Das Geständnis

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Als wir ankommen, wartet bereits Luna vor unserer Tür. "Tut mir leid, dass wir so spät sind." Entschuldige ich mich uns schaue auf die Uhr. "In Brandau war ein riesen Stau." Erkläre ich. "Kein Problem, ich bin noch nicht lange hier." Antwortet sie. "Es gibt nachher zum Abendessen Hawaiitoast, ich hoffe die isst du." Erklärt meine Mutter Luna. Sie nickt begeistert. "Gut." Sagt meine Mutter und öffnet die Haustür. Luna schlüpft aus ihren Schuhen und hüpft die Treppen nach oben. Ich setze mich währenddessen auf den Boden und öffne eilig den Schuh. "Kommst du heute noch?" Ruft Luna von oben. Einige Sekunden später fügt sie hinzu: "Ach ja richtig, lass dir Zeit." Als auch ich endlich aus dem Schuh draußen bin, richte ich mich mühsam wieder auf und begebe mich nach oben. Ich schließe die Tür hinter mir und springe neben Luna auf die Couch. "Hi." grinse ich, als ich neben ihr sitze. "Was gibt es neues?" Will sie wissen, ohne auf mein Hi einzugehen. Ich habe ihr von den Aktion von ich erzählt, aber noch nicht von meinem seltsamen Traum. Während der Rückfahrt bin ich auf die Idee gekommen, dass der Traum vielleicht mit Nick in Verbindung steht. Ich erzähle ihr von dem verschwommenen Gesicht, wie wohl ich mich gefühlt habe und von dem Kuss. Sie sitzt still neben mir und hört mir zu, während ich erzähle, hin und wieder nickt sie oder brummt 'Hm'. Ich beende meine Erzählung und Luna fährt fort: "Ich glaube dein Unterbewusstsein will dir zeigen, dass du dich bei einem Jungen sehr wohl fühlst, aber ich glaube es will dir noch nicht verraten bei wem, deshalb wahrscheinlich das verschwommene Gesicht. Ob das was mit Nick zu tun hat, kann ich dir leider nicht sagen, aber ich glaube, er ist der einzige Junge, den du gut genug kennst, um sagen zu können, dass du dich bei ihm wohl fühlst oder?" Ich überlege für einen Augenblick. Irgendwo hat sie Recht, aber das hat nichts zu bedeuten, mein Unterbewusstsein, kann mir auch mitteilen, dass ich mich bei einen anderen Jungen wohl fühle, ohne dass ich diesen Jungen überhaupt kenne. Denke ich. Und genau das sage ich Luna. "Ja klar, aber du fühlst dich doch zu keinem so angezogen oder hast dich so angezogen gefühlt." Bringt sie ein. "Aber wie gesagt, was wenn mein Unterbewusstsein mir sagen will, dass ein anderer der Richtige ist?" Frage ich sie. "Das wirst du merken. Ich glaube, dass dich das Schicksal mit dem Richtigen zusammenführen wird." Zwinkert sie. In solchen Momenten bin ich froh Luna zu haben. Ich bin immer froh sie zu haben, aber in solchen Momenten besonders, sie findet immer die passenden Worte. "Und wie läuft es eigentlich zwischen dir und Marc?" Frage ich interessiert. "Ich denke ganz gut. Ich wollte es nicht zu schnell angehen, das hat er akzeptiert. Aber ansonsten läuft es gut, wir finden immer näher zusammen. Ich bin froh, dass ich ihn an der Übernachtung anrufen musste." Luna strahlt während sie von ihrer Beziehung zu Marc redet. Ich freue mich so für sie, dass sie die Liebe ihrer Lebens gefunden hat, für mich trifft das noch nicht ganz zu. Ich muss noch ein wenig wartet, aber ich hoffe, dass es sich lohnt. "Es ist alles perfekt mit ihm. Wir sind zwar noch nicht offiziell zusammen, weil Marc sich noch nicht getraut hat mich zu fragen, aber ich glaube er steht kurz davor." Erzählt sie mir. "Das ist ja toll. Ich freue mich so für dich." Sage ich strahlend. Ein wenig Neid ist auch dabei, aber ein sehr kleiner Teil. Ich gönne ihr das von ganzem Herzen. "Du wirst auch irgendwann deinen Traummann finden." Sagt sie zuversichtlich. "Und er wird dich aus dem Grund lieben, weil du so bist, wie du bist und nicht für das was du hast." Fügt sie hinzu. Es gab schon ein paar Jungs, die nur an meinen Erfolg wollten, zum Glück habe ich diese rechtzeitig durchschaut und dahin geschickt, wo der Pfeffer wächst. Ich glaube Nick war der Erste, der sich wirklich in mich verliebt hat und nicht in meinen Erfolg. Wie auch? Er wusste noch nicht mal etwas von meinen Erfolg. Ich nicke ihr zu. "Mädels, Essen ist fertig." Meine Mutter unterbricht unsere Unterhaltung. Ich gebe ihr bescheid, dass wir auf dem Weg sind. Luna springt bereits voran und ich krieche hinterher. "Man diese Dinger gehen mir echt langsam auf den Geist." Rufe ich genervt. Ich komme die Treppen kaum noch unten geschweige denn nach oben, es dauert immer gefühlte Stunden bis ich Treppen erklimmt habe oder sie endlich nach unten gehüpft bin. Es kostet Kraft, sich auf die Krücken zu stützen und nach oben oder unten zu hüpfen. Erschöpft komme ich unten an. Meine Eltern und Luna sitzen bereits am Tisch. Ich setze mich auf den letzten freien Platz und schiebe die Krücken unter den Stuhl. Mein Vater klopft, seinen Fingern, ungeduldig auf dem Tisch herum, das macht er immer, wenn er Hunger hat und er auf jemanden warten muss. "Guten!" Sagt meine Mutter und eröffnet damit das Festmahl. Mir fällt ein, dass mein Vater Luna noch gar nicht kennt. Ich stelle sie einander vor, falls meine Mutter oder Luna selbst das noch nicht getan haben: "Papa, das ist Luna. Luna das ist mein Vater Florian." Die beiden nicken einander zu. Luna überlegt einen Augenblick und schaut auf ihre Hand. Ich nehme an, dass sie überlegt, ob sie meinem Vater die Hand geben soll, aber mein Vater lässt die Gabel kurz fallen und reicht Luna seine Hand. Luna erwidert seinen Händedruck und stellt sich selbst noch einmal vor. Dabei fällt mir die Unterhalten zwischen dem Gastwirt und meinem Vater vorhin wieder ein und ich spreche ihn noch einmal darauf an: "Was hat eigentlich der Mann vorhin gemeint? Ich dachte immer du warst ein vorbildlicher Junge, mit ein paar Ausnahmen." Mein Vater schaut mich an, als ob ich vom Mond käme. "Ja. Ich war ein vorbildlicher Junge, ab der 7. Klasse. Davor war ich ein kleiner Lausbub. Irgendwann wurde mir klar, dass ich für höheres bestimmt bin, ab da habe ich mich in der Schule angestrengt." Erklärt er. Luna schaut mich etwas irritiert an. Mein Vater erklärt ihr, dass er bei der Polizei arbeitet, dass einer der Besten ist erwähnt er allerdings nicht. "War es dann nicht hart für Sie, nach ganz oben aufzusteigen?" Will Luna wissen. "In einer Weise schon, klar, aber ich war ein kluger Junge, keineswegs auf den Kopf gefallen, ich hatte nur nie richtig Lust auf Schule. Die Lehrer machten mir nur einen Strich durch die Rechnung, weil sie dachten ich würde ihnen wieder einen Streich spielen." Erklärt er ihr. Die beiden kommen ein wenig ins Gespräch. Sie unterhalten sich über die Schule und über den Job meines Vaters. Viel darf er aus Sicherheitsgründen nicht sagen, aber er darf erklären, was er bei der Polizei machen durfte. Luna ist total erstaunt von dem was mein Vater erzählt. Es freut mich, dass die beiden sich so gut verstehen. Luna will wissen, was besonders wichtig ist, bei der Polizeiarbeit. "Besonders wichtig ist, dass du in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren kannst. Du wirst während deiner Prüfung stark unter Druck gesetzt, aber bestehen kannst du nur, wenn du trotz des Drucks auf eine Lösung kommst, die für die Situation geeignet ist." Erläutet er. "Was willst du später werden, wenn du erwachsen bist?" Erkundigt sich mein Vater. "Ich weis es nicht, ich wollte nach der 10. auf ein Gymnasium wechseln und dort mein Abitur machen." Beantwortet sie die Frage meines Vaters. "Was ich danach machen will weiß ich noch nicht." Fügt sie hinzu. Mein Vater nickt. "Ich bin froh, dass meine Tochter eine Freundin wie dich gefunden hat. Ich habe schon viel über dich gehört. Sie spricht fast jeden Tag von dir. Normalerweise findet sie nicht so schnell Freunde." Äußert sich mein Vater. Luna schaut zu mir und sagt, dass sie sich das gar nicht vorstellen kann. Nachdem alle mit dem Essen fertig sind, helfe ich meine Mutter noch so gut ich kann in der Küche suche dann noch einige Filme und gehe dann nach oben. "Ich hab hier noch ein paar Filme mitgebracht, die wir vielleicht nachher schauen können." Sage ich lege sie nacheinander auf den Couchtisch. Auf dem Tisch liegen 'Himmels Kind', 'Ein ganzes halbes Jahr', 'Hangover', 'Forrest Gump' und '12 years a Slave'. Nach langer Diskussion entschließen wir uns als erstes 'Himmels Kind' und dann 'Ein ganzes halbes Jahr' zu schauen. Wie sich im Laufe des Filmes heraus stellt, ist der Film trauriger als ursprünglich gedacht. Nach etwa einer Stunde fließen bei uns beiden die ersten Tränen. Die Tochter einer sehr gläubigen Familie, erkrankt an einer unheilbaren Krankheit. In der Szene sagt sie ihrer Mutter, dass sie solche Schmerzen hat, sie möchte lieber sterben, als weiter zu leiden. Eine zweite Stelle, bei denen es uns die Tränen in die Augen treibt ist, als das Mädchen in einen hohlen Baum fällt, es dauert mehrere Stunden sie daraus zu befreien und es ist ungewiss ob sie noch immer lebt. Wir halten uns gegenseitig fest und hoffen auf das Beste. Am Ende der Geschichte wird glücklicherweise alles gut. Luna und ich freuen uns wie kleine Kinder an Weihnachten über das Happy End. Danach lege ich wie besprochen 'Ein ganzes halbes Jahr' ein. Während die Trailer laufen, erzähle ich Luna, dass Sam Claflin, der den Hauptcharakter Will spielt, einer meiner Lieblings Schauspieler ist. Ich fand in richtig gut als 'Finnick Odair' in 'Die Tribute von Panem'. Luna hat die Hunger Spiele noch nie gesehen. Ich schaue sie geschockt an, dann lache ich: "Du verkackeierst mich gerade oder?" Schnipse ich. Sie schüttelt mit dem Kopf. "Oh. Dann müssen wir das dringend ändern. Die Nacht ist noch jung. Wir schauen danach den 2. Teil der Triologie. Ich erzähl dir später, um was es im 1. Teil geht." Sage ich und krame den Film schon mal aus meiner Schublade. Mittlerweile sind die Trailer zu Ende und der Film kann gestartet werden. Wir sind beide gespannt, weil der Film von jeden als sehr gut bezeichnet wurde. Ich hatte schon oft das Buch in der Hand, hab es mir dann aber doch nicht gekauft. Auch in diesem Film sind einige Szenen, die uns Pipi aus den Augen schießen lassen. Ganz besonders das Ende bringt uns beide aus der Fassung. Wir können uns nicht zusammenreißen und heulen uns zusammen die Augen aus. "Schaffen wir noch einen Film?" Frage ich Luna, nachdem wir uns wieder beruhigt haben. Sie schaut mich mit glasigen Augen an. Man merkt, dass sie im inneren gerade mit sich selbst darüber debattiert, ob sie noch einen Film schafft. Nach zwei Minuten nickt sie endlich. "Ist der Film arg traurig?" Fragt sie. Ich überlege einen kurzen Augenblick. "Nein, soweit ich das beurteilen kann nicht." Antworte ich. Ich erzähle ihr kurz um was es im ersten Teil geht, dann starte ich den zweiten. Sie ist von der Zusammenfassung des ersten Teils begeistert. Man sieht in der 1. Szene eine Luftaufnahme des Heimat Distrikts der Hauptpersonen. Darauf eine auf der Lauer liegende Katniss Everdeen. Ich könnte den zweiten und den letzten Teil rauf und runter schauen. Mittlerweile kann ich, glaube ich, den letzten Teil sogar mitsprechen. 

Double Life (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt