16.

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Amber's Pov.

Es sind schon zwei Tage vergangen. Passiert ist nicht viel, außer, dass die Bissspuren verschwunden sind und die Haut den schönen Alabasterton angenommen hat.

Doch dann passiert es endlich...

Carissa schlägt ihre Augen auf. Sie sieht mich mit ihren großen, roten Augen an und lächelt, dann springt sie mich an und umarmt mich stürmisch.
Mir bleibt die nicht vorhandene Luft weg.
"Du bist zu stark!", sage ich.
Sie lässt mich los,
"Sorry".

Auch Grayson hat bereits die Augen geöffnet und sieht uns belustigt an. Er kommt auf uns zu und umarmt erst Carissa und dann auch mich, was ich merkwürdig und schön zu gleich finde.

Er lässt mich nicht los, sondern drückt mich noch fester an sich.
Carissa sieht uns lachend zu.
Was passiert hier?

Doch dann lässt er mich los, er scheint das Brennen zu spüren. Auch Carissa geht es so.
"Wir müssen wohl jagen gehen", sage ich. Da die anderen gestern schon jagen waren, während ich hier bei den beiden geblieben bin, gehe ich mit ihnen nun allein.

Wir laufen durch den Wald. Noch haben sie Vorsprung, aber ich hole sie mit Leichtigkeit wieder ein. Nun bin ich ihnen voraus. Ich bleibe ruckartig stehen,
"Stop", sage ich leise, sie tun es mir gleich und warten. Ich mache eine Handbewegung und deute auf eine Herde Rehe, auf die sie sich mit großer Freude stürzen.
Währenddessen entdecke ich einen Berglöwen und schlage meine Zähne in seinen Hals. Nachdem der Durst gestillt ist, gehen wir langsam weiter.

Carissa klettert auf einen Baum und springt, wie ein Äffchen, von Ast zu Ast.
Grayson läuft neben mir her.
"Danke", sagt er. Ich sehe ihn fragend an,
"Wofür?", frage ich.
"Für das alles", sagt er.
"Es gibt keinen Grund, sich dafür zu bedanken. Ich habe eure Menschenleben beendet - ",
"Und uns dafür ein unsterbliches Leben geschenkt", unterbricht er mich.
Ich glaube, ich rede gegen eine Wand.

Kopf schüttelnd, sehe ich nur gerade aus und laufe weiter.
"Unsterblich zu sein, ist eher ein Fluch, wenn man schon so lange auf der Erde ist, wie ich...", sage ich leise.
"Und wie lange ist das?", fragt er neugierig.
"Sehr lange", ich sehe ihn an.
"Wie lange genau?", er lässt nicht locker.
"Ungefähr Vierhundert Jahre", sage ich nur.
"Wow, dann hast du wohl schon viel erlebt", sagt er beeindruckt.
Ich nicke.
Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens, wechselt er das Thema,
"Du sagtest doch, dass ihr spezielle Gaben habt, welche sind das?".
"Naja, nicht jeder Vampir hat eine Gabe. Edward kann Gedanken lesen, Bella ist ein Schutzschild, was bedeutet, dass sie mentale Angriffe von anderen Vampiren abwehren kann.
Alice kann in die Zukunft sehen, Jasper die Gefühle anderer beeinflussen und ich kann durch bloße Berührung die Gabe anderer annehmen.
Wir können aber auch durch Training die Gaben weiter ausbauen", erkläre ich.
"Und wie finden wir heraus, ob Carissa und ich denn auch irgendwelche Gaben besitzen?", fragt er mich.
"Keine Ahnung, das wird sich zeigen...".

"Was ist eigentlich mit Renesmee, ist die auch ein Vampir?", fragt er. Ich schüttele den Kopf.
"Sie ist ein Hybrid. Bella brachte sie zur Welt, als sie noch ein Mensch war", erkläre ich.
"Bella ist Renesmees Mutter?!", er sieht mich verwundert an.
"Ja und Edward ist ihr Vater", sage ich im weitergehen.
"Ich hab gedacht, dass Bella wirklich deine Schwester ist", sagt er verlegen und reibt sich den Nacken.
"Nein, sie ist erst seit Sieben Jahren ein Vampir, kurz nach Renesmees Geburt wurde sie verwandelt.
Sie sieht mir nur sehr ähnlich", sage ich.
"Heißt das, dass Renesmee eigentlich erst Sieben ist?", fragt er.
"Ja, aber da sie viel schneller gewachsen ist, als ein normaler Mensch, ist sie nun bereits Siebzehn", erkläre ich.
"Und welche Gabe hat sie?" fragt er dann.
"Renesmee kann anderen ihre Gedanken durch das auflegen ihrer Hand mitteilen", sage ich und sprinte los.

Er folgt mir, genauso wie Carissa. Ich springe geschickt über die Felsen, mein Ziel sind Klippen in der Nähe. Ein Teil davon liegt aber im Revier der Wölfe, weshalb ich aufpassen muss, dass sie die Grenze nicht überschreiten. Wir sitzen nun dort und schauen auf das Meer.

Da es aber schon spät ist, gehen wir nach einer Weile wieder zurück.

Wir kommen am Haus an,
Ren ist wieder da und kommt uns freudig entgegen.
"Na, hat's Spaß gemacht?", fragt sie. Carissa und Grayson nicken eifrig, wir gehen ins Haus.
Ich laufe zu Carlisle und frage, was wir nun machen sollen.
Er sagt, dass sie erstmal hier bleiben können, wenn sie sich an alles gewöhnt haben, gehen sie wieder nach Hause.
Aber wie soll das klappen?

Er meint auch, dass sie das selbe tun müssen wie ich, wenn Charlie da ist. Und zum Abendessen sollen sie sagen, dass sie bereits auswärts gegessen haben, was ja eigentlich auch stimmt.

Carissa hat mir erzählt, dass ihren Eltern sowieso alles egal ist, da sie ständig arbeiten.
Das ist traurig.
Sie sagt auch, dass sie es nicht mal merken würden, wenn sie und Grayson die Möbel zerstören würden.

Nun haben sie ja uns,
wir sind für sie da!
Bis in alle Ewigkeit!

Alice kommt auf mich zu und umarmt mich. Plötzlich erstarren wir beide,
"Die Volturi kommen ...wenn der Winter endet", sagen wir gleichzeitig. Alle sehen uns entgeistert an.

Das heißt wohl, dass wir trainieren müssen!

Gute Nacht und noch viel Spaß beim Lesen!!!

Caro ❤

After Dark - Bis(s) zur Unendlichkeit (BEENDET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt