Gebrochenes Vertrauen

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"Was läuft denn hier?" platze ich die Tür herein. "Was ein Glück, dass du hier bist Franzi!" ruft Luna. Ein Junge hält Luna an den Armen und schreit sie an. "Was zum Guck Guck machst du da, Nick?" frage ich außer mir. "Er vertraut dir nicht! Das ist hier los!" ruft Luna sauer. Auch ich verliere für einen kurzen Augenblick die Fassung. "Was?!" "Er ist zu mir gekommen und wollte wissen, wo du gestern tatsächlich warst." erklärt Luna aufgebracht. "Verdammt nochmal! Ich hab dir doch gesagt, dass ich bei meinen Bekannten war, wie oft denn noch?!" Ich werde sauer. "Hör auf mir zu misstrauen. Wenn ich dir wirklich etwas bedeute, würdest du mir blind vertrauen. Und jetzt hör auf Luna zu belästigen, sie weiß genauso viel wie du!" schreie ich ihn an. Ich hoffe, dass er diesmal versteht wie ernst es mir ist. Ich nehme Luna in den Arm, sie ist verängstigt. "Es ist alles in Ordnung." flüstere ich in ihr Ohr. "Versteh doch endlich, dass du mir glauben musst. Du kannst nicht deinen Dickschädel durchsetzten, nur weil du denkst, die Betonung liegt auf DENKST, dass es anders wäre. Und wenn du dir nicht abgewöhnst so überzureagieren, werden wir zwei demnächst ein riesen Problem kriegen. Lern anderen zu vertrauen. Du selbst hast du mir gesagt, dass ich Anfangen soll zu vertrauen, also pack dich an deiner eigenen Nase und fang auch du damit an!" maule ich ihn an. Traurig starrt er auf den Boden. "Diesmal werde ich nicht einknicken. Es kann nicht sein, dass du meine Freundin anschreist. Denk mal über dann verhalten nach!" belle ich. "Gut, dass du mich angerufen hast. Ist alles in Ordnung?" wende ich mich nun Luna zu. "Ja." antwortet sie kurz. "Es tut mir leid, dass du das wegen mir durchmachen musstest" murmele ich. "Nicht schlimm. Ich hätte nie gedacht, dass Nick zu sowas fähig ist" sagt sie. "Ich auch nicht. Ich auch nicht." beichte ich traurig und nehme Luna weiter in den Arm. "Das wird nicht nochmal passieren." versichere ich meiner Freundin. Tränen kullern ihr aus den Augen. "Hat er dir irgendwas getan?" frage ich ernst. "Nein." sie schüttelt den Kopf. "Sicher?" hake ich nach. "Ja ich bin mir sicher." antwortet sie. Ich mustere Luna. Hätte ich meinem Vater nur damals besser zugehört, als er mir erklärt hat, wie ich erkennen kann wenn jemand lügt. Dann wende ich mich wieder Nick zu. Ich lasse Luna kurz los, aber sie hängt sich sofort wieder an mich. "Es wäre besser, wenn du jetzt gehst." sage ich und werfe ihn damit raus. "Und du bist dir sicher, dass alles in Ordnung ist?" frage ich noch einmal als Nick das Haus verlassen hat. "Ja. Nur ein paar Verletzungen am Arm." sagt Luna und zieht ihren Ärmel nach oben. Sie blutet. "Okay, damit hat er eindeutig den Bogen überspannt." sag ich. Ich hole ein paar Tücher und Wasser. "Hier" sage ich und gebe Luna die Tücher. "Danke, dass du gekommen bist." bedankt sie sich. "Du brauchst dich nicht zu bedanken." entgegne ich. "Ich muss mich bedanken, dass du durchgehalten hast und nichts gesagt hast." seufze ich und schütte ihr etwas Wasser über den Arm. "Ich hab es dir versprochen." zwinkert Luna. "Wir treffen uns morgen vor den Treppen. Ich will nicht, dass du da allein rein gehst!" sage ich besorgt. "Okay." Ich weiß, dass Luna eigentlich ein starkes Mädchen ist, aber nach der Nummer riskiere ich nichts. "Ab jetzt komm ich wieder alleine zurecht." meint sie nach einiger Zeit. "Wenn du das sagst, aber bitte verbarrikatier alles!" fordere ich sie auf und stehe auf. Luna kommt mir hinterher, umarmt mich und dann gehe ich. Hinter mir verschließt sie die Tür. Ich steige in Mamas Auto. "Alles klar?" fragt sie besorgt. "Er hat es übertrieben." gebe ich zurück. "In welcher Hinsicht?" fragt meiner Mutter mich. "Er hat Luna mit einbezogen und das ohne guten Grund. Er hat sie verletzt!" rufe ich aufgebracht. "Das geht wirklich nicht." stimmt meine Mutter mir zu und startet das Auto. Über die Fahrt schweige ich. Ich mache mir über die Geschehnisse Gedanken. Was denkt der nur wer er ist? Warum tut er das meiner Freundin an? Kann ich ihm wirklich vertrauen?  Sind Dinge die ich mich frage, finde aber auf keine eine Antwort. Zu Hause lege ich mich gleich ins Bett. Ich werfe noch nicht mal, wie gewohnt einen Blick auf mein Handy. Ich will nichts hören, von niemandem. Die Nummer von Nick hat mir den Rest gegeben. Ich hoffe, dass er sich Gedanken über sein Verhalten macht. Sobald ich im Bett liege, zwinge ich mich mit nachdenken aufzuhören. Sofort schlafe ich ein. 

Double Life (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt