„ABGEBROCHEN"The Love Goes On ~Jemma~

Compañeros de trabajo

Point of view from Emma

Es ist Dienstag.

Der Tag nach Montag.

Der Tag vor Mittwoch.

Der Tag an dem ich kein einziges Fach mit Jax habe.

Wir teilen nur die Mittagspause. Immerhin findet heute mein liebstes Wahlfach statt; Spanisch. Mit meinen Puerto Ricanischen Wurzeln ist es eine leichte Eins. Fast vergessen! Dienstags gibt's auch Tacos! Ausserdem bin ich heute dran.

"Was geht in deinem Köpfchen vor, Prinzessin?", fragt Jax. Frustriert schliesse ich meine Spind. Hinter der Tür hatte sich mein Freund verborgen. "Hmm?", murmle ich verwirrt. "Du hast Sekunden lang regungslos vor deinem Spind gestanden.", erklärt er mir amüsiert. "Achso, ehm an nichts. Nur daran das ich kein Fach mit dir habe.", schmolle ich. "Prinzessin, ich hole dich doch nach jedem Fach ab und bringe dich zum nächsten. Mehr kann ich auch nicht machen.", sagt er belustigt. "Du hättest Spanisch nehmen müssen.", murmle ich leise für mich."Ich weiss das du keine Sekunde ohne mich aushältst.", grinst er verschmitzt."Idiot.", murmle ich während meine Augen verdrehen und doch leicht schmunzle.

Ich laufe weg zu meiner nächsten Stunde."Lieb dich auch!", ruft mir Jax hinterher und ich kann sein Lächeln raus hören. "Ja,Ja", antworte ich. Verdutzt drehe ich mich um. Er steht immer noch am gleichen Ort. "Kommst du?", frage- obwohl eher befehle ich es ihm. Idiotisch grinsend kommt er auf mich zu und legt einen Arm um mich.

So begleitet er mich bis vor das Klassenzimmer von Señora Alvarez. Ich gehe auf meine Zehenspitzen und gib ihm einen Kuss auf den Mund, dann wende ich mich ab um die Tür zu öffnen. "Nicht so schnell.", wendet Jax ein, packt mich an der Hüfte und zieht mich wieder zu sich. Ohne das ich auch nur dagegen hätte protestieren können, zieht er mich in einen innigen Kuss. Jemand räuspert sich hinter uns. Wir lösen uns. "Por favor, deje su exhibición pública de afecto.", sagt meine Spanisch Lehrerin. Verlegen blicke auf den Boden. "Sí, disculpe", entschuldige ich mich. Amüsiert schmunzelt sie und schüttelt leicht den Kopf. Sie schenkt mir noch ein verständnisvolles Lächeln bevor sie ins Klassenzimmer geht. "Was hat sie gesagt?", fragt er neugierig. "Bitte unterlasst eure öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung.", übersetzte ich mit einem Lächeln. "Du kannst echt gut Spanisch!", lobt er mich. "Natürlich! Spanisch ist meine Muttersprache?!", gebe ich verdutzt von mir. Überrascht blickt er mich an. Ohne weiter auf ihn einzugehen gehe ich in die Klasse.

Noch etwas überdreht. wegen des Kusses, setzte ich mich an meinen üblichen Platz. Es dauert einige Sekunden bis ich merke das plötzlich jemand neben mir sitzt. Ich werfe einen Blick auf meinen neuen Sitznachbarn. Es ist Daniel. Unbekümmert mache ich mich daran meine Bücher auszupacken. Verdammt! Warum müssen Schulbücher so schwer sein? Das ist doch Folt-

Daniel?

Seit wann nimmt Daniel Spanischunterricht?

Um sicherzugehen schaue ich mich nochmal für ihn um. Er werft mir ein leichtes Lächeln zu, dass ich sofort erwidere, wenn auch etwas verkrampft."Guten Morgen Emma!", begrüsst er mich viel zu fröhlich."Morgen.", begrüsse ich auch ihn, nur mit weniger Motivation." In diesem Fall bist du jetzt mein Trabajero de Compañas?", fragt er mich überglücklich. Ernsthaft, was ist nur los mit ihm? Niemand sollte so früh morgens, solch Energie haben! Schliesslich ist es etwa 10 Uhr! Das ist viel zu früh!"Ehm,he he.", murmle ich nervös,"Es heisst Compañera de trabajo." . Er nickt. "Und nicht einmal das bin ich. Ich arbeite normalerweise immer mit Diego zusammen.", erkläre ich ihm."Oh, ehm, ja, das weiss ich. Nur sind wir in dieser Klasse eine ungerade Anzahl von Schüler und ich schliesse mich jetzt eurer Gruppe an.", antwortet er darauf."Ah...okay. Nett.", ist meine trockene Reaktion darauf.

Daniel scheint nicht zu merken, das ich alles andere als erfreut bin. Dieser Junge hatt das Auffassungsvermögen eines Tiefseeschwamms.

Aus dem Nichts fange ich an mich innerlich aufzuregen. Wer kam überhaupt auf die Idee ihn in meine Gruppe zu tun?Warum muss er auch Spanisch wählen!? Verdammt! Was macht er eigentlich hier!?! Ich habe immer wieder so viel für ihn geopfert und getan. Ständig musste ich sein Leben retten. Den ganzen Sommer über musste ich mir anhören wie froh er ist das ich keine Hexe mehr bin. Die Magie ist ein Teil von mir! Ich war bereit meine Kräfte für ihn aufzugeben...für jemanden der mich und meine Kräfte gar nicht verdient hat! So ein Idiot!

Ich komme richtig in Fahrt. Es ist mir ein Rätsel woher diese Wut plötzlich kommt. Daniel sitzt einfach da. Er hat nichts gemacht. Genau das ist das Problem!

Er kommt hier her, in mein Lebe und führt sich auf als ob all dies ihm gehören würde. Sogar das Recht rausgenommen, mich zu bedrängen, hat er sich. Mit erhobenem Kinn stolziert er hier rum und erwartet sofort dass er von allen gemocht wird, ich ihm vor die Füsse falle und es sich immer um ihn dreht.

Seine selbstgefällige, tollpatschige Art, lässt ihn für mich, seit ich wahre Liebe kenne, unattraktiv wirken.

Jahre lang musste ich immer gegen irgendeinen Bösewicht kämpfen. Meine Beziehungen litten drunter. Ich hatte keine Zeit für meinen Schatz. Nun aber, hätte ich Zeit eine gesunde,stabile und reife Beziehung zu bauen mit viel Vertrauen, aber nein. Das Schicksal lässt grüssen. Ist es zu viel verlangt? Ein Jahr ohne Drama? Ein Jahr indem ich eine normale Teenage Hexe sein darf? Ich möchte doch nur ein Schuljahr beenden ohne das ich irgend eine Bedrohung aufhalten muss, schliesslich bin ich nicht Harry Potter!

Ich höre ein Knistern und merke wie die Luft um mich herum sich tatsächlich aufgeladen hat und Funken sprüht. Himmel nochmal ist mir das peinlich! Unbeabsichtigte Magie ist mir schon so lange nicht mehr passiert. Das ist als hätte ich mir in die Hosen gepinkelt, weil ich zu sehr lachen musste. Schnell schaue ich mich um, denn es könnte sein das mich jemand beobachtet hat. Es scheint so als hätte niemand etwas mitbekommen von meinem kleinem Unfall. Auch Daniel, der ja gleich neben mir sitzt hat nichts mitbekommen. 

Plötzlich lässt sich neben mir jemand in den Stuhl fallen. Es ist Diego. Die fehlende Verstärkung die ich gerade brauche um diesen Kurs zu überstehen.

"Hola brujita!", begrüsst er mich während er mich in eine Umarmung zieht. Ohne Begrüssung falle ich gerade mit der Tür ins Haus. "Wir haben einen neuen Arbeitspartner.", erzähle ich mit einem etwas eher angespannteren Unterton. Mein bester Freund nimmt das gleich auf und bemerkt das neben mir noch jemand sitzt. Etwas alamiert sieht er diese Person an und entspannt sich wieder, als er erkennt das es nur Daniel ist.

Es ist schon irgendwie schade, dass er sich nicht an seinen ehemaligen besten Freund erinnern kann, aber dafür ist jetzt Jax sein bester Freund und natürlich ich.

"Daniel.", sagt er bloss in einem undefinierbaren Ton. Es klang monoton und gleich gültig aber hatte auch etwas von einer 'Na klar ist es Daniel"-Frustration.

Meine Überlegungen wurden durch das Klingeln der Schulglocke, welche den Unterrichtsbeginn verkündet, unterbrochen. "Gute Nacht.", seufze ich für mich selbst. Trotzdem hört Diego mich und flüstert mir zu:"Amen.".

Das kann ja heiter werden...