Wie soll ich mich entscheiden? Ich will keinen weh tun, ich will keinen Unrecht tun. Ich möchte Minato keine weiteren Sorgen bereiten, aber ich möchte Sasori auch nicht alleine lassen. Egal wie ich mich entscheiden werde, ich verletzte jemanden.
Ich drehe mich zu Sasori, schaue ihn mir genau an und sehe in keinster Weise ein gefährliches Monster, ich sehe einen kleinen Jungen mit unglaublich flauschigen Haaren, jemanden, der mir ein Lächeln in mein Gesicht zaubert, aber mich gleichzeitig zum Nachdenken bewegt. Ich sehe einen besonderen Menschen, der eine Menge miterleben musste und jedes Mal, wenn ich ihn betrachte, denke ich an unser erstes Gespräch, hier am See.
"Und wenn man niemanden liebt, muss man gar nicht erst kämpfen, aber es ist zu spät die Menschheit hat versagt, mir wurde alles genommen was ich eins geliebt habe, der Hass hat mich in die Dunkelheit gezogen und mich verschlungen." Sagte er damals und traf mit diesen Worten genau mein Herz.
"Ich kann zu dem Licht werden, dass dich an die Oberfläche zieht, ich werde zu dem Licht, dass die Dunkelheit durchbricht, die Sonne die dein Herz vor der Dunkelheit beschützt, aber nur wenn du es willst und mir ein wenig Vertrauen schenkst." Antwortete ich ihm damals, ohne darüber nachzudenken, ich habe es einfach gesagt, ich haben nur diesen kleinen Jungen gesehen, der lautlos nach Hilfe schrie, ich konnte nicht anders, ich musste ihm helfen und zwar egal wie.
"Das wirst du nicht schaffen." Konterte er, aber ich wollte nicht aufgeben, ich wollte ihm helfen, ihn aus diesem Loch ziehen, so wie Matt mich damals aus dem Loch zog.
"Kann ich es denn wenigstens vorher versuchen, was hast du zu verlieren." Versuchte ich ihn zu überreden, aber zugleich nicht zu bedrängen.
"Okay, werde zum Licht. Versuche mich aus der Dunkelheit zu ziehen, aber wenn du es nicht schaffen solltest, ist mein Glaube an die Menschheit vollkommen verblast." Sagte er damals und stimmte mich glücklich, ich wollte ihm unbedingt helfen und will es immer noch. Aber gleichzeitig trage ich so viel Verantwortung, wenn ich es nicht schaffe, verliert er den vollständigen Glauben an die Menschheit.
"Vertraue mir, lasse es zu etwas zu empfinden, du kannst mir vertrauen, du kannst mir alles anvertrauen, ich bin für dich da, egal wann, egal warum, egal wieso, ich werde da sein, ich werde immer bei dir sein, meine schützenden Flügel über dich legen und dich in Wärme hüllen." Nachdem ich das sagte, nahm ich ihn fest in den Arm und wollte ihn gar nicht mehr loslassen, ich wollte ihn die Wärme geben die er so lange nicht mehr bekommen hat, ich wollte für ihn da sein, eine Umarmung kann manchmal Wunder verbringen, aber ich wusste auch, dass es bei ihm ein etwas längerer Weg werde wird.
"Danke..." Nuschelte er damals in die Umarmung und zwang mich damit zu einem Lächeln, er sagte es so leise, fast so als sollte ich es nicht hören, fast so als ob er es zu sich selbst sagte und meinte, danke, dass mich endlich jemand wahrnimmt. Danke, dass endlich jemand da ist. Danke, dass mich endlich jemand in den Arm nimmt.
"Er musste viel zu viel durchmachen, Schmerz verändert Menschen und Trauer ist nur schwer zu verarbeiten, die Gefühle verfolgen einen ein Leben lang." Dachte ich zu dem Zeitpunkt. Schmerz verändert Menschen und er veränderte auch ihn, ich würde zu gerne den wahren Sasori kennen lernen.
"Du wirst nie mehr alleine sein." Flüsterte ich ihm damals in sein Ohr und löste mich langsam aus der Umarmung, auch wenn ich es sehr ungern tat. Aber ich stehe zu meinen Worten, ich werde ihn nicht alleine lassen, ich werde für ihn da sein, wenn er mich braucht, wenn er eine Umarmung benötigt oder wenn er einfach Gesellschaft braucht, egal wie, ich werden versuchen ihm immer zur Seite zu stehen und ihm mit all meiner Kraft zu helfen.
Ich kann jetzt nicht gehen, ich kann ihn nicht alleine lassen, ich werde es Minato irgendwann erklären und er wird mich verstehen, davon bin ich überzeugt. Ich drehe mich ein Stück und gucke zu Minato, blicke in seine Augen, in diese Augen voller Sorge „Es tut mir Leid, dass ich dir so viele Sorgen bereite...", denke ich, versuche nicht zu weinen und öffne langsam meinen Mund um ihnen meine Entscheidung mitzuteilen, ich wünsche mir, dass sie es irgendwann akzeptieren und verstehen werden. Sie haben so viel für mich getan, besonders Minato, ich hoffe nur, ich verletzt ihn mit dieser Entscheidung nicht zu sehr.
Aber auch die Uchiha Jungs mit ihre speziellen Art, die nicht die freundlichste und fröhlichste ist, habe ich in mein Herz geschlossen und möchte sie nicht verletzen, ich werde sie alle vermissen, besonders Itachi, er fasziniert mich immer noch, seine fast schwarzen Augen, die keine Gefühlsregung zu lassen, bis auf den Lachanfall gerade eben, obwohl ich immer noch davon überzeugt bin, dass es eine Halluzination war. In seinen Augen kann man nicht lesen, wie in einem offenes Buch, man muss erst die Ketten lösen und die Schlösser knacken, bis man einen kleinen Blick auf die erste Seite erhaschen kann. Er hat etwas geheimnisvolles an sich und das gefällt mir, ich würde ihn zu gerne näher kennen lernen und in diesem Buch lesen, immer wieder neue Schlösser knacken und neue Seiten erforschen. Ich sehe ihn fasziniert an, wie er ohne jegliche Regung auf der gegenüberliegenden Seite steht und fast schon gelangweilt von der Situation ist.
Und wieder sehe ich zurück zu Sasori, ich habe mich entschieden, ich bleibe bei ihm, auch wenn es weh tut, auch wenn ich mich nicht entscheiden möchte, auch wenn ich mich am liebsten aufteilen oder klonen würde.
Mir läuft eine einzelne Träne die Wange herunter, versuche ihn aber dennoch anzulächeln, wende den Blick wieder ab und sehe zu Minato, in seine Augen und da läuft die zweite Träne, ich sehe auf meine Füße, versuche mich zusammen zu reißen, stark zu sein, nicht zu weinen, wie ein kleines Kind.
In dem Moment als ich mich etwas beruhigt habe und die Entscheidung verkünden will, legt Sasori mir eine Hand auf die Schulter und flüstert so leise, dass nur ich es hören kann: „Geh." Ich sehe ihn total perplex an.
Und er wiederholt sich: „Geh" und fügt, als ich ihn immer noch wie geistesabwesend ansehe hinzu: „Geh zu ihnen, ich sehe doch, wie es dich mitnimmt, lauf zu ihnen und werde glücklich."
„Aber...aber du-", sage ich,
werde aber unterbrochen: „Kein aber, bei ihnen bist du sicherer, wenn Pain herausfindet, wie viel du weißt, bist du nicht mehr sicher, aber sie können dich beschützen, Itachi ist stark. Denk nicht an mich und jetzt geh."Ich kann nicht glauben was er da gesagt hat, das passt nicht zu ihm, seit wann ist Sasori so selbstlos.
„Aber Saso...", ich weiß einfach nicht was ich sagen soll, er nimmt mich in den Arm, wuschelt mir durch die Haare und flüstert: „Und jetzt geh."
Im nächsten Moment drückt er mich weg und schiebt mich leicht zu den anderen.
Warum tut er das?
Was ist mit ihm los?
Geh ich ihn mit meinen Fragen auf die Nerven?
Will er mich los werden?
Oder will er doch nur das Beste für mich?
Ich vermisse ihn jetzt schon.
Meine Beine laufen wie von selbst und ich blicke kurz zurück, sehe zu ihm, wie er da steht, mit einen kleinen traurigen Lächeln, ich weiß nicht ob es an meiner Tränen verschleierten Sicht liegt, aber er sieht traurig aus.
Als ich bei Minato angekommen bin, werde ich sofort in seine Arme gezogen, er erdrückt mich fast. Ich denke aber nur an Sasori und an sein trauriges Lächeln.
„Tut mir Leid, dass ich dir solche Sorgen bereitet habe, aber bitte, bitte tut ihm nichts...bitte", flüstere ich leise weinend in Minatos Schulter. Ich hoffe er hört mich und tut mir diesen kleinen Gefallen.
„Lasst uns gehen", sagt Minato nach ein paar Minuten, er klingt so ruhig, aber gleichzeitig so, als ob er keinen Widerstand dulden würde.
Im nächsten Moment werde ich hoch gehoben und spüre nur noch den Wind in meinen Haaren, die Stille, die hin und wieder durch ein Vögelchen unterbrochen wird und mein schmerzendes Herz, ich fühle mich als hätte ich Sasori gerade verraten, als hätte ich ihn hintergangen, es tut mir Leid, Saso...
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REAL!? (Naruto FF)
FanfictionLucia ist ein selbstbewusstes und starkes Mädchen, allerdings wird sie bei einem Überfall verletzt und trifft so auf Minato, der ihr zur Hilfe kommt. Am Anfang denkt sie noch, dass die Leute die sie dort kennenlernt verrückte Cosplayer sind, bis zu...