Hicks drehte sich vom Drachen weg und signalisierte ihm dort stehen zu bleiben. Er ging auf Beron, Viridia und die Kriegerin zu. Alle drei hatten sich erschöpft ins Gras sinken lassen. Das kannte Hicks gut. Das Adrenalin wenn man einen gefährlichen Drachen zähmte, brachte einen gefühlt fast um. Hinterher fühlte man sich manchmal so ausgelaugt, wie nach einer schweren Grippe.
Hicks hockte sich neben sie und blickte seine Feinde an. Doch obwohl Viridia eigentlich mit Viggo verbündet ist oder war, schien sie doch nicht so barbarisch zu sein, wie zuerst angenommen.
,,Das habt ihr für Anfänger echt tapfer durchgestanden. Viele Wikinger wären schreiend davongelaufen",meinte Hicks mit einem kleinen Lächeln.
Die bisher verhüllte Kriegerin griff plötzlich erschöpft nach hinten und strich sich ihre Kapuze vom Kopf, um sich durch die Haare zu fahren. Hicks sah auf und erblickte sie, doch im selben Moment sprang er geschockt und ungläubig auf. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf die Person neben Viridia. Tränen traten ihm in die Augen. ,,Astrid"
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,,Was?",fragte Beron und stand auf. Auch Viridia und die blondhaarige Kriegerin vor ihm erhoben sich.
,,Wer ist Astrid?",fragte die blonde Frau vor ihm. Hicks starrte sie an, unfähig zu denken oder sich zu bewegen.
Sein Gehirn brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, was er hier sah. Diese Frau war nicht Astrid und doch hätte sie ihre Zwillingsschwester sein können.
Sie war vielleicht 3-4 Jahre älter als sie, aber die Ähnlichkeit war trotzdem verblüffend. Die gleichen Haare, die gleiche Gesichtsform, die gleichen Augen. Doch bei genauerem hinsehen erkannte Hicks das die Augen dieser Kriegerin einen Grünstreifen um die Pupille hatten und ihre Nase sich von Astrids unterschied.
Noch immer geschockt schüttelte Hicks den Kopf, als wollte er damit seinem Gehirn klarmachen, das dies nicht die echte Astrid war.
,,Ey Drachenjunge alles in Ordnung?",fragte die Blonde nochmal ungehaltener, da er sie ignoriert hatte.
,,W-Wie heißt du?",fragte Hicks sie anstattdessen.
,,Vineda Tochter des Jaricks"
Hicks schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Als er sie wieder öffnete, blickten ihn die fragenden Gesichter Berons und Vinedas an. Viridia hingegen schien angestrengt nachzudenken.
Bei der Erinnerung an Astrid wurde Hicks erneut schmerzlich bewusst, wie es momentan um sein Dorf stand. Deshalb wandte er sich an die Anführerin der Kälteklirrenden Krieger:
,,Viridia ich habe den Drachen für dich gezähmt. Jetzt halte dein Versprechen und lass mich frei, damit ich mein Dorf retten kann."
Doch bevor Viridia antworten konnte fragte Vineda erneut: ,,Wer um Thors Willen ist denn jetzt diese Astrid?" Hicks wollte gerade etwas antworten, doch Viridia kam ihm zuvor.
,,Das ist seine große Liebe nicht wahr Haddock?"
Hicks drehte sich zu ihr um und nickte schweigend. Viridia fuhr fort: ,,Ich erinnere mich. Damals bei der Versammlung wollte dich Viggo foltern, indem er Astrid zu deiner Erhängung lockt und sie dort tötet." Hicks nickte düster, als er an Viggos damaligen Spielzug dachte. Doch Hicks hatte mit seiner Flucht damals das Blatt gewendet.
Viridia wandte sich an Vineda.
,,Ich hab sie damals einmal gesehen, seine Astrid. Sie half ihm zu fliehen und kämpfte sich durch das ganze Schlachtfeld bis zu ihm. Du siehst ihr sehr ähnlich. Ich denke im ersten Moment hat ihn das geschockt."
,,Das hat es",bekräftigte Hicks ihre Aussage. Viridia blickte ihn an, während Vineda im Hintergrund nickte.
,,Hicks Haddock ich stehe immer zu meinem Wort",fing Viridia plötzlich an.
,,Du hast unser Drachenproblem gelöst. Du bekommst die Möglichkeit deine Astrid zu retten. Doch sei gewarnt, mach in Zukunft einen Bogen um meine Insel. Wir verzichten gerne auf Gäste, noch dazu wenn sie auf Drachen reiten. Doch ich lasse heute Gnade walten. Verlasse unsere Insel mit deinem Nachtschatten und rette dein Volk."
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Und so machten sie sich auf den Rückweg zu der Hütte, wo man Hicks gefangen gehalten hatte. Vor der Hütte wandte sich Viridia an Vineda und Beron: ,,Vineda bring seine Waffen hierher und Beron geh du und hole den Trank."
Ohne zu widersprechen wandten sich die Angesprochenen ab und gingen davon, während Hicks und Viridia in die Hütte traten. Dort immer noch fast wie im tiefsten Schlaf, lag Ohnezahn. Hicks ging zu ihm und streichelte sanft über seine schwarzen Schuppen. Er vergaß Viridia und war in seiner Welt. Dort wo nur die Drachen für ihn existierten und Menschen nicht. Bis zu dem Moment, als sich die Tür öffnete und Beron und Vineda wiederkamen.
,,Wofür wird eigentlich der Trank gebraucht?",fragte Hicks.
,,Für den Nachtschatten oder soll er noch ewig weiterschlafen?",erklärte Beron und drückte Hicks den Becher in die Hand.
,,Ab damit in sein Maul und er wacht wieder auf",fügte er noch hinzu. Hicks blickte leicht misstrauisch auf das Gebräu. Er konnte schließlich nicht wissen ob es vielleicht nicht doch vergiftet war. Unschlüssig stand er vor seinen Drachen. Doch wenn man Ohnezahn umbringen wollte, hätten sie das auch schon längst tun können. Also hockte er sich hin und schüttete dem Nachtschatten den Trank ins Maul.
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Als jedoch nach ein paar Sekunden nichts passierte, bekam er Panik. Er drehte sich um und anscheinend sprach sein Gesicht Bände, weshalb Viridia ruhig erklärte: ,,Es brauch ein paar Minuten um seine Wirkung zu erzielen."
Hicks nickte, stand auf und ging unruhig wie er war im Zimmer umher.
Gerade hatte er sich seine Waffen, darunter auch sein Inferno wieder umgegürtet, als er plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte.
,,Ohnezahn!!!",rief er, fast wie ein kleiner Junge und rannte auf seinen besten Freund zu. Stürmisch umarmte er ihn.
,,Jaja ist gut, ist gut Kumpel",rief Hicks als Ohnezahn ihn anfing abzulecken. Doch als Ohnezahn Viridia, Beron und Vineda hinter Hicks sah, ging er sofort in eine agressive Abwehrhaltung.
,,Ohnezahn alles gut das sind nicht unsere Feinde. Nicht mehr." Beruhigend kraulte Hicks ihn unter seinem Kinn. Ohnezahn gurrte besänftigt und legte seinen Kopf an Hicks Handfläche. Der braunhaarige Wikinger lächelte und drehte sich zu Viridia um.
,,Ich werde keine Zeit verlieren und sofort aufbrechen. Eine Sache noch: Ihr habt nicht zufälligerweise Tintenfischtinte eines Riesenklamars?"
Hoffnungsvoll blickte er sie an.
,,Nicht eine Flasche",antwortete Viridia entschuldigend und mit hochgezogenen Augenbrauen.
,,Okay trotzdem danke.",sagte Hicks und ergriff die Truhe mit dem Gold Berks. Er folgte Viridia, Beron und Vineda nach draußen und gab ihnen allen einmal kurz die Hand.
,,Viel Glück Haddock.",sagte Beron noch. Hicks lächelte ihm leicht zu.
,,Lebt wohl",sagte Hicks und stieg auf Ohnezahn. Viridia nickte ihm zu und er tat es ihr gleich, bevor Ohnezahn seine Flügel weit ausspannte und ihn sowohl seinen Reiter in die Luft beförderte. Weit weg von den Küsten der Kälteklirrenden Krieger. Weiter Richtung Süden.
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Don't let this happen (In Überarbeitung)
FanfictionDer 2. Teil der Don't - Triologie Nachdem Hicks den Fängen Viggos nur knapp entkommen ist, probiert er das Geheimnis der mysteriösen Schatulle zu lüften. Zwischen Astrid und ihm hat es inzwischen gefunkt und die beiden sind glücklicher denn je. Doc...