesem Abend sagen konnte. Nach dem Telefonat hoffte ich, dass sich Alles wieder besser werden würde und ich glaubte fest daran.

Fortsetzung folgt....

Der Freund meines besten Freundes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt