Das Erste was Hicks wahrnahm, als er zu sich kam, waren die mörderischen Kopfschmerzen. Sein Kopf fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde. Als er sich aufrichtete, bemerkte er, dass er auf einem Stuhl saß, ihm gegenüber ein Tisch und ein weiterer Stuhl. Keule und Klaue stand außerdem direkt vor ihm. Hicks wusste, worauf das wahrscheinlich hinauslaufen würde. Und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er identifizierte seine Umgebung einen Moment später als die Drachenakademie. Dabei hielt er sich seinen schmerzenden Kopf und bemerkte, dass er gar nicht gefesselt war. Verwundert stand er auf, blieb jedoch sofort abrupt stehen. Hinter dem Tisch, ein paar Meter entfernt standen Rotzbacke, Raffnuss, Taffnuss, Fischbein, Heidrun und Astrid. Wenige Meter weiter rechts ein Käfig. Mit Ohnezahn. Jeder einzelne wurde von einem Drachenjäger bewacht, indem man ihnen ein Schwert an die Kehle hielt.
Hicks trat einen Schritt auf seine Freunde zu, doch sofort wurden die Schwerter bedrohlich nah jedem Hals zugewandt und Hicks trat schnell wieder einen Schritt zurück.
Plötzlich öffnete sich das Tor zur Akademie und Viggo betrat den Platz. Einen Augenblick später kamen auch Ryker und Jason herein. Auf einen Wink Rykers hin, verließen zwei der Drachenjäger ihre Positionen hinter Astrid und Heidrun. Eine Sekunde später drückte sich bereits das zackige Schwert Rykers gegen Astrids Hals und Jason hatte seine Axt gegen Heidruns Kehle gedrückt. Mit steinernen Gesicht wandte sich Hicks von dem Geschehen vor ihm ab, als Viggo sich auf den Stuhl ihm gegenüber niederließ.
,,Setz dich Hicks",sagte er ruhig, denn Hicks stand immer noch, mit Händen zu Fäusten geballt, vor dem Tisch.
Der braunhaarige Drachenreiter griff in seine Tasche und stellte die Figur des Oberhauptes mit einen leisen 'Klonk' auf das Spielbrett.
,,Die hat wohl noch gefehlt"
Mit leicht besorgten Blick zu seinen Freunden hin, ließ sich Hicks angespannt auf den Stuhl gegenüber Viggo nieder.
Dieser lächelte und sagte: ,,Schön, dass du mit mir spielen willst Hicks"
,,Als ob ich eine Wahl hätte Viggo",erwiderte Hicks mit einer Kopfbewegung Richtung der Waffen an den Hälsen seiner Freunde. Viggo lachte leise.
,,Nun wenn du es so betrachtest, hast du vermutlich recht mein Lieber" Viggo deutete auf das Spielfeld vor ihm und fragte: ,,Wie viele Spieler gibt es in Keule und Klaue Hicks?"
,,Acht"
,,Korrekt. Nun wie viele deiner Freunde stehen da?"
,,Sieben"
,,Exakt",sagte Viggo und fuhr fort: ,,Nun es gibt zu den normalen sieben Spielern den König, beziehungsweise das Oberhaupt..."
,,...und das bin ich",erkannte Hicks und blickte auf.
,,Genau. Die Regeln dieses Spiels sind einfach. Wir beide spielen gegeneinander. Ich und meine Männer sind acht Spieler, ihr seid acht Spieler.
Jedes mal, wenn wir gegenseitig einen Spielstein auf dem Feld verlieren, wird die betreffene Person entfernt. Du darfst dann festlegen, welcher Stein zu welcher Person gehört - allerdings nur für meine Spieler. Ich dagegen darf die Positionen deinen Freunden zuordnen!"Hicks konnte es nicht glauben. Er krümmte seine Hand zu einer Faust und zischte, bemüht damit sich zu zügeln: ,,Das ist ein Todesspiel Viggo. Du weißt, worauf das am Ende hinauslaufen wird!" Wenn Viggo die Positionen zuordnen würde und Hicks verlieren würde dann...
,,Der Verräter stirbt. Der Verräter stirbt immer. Nicht wahr Hicks, so ist es doch oder?", sprach Viggo seine Gedanken aus. Er hielt nachdenklich die Figur des Betrügers vor seine Augen und starrte sie in Gedanken versunken an.
,,Ich denke das Spiel wird so um einiges interessanter laufen, da wir ja unseren persönlichen Verräter selbst wählen dürfen, meinst du nicht auch Hicks?"
Mit einer Armbewegung deutete er Richtung Heidrun und er lächelte Hicks teuflisch an.
,,Also darum geht es dir hier bei dem Ganzen. Du willst Heidruns Tod, weil sie der Betrüger ist!"
,,Nun abgesehen davon, dass ich kein Spielverderber sein will Hicks, ist der Tod Heidruns eine Versüßung meines Gewinns"
,,Und du bist bereit, das Risiko aufzunehmen, deinen eigenen Bruder zu verlieren!?", fragte Hicks und deutete auf Jason.
Viggo zog eine Augenbraue hoch.
,,Denk immer daran Hicks, dass das Spiel immer noch mein Spiel ist"
,,Du willst dich also nicht an deine eigenen Regeln halten?"
,,Das habe ich nicht gesagt. Ich bin ein fairer Spieler"
,,Einen Verräter unter uns einschleusen, der einen alles nehmen will ist also neuerdings fair?",fragte Hicks sarkastisch.
Viggo grinste.
,,Scheint, als ob du deine Zuordnung für den Stein des Betrügers bereits ausgewählt hättest Hicks. Darüber hinaus bin ich erstaunt, das du dies als unfair ansiehst. Dieses Spiel, unser Spiel, hat keine Regeln, im Gegensatz zu Keule und Klaue. Das sind lediglich Spielzüge Hicks. Züge und Gegenzüge. Und da alle guten Dinge drei sind..."
Er unterbrach sich und sagte gelassen: ,,Wir sollten die Preise festlegen. Da ich ja fair bin, hab ich einen guten Vorschlag für dich."
Hicks schaute ihn abwartend an, als Viggo auf zwei Fässer am Rande der Arena deutete. ,,Diese zwei Fässer enthalten Medizin. Tintenfischtinte. Ich bin ja kein Unmensch und lass ein ganzes Dorf sterben. Dafür musst du allerdings gewinnen Hicks. Wenn nicht, stirbt Heidrun und dein Dorf."
Viggo schaute kurz weg und warf Hicks dann einen Blick zu.
Der Anführer der Drachenreiter wusste, dass er gewonnen hatte. Er wusste, dass er Hicks nun so weit in die Ecke gedrängt hatte, das es kein Entkommen für ihn gab.
Hicks funkelte ihn entsetzt an.
,,Du warst das! Du hast die gesamte Tinte aufgekauft und deshalb konnte ich nichts finden. Und jetzt nimmst du es als Druckmittel, nur damit ich mit dir spiele?! Und du kannst von dir selbst behaupten, du wärst kein Unmensch!"
Hicks war so wütend auf Viggo. Alles was dieser Mann tat, verwandelte sich letztendlich in eine Hölle. Egal was man tat, man verlor immer.
Doch auf einmal stand Viggo auf und griff nach Hicks Kehle, zog ihn zu sich und zischte in sein Ohr:
,,Ich könnte dich auch hier und jetzt auf der Stelle qualvoll sterben lassen Hicks, mich umdrehen und diese Insel für immer verlassen. Ich hab kein Problem damit, ganz Berk sterben zu lassen. Doch ich geb dir die Chance zu spielen, deine Leute zu retten, gerade weil ich kein Spielverderber sein will. Sonst wäre unser Spiel schon vor Monaten beendet gewesen. Also werde langsam erwachsen und benehm dich wie ein ehrenvoller Gegner, Hicks der Hüne."
Viggo machte eine Pause und ließ den braunhaarigen Wikinger los.
,,Es ist alles nur ein Spiel Hicks."
Dieser fasste sich an seine Kehle und antwortete mit rauer Stimme: ,,Das stimmt nicht Viggo. Das Leben ist kein Spiel. Und Menschen sind keine Spielfiguren."
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Don't let this happen (In Überarbeitung)
FanficDer 2. Teil der Don't - Triologie Nachdem Hicks den Fängen Viggos nur knapp entkommen ist, probiert er das Geheimnis der mysteriösen Schatulle zu lüften. Zwischen Astrid und ihm hat es inzwischen gefunkt und die beiden sind glücklicher denn je. Doc...