Zwanzig : )

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Jacky Harrington PoV

  Nachdem ich Steve nochmal erklärt hatte, dass er der einzige Mann in meinem Leben sein und ich keinerlei Interesse an Thor hatte, willigte er ein nach Asgard zu reisen und tatsächlich taten wir es dann auch eine Woche später. Es war eigentlich ganz einfach gewesen.

Wir standen mit unserem Gepäck auf einer Wiese, wo weit und breit kein Mensch zu sehen war, riefen nach Heimdall und wurden durch den Bifröst nach Asgard befördert.

Es war ein ziemlich cooles Erlebnis gewesen, wie auf einer Achterbahn. Steve hatte es eher weniger gefallen. Er sah, als wir angekommen sind, ziemlich grün um die Nasen spitze aus.

Nun ja in Asgard wurden wir von Thor empfangen. Er wirkte sehr fröhlich und trug stets ein breites Grinsen, dennoch konnte ich erkenne, dass ihn all das mit Loki ziemlich mit nahm. Allerdings habe ich ihn nicht darauf angesprochen. Er schien ganz gut damit klar zu kommen.

Ach und Loki, der Ziegenpeter, saß jetzt für immer und ewig im Gefängnis. Diese Nachricht war womöglich die beste aller Zeiten. Auch Steve war sehr erleichtert gewesen.

Und wir haben Odin getroffen. Eigentlich war er ein ganz netter Mann, auch wenn er etwas verbittert wirkte, aber wer konnte es ihm auch verübeln? Wäre Loki mein Sohn, wäre ich auch verbittert. Nun ja Odin hat versucht sich bei mir zu entschuldigen dafür, was er meinem Vater angetan hatte oder es versucht hatte. Ich hatte ihm großzügig, wie ich bin verzeiht, bin ihm aber sonst aus dem Weg gegangen. Er war mir irgendwie unheimlich auf eine komisch Art.

Ich und Steve erkundeten mithilfe von Thor und Sif, die ich wirklich cool und nett fand, Asgard. Es war unbeschreiblich schön und ich fühlte mich nach ein paar Tagen schon, wie zu Hause. Im Grunde genommen war es das ja auch irgendwie, trotzdem vermisste ich die Erde.

Klar die Einwohner waren nett, manche vielen sogar auf die Knie als sie mich sahen. Am Anfang hatte ich noch versucht, sie davon abzuhalten, hatte ihnen gesagt sie sollen doch bitte wieder aufstehen, aber es brachte nichts. Ich habe ihnen dann einfach nur freundlich zu gelächelt und bin weiter gegangen.

Unsere ersten 3 Tage in Asgard verbrachten wir also damit die Umgebung zu erkunden und ich musste sagen es war wirklich eine wunderschöne Stadt. Ich fühlte mich sofort zu Hause, aber ich wusste, dass ich hier auf Dauer nicht glücklich werden könnte. Es schien mir alles zu perfekt zu harmonisch. Ja es klingt bescheuert ich weiß, aber mein ganzes Leben war irgendwie kaputt und eigenartig und... schwierig gewesen. Ich konnte mir einfach keine perfekte Welt vorstellen und als ich sie dann gefunden hatte, als ich in Asgard war, die Stadt wo nach ich mich schon mein ganzes Leben gesehnt habe, ist mir erst klar geworden wie unnatürlich, doch so eine Stadt war, so ohne Makel und Fehlern. Natürlich war mit Steve jetzt einiges besser, ich fühlte mich ganz einfach nicht mehr so alleine nicht mehr so verachtet sondern geliebt.

Aber kamen wir zu den restlichen Tagen. Die habe ich damit verbracht etwas über die Engel heraus zu finden, also über mich. Es war wirklich sehr interessant.

Engel waren noch ältere Wesen als die Götter und alle anderen Wesen zusammen. Sie sollen dabei geholfen haben die Welten zu erschaffen, so steht es zu mindest in ein paar Büchern. Ob es wirklich stimmt, das wusste niemand so genau. Auch wie sie entstanden sind wusste niemand und stand auch nicht in einem der Bücher. Das waren wohl Fragen, auf die ich nie eine Antwort bekommen würde.

Allerdings habe ich recht viel über die Fähigkeiten und die Aufgaben der Engel herausfinden können.

Alle konnten die vier Elemente beeinflussen oder wie es meist beschrieben wurde bändigen. Außerdem hatten sie seid ihrer Geburt Flügel. Bei mir mussten sie erst wachsen, weil ich halb Engel und halb Mensch war so vermutet zu mindest Odin. Auch auf die Frage, ob ich auch alle Elemente bändigen könnte hatte er keine genau Antwort.

Er meinte es wäre möglich, allerdings müsste man diese Gabe erst wecken und wie das funktionieren würde wusste er nicht.

Und zu den Aufgaben eines Engels haben wir eigentlich nur eine klare Aufgabe gefunden: Die Beschützung der Menschheit, streit zu schlichten und aus Krieg, Frieden machen.

Odin hatte mich gefragt, ob ich nicht diese Aufgabe fortführen möchte, das Erbe bewahren, allerdings habe ich sofort nein gesagt. Wer weiß, was noch so auf mich und die Avengers zu kommt. Ich war mir sicher, dass die nächste Gefahr das nächste Abenteuer nicht auf uns warten würde.

Außerdem waren es damals hunderte Engel, die die Welten beschützt haben und ich war nur alleine, ein einziger Engel hätte es niemals geschafft die Aufgabe weiter zu führen.

Auch wusste ich, dass Steve so etwas nicht gerne mit gemacht hätte und ich wollte ihn auf gar keinen Fall verlassen, auch nicht nur für einen Tag!

Steve und ich hatten sehr viel Spaß zusammen und wurden beide in unserer Beziehung lockerer und offener. Ich habe ihm mehr von meiner Vergangenheit erzählt und er mir mehr von seiner.

Er hat mir von seinen Eltern erzählt, von seiner Zeit als kleiner schwacher Steve. Er hat mir erzählt wie ihn die anderen immer gehänselt haben und wie er früher häufiger verprügelt wurde. Er hat mir auch von seinem besten Freund er zählt, Bucky. Er war wohl auch in der Army, hat Steve bei allem immer unterstützt und ihm schon häufig das Leben gerettet. Bei einer Mission soll er dann aus einem Zug gefallen sein und war gestorben. Seine Leiche konnte man nie bergen, was Steve wohl bis heute noch zu schaffen machte.

Er vermisste ihn wirklich sehr und ich konnte ihn sehr gut verstehen. Ich vermisste auch häufig noch meinen einzigen Freund, den ich damals hatte. Sein Name war Nico und ich vermisste ihn wirklich sehr, auch noch nach all der langen Zeit. Er war der einzige der für mich da war, der mich beschützt hatte, der für mich gestorben war. Nico war so zusagen mein Bucky.

Steve und ich haben uns nicht nur noch besser verstanden wir sind uns auch körperlich näher gekommen, sehr nah.

Ich meine dieses riesige Zimmer, der riesige Balkon, von dem man eine mega Aussicht hatte gerade, wenn die Sonne unterging und dann auch noch Steves Überraschung. Er hatte ein Pick nick vorbereitet mit allem was das Herz begehrt und alles auf einer riesigen Couch auf dem Balkon.

Wir hatten angefangen uns zu küssen und nun ja es wurde immer wilder und... wir haben miteinander geschlafen. So jetzt war es raus! Ja wir hatten Sex und ich bereue nichts!

Es hat zwar etwas weh getan zu Anfang aber diesen Schritt mit Steve zu gehen hat sich einfach so gut angefühlt, so richtig.

Aber kommen wir zu einem anderen Thema: meinen Vater. Ich habe ihn ja getroffen, als ich beinahe gestorben wäre. Er war echt ein schräger Vogel und trotzdem so liebevoll, wie ein Vater eben.

Ich habe immer wieder versucht mit ihn in Kontakt zu treten durch Meditation und vor dem Einschlafen habe ich immer gehofft ihn in meinen Träumen zu begegnen, doch nichts geschah.

Auch wegen dieser Angelegenheit habe ich mich an Odin gewannt, doch leider wusste er auch nichts Genaueres. Er bezweifelte sogar, dass ich ihn je wieder sehen würde. Erst, wenn ich sterbe würde ich ihn vermutlich wieder sehen können.

Es machte mich traurig ihn nicht wieder sehen zu können, aber etwas ändern daran konnte ich ja schließlich nicht.

Bei dem Gespräch mit Odin ist auch ein anderer Aspekt aufgetreten, die Frage nach Kindern.

Flashback

Ich betrat gerade den riesigen Trohnsaal, um mit Odin zu sprechen. Ich brauchte unbedingt Antworten. Ob ich meinen Vater je wieder sehen werde?

Odin saß auf seinem Thron, vor ihm irgendwelche Männer, die scheinbar irgendwie wichtig waren. Sie redeten auf Odin ein und erwiderte wieder irgendetwas. Erst beim näher kommen konnte ich Bruchstücke der Unterhaltung heraushören.

„Sie muss!", sagte einer der scheinbar wichtigen Männer in einem hellbraunen Gewand.

„Ich ... schlechte Idee... können sie nicht zwingen..." über was sie auch immer redeten, es schien wichtig zu sein.

„Nein" widersprach der alte Mann in der hellbraunen Robe. „... brauchen Schutz... bevorstehende Gefahr..."

„Engel!" schaltete sich jetzt Odin ein und stand auf. Er musste mich wohl bemerkt haben.

„Allvater" begrüßte ich ihn und deutete eine Verbeugung an.

Die drei Männer, die vor ihm standen fuhren herum und verbeugten sich sofort vor mir.

„Wie kann ich dir helfen, mein Kind?", fragte Odin mich. Ja er nannte mich 'Kind'. Es war mir zuerst komisch vorgekommen, aber irgendwie passte es zu ihm.

„Ich hätte da eine Frage?" erklärte ich ihm mit einem Seitenblick auf die anderen drei Männer.

Odin verstand diese Geste und schickte die Männer weg. Einer von ihnen warf Odin noch einen eindringlichen Blick zu. Worüber sie wohl gerade gesprochen haben?

„Komm" wies mich Odin an, stand von seinem Thron auf und führte mich zu einer Art Sofaecke.

Er setzte sich und wies auf den Platz neben sich. Zögerlich setzte ich mich mit ein bisschen Abstand neben ihn. Er war mir etwas unheimlich, immer noch. Nun scheinbar war das einfach seine Art.

„Ich wollte euch zu etwas bestimmten fragen..." Odin gab mir mit einem Nicken zu verstehen, ich solle fortfahren.

„Als wir gegen Loki gekämpft haben, da hat er es geschafft mich mit diesem Zepter zu berühren, so wie er es bei Clint gemacht hat. Er gehört auch zu den Avengers. Bei ihm war es so, dass er vollkommen unter der Kontrolle von Loki stand. Er hätte alles für ihn getan. Doch als er mich mit dem Zepter berührte, verfiel ich in eine Art Kampf, mit mir selber. Versteht ihr was ich meine?" Odin nickte nur und strich sich mit einer Hand über seinen Bart. „Und irgendwann schien es, als hätte ich diesen Kampf verloren. Ich befand mich in einer Art schwarzem Nichts. Und nach einer Weile erschien ein Mann, ein Engel. Er hatte nun ja logischerweise Flügel und schulterlange braune Haare. Es... es war mein Vater." als ich an ihn dachte, fing ich sofort an zu lächeln.

„Nun ja wir haben uns unterhalten und irgendwann habe ich es dann geschafft wieder, Naja in meinen Körper zu kommen. Meine eigentliche Frage ist, ob ihr glaubt, dass ich ihn irgendwann wieder sehen könnte?"

Erwartungsvoll sehe ich zu Odin, der sich immer noch über seinen Bart streicht. Ist das so eine alter- weiser- Mann Geste?

Gefühlte Stunden später hörte er endlich auf damit und sah mich an.

„Nun, ich denke, dass du ihn nicht nochmal sehen wirst, zumindest nicht solange du noch lebst." Enttäuscht sah ich zu Boden.

„Natürlich ist das nur eine Vermutung, alles sind nur Vermutungen. Ich weiß zwar sehr viel, allerdings ist jedes Wissen begrenzt und ich fürchte hier stoße ich an meine grenzen."

„Danke, Allvater" nuschelte ich und wollte einfach nur hier weg. Ich musste unbedingt mit Steve darüber reden. Er würde mich bestimmt aufheitern können, auch wenn ich mit so etwas gerechnet hatte.

„Engel, würdest du noch kurz bleiben." Odin war mit aufgestanden und hielt mich am Handgelenk fest.

„Natürlich." willigte ich sofort ein. Immerhin war ich hier nur zu Gast und ich wollte ihn nicht verärgern, was auch der Hauptgrund war, warum ich immer noch so freundlich zu ihm war. Er war mir einfach nicht geheuer.

„Ich möchte mit dir kurz etwas besprechen" er zog mich aufs Sofa und wir ließen uns wieder nebeneinander nieder.

„Es ist ein eher heikles Thema und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht lange darum herum reden: Es geht um Kinder."

Okay, das verstand ich jetzt nicht so wirklich.

„Ich fürchte ich verstehe nicht, Allvater"

„Nun...„ er machte eine Pause, um nach Worten zu suchen und diese Pause reichte mir vollkommen aus, um mich noch mehr zu verwirren. „meine Berater und ich waren uns fast alle einig. Wir sind der Meinung, dass das Geschlecht der Engel nicht aussterben darf."

Okay so langsam verstehe ich auf, was das hier hinauslaufen wird und ehrlich ich überlegte gerade, ob ich wütend, belustigt oder sehr empört sein sollte. Vermutlich ein bisschen von beidem.

„Moment!" unterbrach ich ihn „Ihr verlangt von mir das ich Kinder bekomme?!"

„Ja nun ja, also am besten nicht nur eins. Um die Engel zu erhalten sind viele natürlich vorteilhaft. Bitte nimm es nicht zu ernst. Wann und wie viele Kinder du bekommen möchtest liegt natürlich bei dir und natürlich auch mit wem.
Allerdings wäre je früher und je mehr natürlich umso besser."

Mir klappte die Kinnlade herunter. Was verlangt Odin bitte von mir. Es scheint ja nicht mal zur Diskussion zu stehen, ob ich überhaupt Kinder haben will.

„Okay also hier brechen wir das Gespräch mal gleich ab!" ich war wütend, und zwar so richtig. Das war einfach nur noch unverschämt.

„Also erstens: Niemand, wirklich niemand außer mir darf entscheiden ob, wann und wie viele Kinder ich bekomme -"

„Aber Engel das war nie unsere Absicht gewe-"

„Ich war noch nicht fertig! Zweitens: Habt ihr euch mal überlegt, ob ich überhaupt Kinder bekommen möchte?! Drittens: Es ist einfach nur Frauen verachtend einer Frau vorzuschreiben, wann und wie viele Kinder sie bekommen muss. Diese Welt ist wohl doch nicht so perfekt wie ich gedacht habe."

Wütend stand ich auf und wollte mit zügigen Schritten auf das große Tor zu gehen, doch, wie konnte es auch anders sein, hielt mich Odin zurück.

„Engel ich wollte euch nie verärgern. Wir waren doch nur besorgt um eure Gattung."

„Ihr wart lediglich besorgt um euch selbst. Alles was ihr tut ist nur zu eurem eigenen wohl befinden und denen eures Volkes.
Wisst ihr was, ihr treibt mich zur Weißglut, ihr macht mich krank. Das hier ist einfach nicht meine Welt ich gehöre hier nicht hin."

Ich löste mit einer schnellen Bewegung mein Handgelenk aus seinem festen Griff. Langsam konnte ich mich wieder beruhigen und kam wieder zu meinem höflichen Ich zurück.

„Odin, es war nett eure Bekanntschaft zumachen und ich halte eure Gastfreundlichkeit zugute dennoch glaube ich, dass ich mich verabschieden sollte. Es war eine schöne Zeit hier in Asgard und ich habe sie sehr genossen, dafür danke ich euch.

Vielleicht werden wir uns eines Tages wieder sehen. Macht es gut."

Mit diesen Worten drehte ich mich um und verschwand aus dem Thronsaal.

Flashback Ende

Also wie ihr seht mein letztes Treffen mit Odin lief nicht allzu gut. Zum Glück sind Steve und ich direkt am nächsten Tag abgereist.

Es war schön wieder auf der Erde zu sein. Auch Steve sah man die Erleichterung an. Ich hatte mitbekommen, dass er sich nicht so richtig wohl in Asgard gefühlt hatte und ich konnte es verstehen. Trotzdem ist er dageblieben, für mich.

Ich glaube Steve ist tatsächlich das beste was mir je passiert ist.

„Und? Was meinst du?" fragte mich Steve, der neben mir stand und einen Arm um meine Hüfte gelegt hatte mit einem Nicken gerade aus.

Vor uns war eine riesige Wiese umgeben von Bäumen und mittendrin, konnte man eine recht große Holzhütte erkennen. Sie sah schon etwas verfallen aus, aber dennoch wunderschön.

„Mir gefällt es." ich lächle ihn an und er schenkt mir auch sein wunderschönes lächeln.

„Also machen wir uns an die Arbeit!", rief Steve und löste sich von mir „So ein Haus renoviert sich schließlich nicht von alleine."  


Experiment 48 (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt