Fünf

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*Time Skip*

Es waren inzwischen 3 Tage vergangen und jedes mal um die mittags Zeit wuchsen meine Flügel. Der Schmerz der mich jedes mal durchzuckte wurde mit jedem mal größer genau wie meine Flügel. Inzwischen waren sie riesig, sie waren fast doppelt so groß wie ich. Ich hatte noch nicht ausprobiert, ob ich mit ihnen fliegen könnte, ob sie mich überhaupt tragen würden. Ich ließ meine Flügel meist eng um mich geschlungen. Sie wärmten mich auf und waren weicher als der harte Holzboden. Ja, ich war immer noch mitten im Wald auf dem "Baumhaus". Das "Baumhaus" bestand nur aus einem Holzoden, der nicht gerade sicher schien. Falls ihr euch jetzt fragt, wieso ich nicht einfach nach Hause gegangen bin, tja ich konnte mich Bewegen. Zwar konnte ich zwischenzeitlich einen klaren Gedanken fassen aber bei Bewegungen, seien sie auch noch so klein, tat mir alles weh. Das einzige was ich geschafft hatte war mir die Jacke anzuziehen. So, dass ich meine Flügel unter der Jacke verstecken konnte. Ich war durchgefroren und ausgehungert. Das einzige woran ich dachte war, dass sie mich gefunden hatten. Ich musste hier weg, das war mir klar aber es wird schwierig wenn man sich nicht bewegen kann. Wie aufs Stichwort hörte ich Schritte und leise Stimmen.

„Wir müssen sie endlich finden! Director Fury hat sie als 'sehr gefährlich' eingestuft." sprach eine Männer Stimme

„Ich hoffe ja wir treffen nicht auf sie. Sie hat es geschafft Agent Coulson zu besiegen und der ist schließlich mit einer der besten Agents bei uns. Und dazu kommt auch noch das nur bekannt war, dass sie nicht so schnell altert. Sie muss noch mehr können und genau diese Unwissenheit macht mir Angst." dies sagte ein zweiter Mann

~Hoffentlich meinen sie nicht mich. Das wäre jetzt echt unvorteilhaft~

Sie blieben stehen genau unter meinem Baum.~Na toll. Das macht es jetzt nicht besser.~ Plötzlich hörte ich noch jemand drittes unter meinen Baum treten Seine Schritte strahlten Autorität aus und auch seine Stimme.

„Ihr habt Angst, dass kann ich verstehen aber ihr müsst daran denken: Sie ist nur ein Mädchen und kann ihre Kräfte scheinbar nicht kontrollieren. Ihr braucht euch nicht zu fürchten aber haltet eure Pistolen trotzdem griffbereit"~PISTOLEN?! Wollen die mich erschießen Ganz ruhig Jacky vielleicht bist du ja gar nicht gemeint~

„Ja Captain" antworteten die Beiden.

Ich wurde neugierig und kroch zum Rand der Plattform. Ich konnte zwei Männer in schwarzer Schutzkleidung entdecken und einen etwas größeren blonden, muskulösen Mann in einem blau-roten Anzug. Er hielt eine Pistole in der linken und ein Schild in der rechten Hand. Ich wollte gerade wieder zurück kriechen als mich wieder Schmerzen durchzuckten und ich laut keuchen musste.

~Na super. Natürlich in den passendsten Momenten. Lass sie das bitte nicht gehört haben.~flehte ich aber hatte natürlich mal wieder Pech ~Wann hatte ich in meinem Leben auch mal Glück. Das blieb mir ja leider immer verwehrt.~

„Haben sie das Gehört, Captain?" ~War ja klar. Wie gesagt ich habe niemals Glück~

„Leise!" zischte dieser nur zurück.

Ich hörte wie jemand anfing den Baum hoch zu klettern. ~Verdammt was soll ich machen?!~ Ich kauerte mich an den Rand, rollte mich ein und wartete ~Ich weiß nicht gerade die beste Lösung aber was soll ich sonst machen. Wenn man sich nicht Bewegen kann gehen die vorhandenen Möglichkeiten gegen Null~ Ich hörte sie immer deutlicher und schlang meine Flügel noch fester um mich. Auch wenn sie mir jeden Tag Schmerzen bereiteten fühlte ich mich durch sie sicher sie gaben mir halt. Die Männer waren schon fast auf der Plattform angekommen ich fing an heftiger zu zittern und kroch weiter in Richtung Rand. Bei jeder Bewegung stöhnte ich auf vor Schmerz. Meine Muskeln und Gelenke wehrten sich gegen jede Bewegung aber sie durften mich nicht Schnappen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen nochmal gefoltert zu werden.

„Hier ist sie!"

Rief plötzlich eine Stimme hinter mir. Ruckartig drehte ich meinen Kopf und entdeckte den Mann im blau-roten Anzug. ~Verdammt ich bin geliefert.~ Hinter dem muskulösen Mann betrat einer der beiden anderen Männer in schwarzer Kleidung die Plattform. Als er mich erblickte zog er sofort seine Waffe und entsicherte sie. Erschrocken blickte ich die Waffe an und wich weiter zurück. ~Ich möchte nicht sterben und schon gar nicht so~

„STOP"

schrie der Mann im blau-roten Anzug. Ich hielt in meiner Bewegung inne und merkte erst jetzt, dass ich keinen Zentimeter mehr vom Rand der Plattform entfernt war. Entsetzt starrte ich den Abgrund herab und wieder zu der Pistole.

„Ich werde jetzt zu dir herüberkommen und dann helfen wir die."

Der Mann mit dem Schild versuchte mich zu beruhigen und tatsächlich bei seinen Worten entspannte ich mich etwas. Doch dann blickte ich wieder zu der Pistole und wusste schlagartig, dass sie lügten.

„Nein..."fing ich an zu wispern. Das Sprechen tat weh, da meine Stimmbänder durch das ganze schreien strapaziert waren.

„... sie werden genau das gleiche machen wie..." Ich stockte, ich hatte seit Jahren das Wort nicht mehr in den Mund genommen. Zu viel Schmerz war damit verbunden. „...wie, die"endete ich schließlich.

„Ich weiß zwar nicht wen du mit "die"meinst,..." er ging einen Schritt auf mich zu und ich fühlte mich sichtlich unwohl dabei. Der Mann mit dem Schild fuhr weiter fort:„...aber wir werden eine Lösung finden. Also komm bitte vom Rand weg."

Seine Stimme klang sanft und vielleicht auch etwas liebevoll. Ich konnte es nicht beurteilen, denn an Liebe konnte ich mich nie wirklich errinern. Hatte ich überhaupt schon mal Liebe erfahren ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich sowieso keine andere Chance hatte. Sie würden mich kriegen so oder so. Wackelig richtete ich mich auf und stand nun auf den Knien. Gerade als ich es geschafft hatte mich auf meine Füße zu stellen erschienen in meinem Sichtfeld schwarze Punkte und mir wurde schwindelig. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie der blonde Mann auf mich zu lief doch es war zu spät. Ich fiel den Abgrund herunter. Bei jedem Ast, der mich traf stöhnte ich schmerzerfüllt auf doch der Sturz auf den kalten, harten Boden war das schlimmste. Ich schrie auf. Meine von den Tagen schon strapazierten Muskeln zogen sich schmerzhaft zusammen und ich spürte wie die ganze Luft aus meinen Körper gepresst wurde. Die schwarzen Punkte vor meinen Augen wurden immer größer und ich freute mich. Ich freute mich darüber, dass ich endlich in Ohnmacht fallen würde. Dreimal überkamen mich diese nicht enden wollenden Schmerzen und jedes musste ich es bis zum Ende aushalten. Ich wurde nicht durch die Ohnmacht erlöst.

Ich spürte wie mich jemand an den Schultern packte und rüttelte. Ich hörte wie irgendwer etwas rief aber ich nahm es nur aus weiter ferne wahr. Ich spürte wie ich hoch gehoben wurde und mich jemand wegtrug. Das letzte was ich sah war ein blonder Haarschopf, dann schloss ich meine Augen.


Experiment 48 (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt