,,V-Viggo!",stammelte Hicks geschockt.
,,Überrascht mich zu sehen Hicks?",meinte der Drachenfänger und zog eine Augenbraue hoch. Er stand auf und trat ein paar Schritte auf den braunhaarigen Wikinger zu. Hicks zog sein Schwert, um es im Falles eines Falles zu entzünden.
,,Na, na, na Hicks nicht nötig Gewalt anzuwenden",kam eine weitere Stimme aus der Dunkelheit. Hicks wandte sich zu seinem Schreibtisch, der nicht von dem schwachen Licht, welches durch die Fenster drang, erhellt wurde. Aus dem Schatten trat einen Moment später Jason, ein amüsiertes Lächeln im Gesicht. Hicks stieß als Antwort nur ein Zischen aus und umklammerte Inferno fester, während Jason auf ihn zuschlenderte. Er hielt ein Bild in der Hand und meinte: ,,Du hast echt Talent Hicks. Vor allem wie oft du sie gemalt hast meine Güte."
Hicks biss sich auf die Lippe. Jason hielt ein Pergament in die Höhe, auf der das seitliche Profil von Astrid zu sehen war. Es war bestimmt schon zwei Jahre alt und lag für gewöhnlich in der Schublade seines Schreibtisches. Das bedeutete sie hatten alles hier wahrscheinlich durchsucht. Denn sie waren auf der Suche nach etwas, das wusste Hicks.
,,Sie ist nicht hier Viggo",erklärte er.
,,Damit beschäftigen wir uns später mein lieber Freund. Oder denkst du wirklich, ich wüsste nicht, das die Schatulle sehr wohl hier auf Berk ist."
Hinter Hicks fiel plötzlich seine Zimmertür ins Schloss und er drehte sich blitzschnell um, nur um zu sehen, dass Ryker hinter ihm stand. Jetzt oder nie, dachte sich Hicks und entzündete sein Inferno um sich verteidigen zu können. Doch die Grimmborn Brüder traten noch näher zu ihm und er drehte ich abwehrend im Kreis.
,,Hicks leg das Schwert weg",forderte ihn Viggo auf. Doch Hicks drehte sich weiter um sich selbst, bis er erkannte das die Situation aussichtslos war. Sie hatten ihn nicht nur umzingelt, sie waren auch in der Überzahl. Langsam ließ er seine Waffe sinken. Mit einem Zischen erloschen die Flammen.
,,Gute Entscheidung",sagte Ryker und entledigte Hicks seiner Waffe.
,,Sieht dir aber gar nicht ähnlich Hicks. Einfach kampflos aufgeben",meinte Jason und ließ sich auf Hicks Stuhl zurückfallen. Doch sein größerer Bruder widersprach ihm: ,,Denk weniger nach Jason, das kann dir nur guttun.
Das sieht Hicks nämlich sehr wohl ähnlich. Er ist schlauer als du und er weiß ganz genau, dass er gegen uns keine Chance hat."
Viggos Blick streifte zuerst den von Jason, der leicht rebellisch dreinblickte, dann zu Hicks, der nur stumm in der Mitte des Zimmers stand und abwartete. Denn töten würden sie ihn nicht. Zumindest noch nicht.
Viggo begann langsam im Raum umherzuschreiten:
,,Weißt du Hicks es gibt zwei Möglichkeiten hinters Licht geführt zu werden.
Die eine: Man glaubt was nicht wahr ist.
Die andere: Man will einfach nicht glauben was wahr ist."
Hicks schaute ihn düster an, während sein Gehirn fieberhaft arbeitete.
,,Ich sehe du denkst nach Hicks. Das ist gut, aber anscheinend hast du es noch nicht ganz begriffen. Doch ich will dir etwas auf die Sprünge helfen",meinte Viggo und legte seinen Zeigefinger an sein Kinn.
Der Drachenjäger blieb stehen und schaute ihn kurz an, bevor er sich abwandte und erneut im Zimmer hin und herging und fortfuhr: ,,An sich gesehen hast du es uns ziemlich einfach gemacht Hicks. Du bist ein ungewöhnlicher Gegner, ein guter Gegner, doch deine einzige Schwäche lässt dich das Offensichtliche immer übersehen. Als du von dem Schwarzen Tod erfahren hast, hast du sehr schnell rausgefunden, was du brauchst um dein Dorf zu heilen. Du hast auch schnell herausgefunden, bis wann du es brauchst. Und du hast herausgefunden, wie du dein Dorf dann heilst und zwar indem sie die Tinte trinken. Doch in all deiner Besorgnis wegen dem Ausbruch der Krankheit und deiner Liebe zu deinem Dorf hast du vergessen dir eine einfache Frage zu stellen: Wieso ist die Krankheit überhaupt auf Berk ausgebrochen?"
Viggo verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Hicks abwartend an. Dieser überlegte und antwortete: ,,Dagur hat den Virus mitgebracht. Er hat sich damit auf einem Drachenjägerschiff infiziert"
,,Hicks du bist zu gutgläubig",warf Jason amüsiert dazwischen.
,,Sei still. Er findet das auch allein heraus",fuhr Viggo ihn an. ,,Nicht wahr Hicks?"
Das bestätigte dem jungen Wikinger nur nocheinmal, dass Viggo Grimmborn kurz gesagt einen an der Waffel hatte. Was ihn nicht als durchgeknallt abstempelte, sondern als nur noch gefährlicher und weniger einschätzbar. Genau im Gegensatz zu ihm anscheinend.
Und dieser Eindruck bestätigte sich in dem Moment, als er über die eben gesprochenen Worte Jasons erneut nachdachte. Er riss die Augen auf und drehte seinen Kopf zu Viggo um, der hinter ihm stehen geblieben war und ihn geduldig ansah.
,,Das war alles von dir geplant! Du hast dafür gesorgt das der schwarze Tod hier ausbricht! Dieses Drachenjägerschiff hat nicht zufällig Dagurs Weg gekreuzt!"
,,Überrascht?",fragte Viggo lächelnd.
,,Das war alles Absicht!",sprach Hicks fassungslos. Er konnte es nicht glauben. Viggo war bereit ein ganzes Dorf auszurotten, nur um sein Spiel mit ihm zu spielen.
,,Ach Hicks. Absicht, Schicksal, Zufall. Das alles liegt so dicht beieinander." Er ging zu Hicks Bett und nahm eine der Figuren aus Keule und Klaue. Es war das eine Oberhaupt.
,,Schwarz und weiß. Hell und dunkel. Das alles kann so einfach zu grau werden Hicks. Es gibt keine Grenzen. Außer du setzt sie dir selbst."
Er drehte sich wieder zu Hicks um, den Spielstein noch immer in der Hand.
,,Ich muss sagen, auch wenn dieser Spielzug sehr einfach für mich war, so war ich doch positiv überrascht, wie gut du mit Drachen umgehen kannst. Es gibt wohl niemanden der ein Verschlagenes Schnappmaul zähmen könnte. Selbst Viridia hast du damit beeindruckt."
Sein Blick bohrte sich in Hicks, dessen Beine sich merkwürdig kraftlos anfühlten, als er begriff wie sehr es sich von Viggo hatte täuschen lassen. Dieser Mann war ihm überlegen. Nicht zuletzt durch ihre jetzige Position.
Viggo sah seinen Blick und fuhr entspannt fort, um seinen Triumph auszukosten.
,,Nachdem du dich auf die Suche machtest, kamen wir hierher. Dann nach kurzer Zeit erreichte mich ein schrecklicher Schrecken mit Nachricht von Viridia, sie hätten dich und den Nachtschatten gefangen. Doch natürlich wusste sie nichts von meinem Plan. Es war nämlich wichtig das du wieder nach Berk kommst. Also ließ sie dich auf meinem Befehl hin frei. Da du jedoch keinen Verdacht schöpfen sollest, mussten wir das ganze irgendwie verpacken. Weshalb du den Drachen zähmen solltest."
,,Und was wäre gewesen wenn ich es nicht geschafft hätte?",fragte Hicks. ,,Das Risiko war doch viel zu hoch. Wieso habt ihr mich nicht einen einfacheren Drachen zähmen lassen?"
,,Hicks ein Spiel mit einem unterlegenen Gegner würde doch keinen Spaß machen. Außerdem beschäftige ich mich nicht mit Was-wäre-wenn-Fragen. Du magst dich in dieser Runde vielleicht nicht sonderlich geschickt angestellt haben, doch mit Drachen umgehen kannst du. Glaubst du ernsthaft selber, das du es nicht geschafft hättest diesen Drachen zu zähmen, wenn du denkst das Schicksal deines Dorfes hängt daran?"
Viggo hatte Recht. Er wusste er könne diesen Drachen zähmen, denn damals schien alles davon abzuhängen. Viggo hatte nicht nur recht, er kannte Hicks inzwischen so gut, dass er jeden seiner Schritte wieder und wieder voraussagen konnte. Und Hicks ließ sich wieder und wieder wie ein Spielstein umherschubsen und austricksen.
Hicks schloss einmal kurz die Augen. Er musste sich jetzt konzentrieren. Denn Viggo war aus einem ganz bestimmten Grund hier.
Der braunhaarige junge Mann hob den Kopf.
,,Okay Viggo. Ich bin hier. Alles ist so verlaufen, wie von dir geplant. Doch jetzt lass mich zu meinen Freunden und meiner Familie."
Der Drachenjäger sagte weder Ja noch Nein, er legte einfach nur eine Hand auf Hicks Schulter und führte ihn aus seinem Zimmer heraus. Dabei drückte er ihm die Figur des Oberhauptes in die Hand und die nächsten Worte fanden den Weg zu Hicks Ohr wie das Zischen einer Schlange: ,,Halt ihn in Ehren. Du wirst ihn noch brauchen."
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Don't let this happen (In Überarbeitung)
FanfictionDer 2. Teil der Don't - Triologie Nachdem Hicks den Fängen Viggos nur knapp entkommen ist, probiert er das Geheimnis der mysteriösen Schatulle zu lüften. Zwischen Astrid und ihm hat es inzwischen gefunkt und die beiden sind glücklicher denn je. Doc...