Kapitel 18 - Abschied

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,,Was machst du hier Astrid? Du bist krank!"
Hicks kam auf sie zu. Sie war noch immer leichenblass, doch konnte sich noch auf den Beinen halten.
,,Ich...*hust*...hab gehört wie du nach Ohnezahn gerufen hast und dachte das du jetzt losfliegst",flüsterte Astrid schwach.
,,Ja ich will jetzt los, aber du musst dich wieder hinlegen",probierte Hicks sie zu überzeugen.
,,Ohne mich vorher richtig von dir verabschiedet zu haben? Da kennst du mich aber schlecht",sagte das blonde Mädchen und lächelte schwach.
,,Ahh du bist einfach nur so dickköpfig Mylady.",antwortete Hicks und zog sie in eine starke Umarmung. Astrid seufzte auf. So verweilten sie eine Weile eng umschlungen.
,,Ich will dich gar nicht loslassen weißt du",flüsterte Astrid in Hicks Schulter. ,,Ich mein wer weiß ob du überhaupt zurückkommst."
Sie löste sich von ihm und blickte in seine funklenden Augen.
,,Gerade jetzt. Viggo ist noch da draußen und...und ich kann dich nicht noch ein zweites Mal verlieren",sagte sie und ihre Stimme zitterte leicht. ,,Das halt ich nicht nochmal aus."
,,Und ich kann dich nicht verlieren Astrid. Doch das würde ich, wenn ich jetzt nicht gehe. Mir bleiben noch 12 Tage. Ich bin jetzt das Oberhaupt und du weißt ich würde nicht gehen, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe."
Astrid nickte und sagte: ,,Versprech mir vorsichtig zu sein und nichts verrücktes anzustellen."
,,Vorsichtig und nichts verrücktes? Ich? Da kennst du mich aber schlecht.",probierte Hicks zu scherzen. Als Astrid ihm einen bösen Blick zuwarf, sagte er jedoch eilig: ,,Klar Schatz"
Während Hicks nochmal Ohnezahns Sattel überprüfte, glitt Astrids Blick über seine neue Rüstung. ,,Hicks was hast du da an?",fragte sie misstrauisch.
,,Ähmm ne neue Erfindung. Also meinen Fluganzug und eine Rüstung in einem.
Ein bisschen anderer Stil.
Äh...gefällts dir?"
,,Darüber reden wir noch mal wann anders. Und über das Schatz auch.",meinte Astrid grummelig, während sie sich auf einen Stein niederließ. Jetzt mit ihm darüber zu diskutieren, dafür hatte sie jetzt beim besten Willen keine Kraft für.
,,Klar Schatz",meinte Hicks abwesend der gerade noch Ohnezahns Sattel nachbesserte. Astrid verdrehte die Augen und fing wieder an zu husten. Als sie Hicks wieder anblickte, als ihr Blick über seinen Körper, sein Gesicht glitt und sie sich seine markanten Züge genau einprägte, traten ihr Tränen in den Augen. Sie weinte nie, doch vielleicht waren es die Auswirkungen der Krankheit, die sie ja ohnehin schwächten.
,,Hicks,"fragte sie. Er drehte sich besorgt zu ihr um: ,,Ja?"
,,Versprech mir das du auf dein Bein aufpasst ja? Ich finde eine Prothese reicht."
Sie wischte sich leicht lachend die Tränen aus dem Gesicht.
,,Oh komm her du",meinte Hicks und zog sie erneut in eine Umarmung.
,,Ich liebe dich",flüsterte er und drückte sie.
,,Ich dich auch. So, so sehr."
Astrid zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. Gefühlvoll zog Hicks sie enger an sich. Verspielt strich seine Zunge über ihre Lippen. Astrid schmiegte sich noch enger an ihn. Doch plötzlich fing sie wieder an zu husten und ihre Beine knickten unter ihr weg. Hicks hielt seine Freundin fest und ließ sie sich auf einen Stein setzen. Er gab ihr noch einen kurzen Kuss auf den Mund.
,,Ich beeile mich. Und ich komme zurück.",flüsterte er und wandte sich um. Schnell, wenn auch mit deutlichem Widerwillen, ging Hicks zu Ohnezahn und schwang sich auf seinen Rücken.
,,Lass dich bloß nicht aufspießen",rief Astrid schwach.
,,Keine Angst",beruhigte Hicks sie und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. ,,Es bedarf mehr als ein paar Schwerter um mich zu töten."
Astrid lächelte. Das war typisch Hicks.
,,Auf geht's mein Freund"
Er klopfte dem Nachtschatten auf den Rücken und blickte Astrid nochmal an. In dem Augenblick, in diesem Bruchteil einer Sekunde brauchte er nichts sagen. Denn seine Augen sprachen es aus. Sie erzählten ihre gemeinsame Geschichte. Sie glühten und sprühen förmlich. Astrid blickte ihn glücklich an. Er liebte sie und er würde sie retten. Sie alle. Denn sie waren seine Familie, sein Volk. Seine grünen Augen blitzen ein letztes mal auf, dann schlug Ohnezahn mit seinen Flügeln und Reiter und Drache hoben ab. Langsam erhob sich der Nachtschatten in den Himmel der untergehenden Sonne. Die ganze Zeit über blickten Astrid und Hicks sich in die Augen, als ob sie es zum letzten mal tun würden. Bis Ohnezahn den Kurs Richtung Westen nahm, hin zur untergehenden Sonne. Der Nachtschatten entfernte sich immer weiter, bis er in der glühenden Sonne im Licht des lilanen, orangenen, feuerroten Himmels verschwand. Astrid stand an den Klippen und sah ihnen nach.

Don't let this happen (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt