The day after ...

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Am nächsten Morgen wache ich auf, kuschel mich verschlafen an einen Typen und merke wie sich jemand anderes an mich kuschelt. Warte, wer liegt da bitteschön?! Mit einem Schlag reiße ich meine Augen auf und verkneif mir ein Stöhnen als ich seh, wo ich bin und wer die beiden sind! Es ist nicht nur ein Kerl oder so. Nein, es ist nicht ein fremdes Zimmer! ES IST DAS GÄSTEZIMMER VON MEINEN ABSOLUT BESTEN FREUNDEN UND ICH LIEGE ZWISCHEN IHNEN!

Und was noch schlimmer ist. Überall liegen Klamotten. Rick sein Shirt, Nick seins, meins und, ich reibe mir die Augen in der Hoffnung das ich es mir einbilde, unsere Unterwäsche! Zumindest ihre Boxershorts und mein Tanga, mein BH ist nicht zu entdecken. Hatte ich überhaupt einen an oder war ich zu faul gewesen, da ich hätte verzichten können wegen dem Kleid oder Oberteil.

Ich schaffe es mich irgendwie aus dem Bett zu bewegen ohne mich zu verletzen, jemand zu wecken oder so. Aufwecken ungewollt ist mein Hobby und mein besonderes Talent, wie meine Eltern immer schmunzelnd sagten und dann wieder schlafen gegangen sind. Mit einem Shirt, das neben meinem Tanga liegt, tapse ich auf Zehenspitzen ins Badezimmer.

Im Spiegel betrachte ich mein Desaster alias ich persönlich! Auf dem Boden liegt mein BH, puh, Glück gehabt! Schnell schließe ich ab, dusche und wickle mich im Anschluss daran in ein flauschiges großes Tuch von meiner besten Freundin. So knapp bekleidet schleich ich in ihr Zimmer und leih mir kurzerhand eine Leggin in Pink, dazu ein schwarzes lockeres Oversize-Top und Unterwäsche. Haben die gleiche Größe und ähnlichen Stil.

Ich mach mir noch meine Haare, welche etwas abgeföhnt sind, zu einem lockeren hohen Pferdeschwanz und schlendere in die Küche. Unterwegs sammel ich mein Eigentum ein, werfe es in die Waschmaschine und hau das Kurzprogramm rein. Mit einem Teller dampfendem Bacon mit Eggs, was ich mir gebraten hab spontan und einer Tasse frisch gekochter und sehr heißer Schokolade sitze ich in der Küche. Genüsslich verschlinge ich mein sehr kalorienhaltiges Frühstück und genieße die Ruhe.

Aber lange währt sie nicht, denn plötzlich höre ich ein "ach, hier bist du kleines Luder" und werde halb zu Tode gedrückt von Marilyn, die mich gar nicht mehr loslassen will. Diese Begrüßung hallt durch jedes Zimmer und ich hör ein Knallen, noch ein zweites sowie Stöhnen und Fluchen. "Boah Schatz, ich lieb dich auch und hab dich auch vermisst!" hauch ich ihr ins Ohr und geb ihr einen fetten Schmatzer auf die Wange.

Händchen haltend verziehen wir uns beide in ihr Zimmer, machen Musik an und fangen an zu reden. Sie erzählt mir sofort mit wem und wo sie was gemacht hat. Insgesamt waren es nur zwei Kerle. Ein Leroy Bates aus den USA, der seine Familie hier besucht hat und so richtig "american dream" war. Der andere war so ein Kerl mit Sidecut, braun gefärbten Haaren und grünen Augen. Er geht demnächst auf unsere Schule, ist der neue Nachbar, ein Bad Boy, tätowiert und richtig gut im Bett. Den empfiehlt sie mir sogar ausdrücklich, sollte ich mal jemand brauchen.

Danach kommt natürlich die Frage, was ich so getrieben hab. Soll ich ihr echt erzählen, was gestern passiert ist?! Blöderweise erinnere ich mich an jedes noch so kleine Detail! Deswegen erröte ich, verschluck mich und bekomm n Hustenanfall, wo ich halb ersticke. So viel zum Thema, ich erzähle ihr ausnahmsweise nichts, jetzt hab ich mich verraten! Also steh ich dazu, sie ist cool und verstand eh nicht, warum wir nur befreundet sind!

"Naja ... es ist irgendwie kompliziert und doch so einfach. Irgendwie sind wir uns auf der Party näher als sonst gekommen, aber mehr auch nicht. Nur als wir dann hier waren, ach, ich hab echt keinen Plan, irgendwie kam es dann zum knutschen! Und, schrei nicht so laut, es kommt noch schlimmer! Irgendwie haben wir die Anziehsachen verloren, die Kontrolle und heute morgen wach ich auf. Ich bin nackt. Sie sind nackt. Und ich schwör dir, es lief definitiv was!" versuch ich es zu erklären und werde ein weiteres Mal halb TAUB wegen ihren fangirligen Schreien!

Marilyn vergewaltigt ihr Bett nun als Trampolin, singt mit und wirft mir Küsshände zu. Tja, was ich tu?! Etwas ratlos sitze ich auf dem Boden, guck ihr zu und bin ratlos. Drüber reden hat mir überhaupt nix gebracht, eher bin ich noch unsicherer als vorher. Vor allem da ich schlecht einfach abhauen kann ohne mich zu melden und das ganze abschließen.

Plötzlich setzt sie sich hin, guckt mich ernst an und wirft ihre wunderschöne Wuschelmähne nach hinten. "Ich will jedes noch so kleines Detail wissen! Du hast keine Ahnung wie sehr ich leide, weil die beiden irgendwie meine Familie sind! ICH beneide dich um diese Nacht! Warum hast du nur so viel Glück!"

Perplex betrachte ich meine beste Freundin und fühl mich noch weniger als vorher in meiner Haut wohl. Und als ob das nicht reicht spüre ich wie mein Anhänger anfängt zu pulsieren. Instinktiv fasse ich dran und fahre ihn nach, er ist eiskalt und dennoch pulsiert er mit einer Intensität und Hitze, die mir droht den Atem zu nehmen.

Mit einer Ausrede flüchte ich vor dem Mädchen, was alles über mich weiß oder zumindest wissen sollte. Ich komm aber nicht weit, weil ich auf einmal feststelle, dass mir frisch ist und ich keine Ahnung wie viele Zentimeter Absatz trage. Genau vor einem Spiegel stoppe ich und seh die neue Facette von mir im Spiegel. Meine Haare sind weißblond und eisblau erstrahlen meine Augen. Statt dem bequemen Outfit hab ich ein kurzes Kleid an mit einem sehr gewagten V-Ausschnitt, welches nach hinten länger wird. Die Farbe ist verlaufend: diverse zarte Blautöne, die in grau und weiß verlaufen. Und meine zarten Füße, die durch das Outfit und meine von Natur aus langen schlanken Beine stecken in farblich passenden Schuhen mit einem mega Absatz.

Bewundernd pose ich vor dem Spiegel und betrachte die Farbe von meinem Anhänger: schneeweiß und glänzend wie die Lichtreflexion auf Schnee. Mein Atem ist hinterlässt auf dem Spiegel einige Augenblicke zarte Eisblumen, was meine Theorie bestätigt. Bin ich nun Elsa oder die böse Eiskönigin aus dem Märchen? Auf jeden Fall bin ich definitiv heiß und trotzdem eiskalt. Das Kleid ist knapp vorne und geht hinten bis Mitte meiner Oberschenkel. Einfach traumhaft schön.

Nur mein mich Anschmachten wird jäh unterbrochen als die Türen von den Badezimmern meiner besten Freunde aufgehen und beide mit einem Handtuch um der Hüfte aus diesen gehen wollen. Der Wasserdampf bringt mich auf eine Idee. Ich versuch es mal den Dampf zu verstärken und so zu verschwinden bevor die beiden mich sehen oder in dem Zustand entdeckt haben. Es klappt ganz gut und ich flüchte durch nächstbeste Tür in ... ein Spielzimmer. Moment, Spielzimmer?!

Ich bleib an den ganzen Sachen hängen. Hier wird definitiv nicht mit Puppen oder Autos gespielt. Fasziniert sehe ich diese ganzen Spielzeuge an, dass erinnert mich an Shades of Grey. Nur noch besser eingerichtet und ausgestattet. Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei.

Aber dann geht ausgerechnet die klinke herunter, es reden die drei Geschwister und ...

SaphiraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt