Ich bin nicht perfekt...

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David und ich saßen noch eine ganze Weile auf der Bank. Schweigend und genießend. Froh darüber, dass der andere da war und man seine Nähe spürte.

"Warum bist du nur so unglaublich schön und fehlerlos?", meinte David irgendwann und ich rückte ein Stück zurück, um ihm in dieAugen zu sehen.
"Das bin ich doch nicht...Ich bin nicht perfekt!...", gab ich zurück.
"Was könntest du nur für Schwächen haben?"
Ich sah auf meine Hände...

"Da gibt es mehrere Sachen. Ich habe schon viele Fehler gemacht, sowie jeder andere Mensch auch."
"Erzähle sie mir. Deine Fehler, meine ich..."

Ich sah ihn unsicher an. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm das sagen konnte.

"Ich kann den Menschen nicht vertrauen.
Ich kann keine Menschen ansprechen.
Ich kann meine Gefühle nicht zeigen.
Ich habe ständig Angst und ich weiß nicht, wer ich bin."

Es war still. David musterte mich und ich senkte schnell meinen Blick.
Seine Augen brannten auf mir, wie kleine Funken und ich schlang die Arme um mich.

"Jeder hat doch Angst... Und du bist ein wundervoller und warmherziger Mensch, der einfach fabelhaft aussieht."
Er sagte das ernsthaft und mit voller Überzeugung, aber er kannte mich noch nicht allzu lange.
Er wusste nicht, wie ich früher war.

Es war wieder still und ich fröstelte, obwohl mir nicht kalt war.
"Hier. Nimm meine Jacke.", meinte er, zog sich die Jacke aus und schlang sie um mich.
"Oje. Dieses Klischee...", meinte ich und lachte leicht.
Er lachte auch und stand dann auf, um mich hochzuziehen.
"Es ist schon spät. Lass uns noch verabschieden gehen, sodass wir bald nach Hause können."
Ich nahm seine Hand und folgte ihm in die Halle.

Ich war erleichtert, dass ich es ausgesprochen hatte, aber ich hatte Angst, dass ich ihn verlieren, denn er war so anders als ich.

"Bist du sicher, dass ich nicht bei dir bleiben soll?", fragte David mich, als wir nach der Autofahrt vor der Haustüre standen.
"Ja sicher. Ich denke, ich brauche mal ein bisschen Zeit um nachzudenken.", gab ich zu.
Er sah mich etwas irritiert an und ich schloss die Tür.
Ich lehnte mit dem Rücken dagegen und schüttelte dann den Kopf.
Das konnte ich nicht einfach tun. Was war denn los mit mir?
Ich öffnete die Türe wieder und fiel ihm ihm in die Arme.
"Wir sehen uns dann in 2 Tagen. Hier ist noch deine Jacke.
Er nahm sie entgegen und ging dann langsam zum Auto, nachdem er nochmal kurz einen Kuss auf meine Wange drückte.

Ich winkte noch kurz und schloss dann langsam die Türe.

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