Schluss mit sturmfrei

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Meine Eltern hatten angerufen, dass sie am Abend nach Hause kommen würden.
Ich war mir allerdings nicht sicher, ob ich mich darüber freuen sollte, da ich echt keine Lust mehr auf ihre Streitereien hatte, die in ihrem Urlaub sicherlich nicht verschwunden waren.
Ich beschloss, erst einmal zu saugen und alles sauber zu machen, sodass keine Spuren von meinen Besuchen mehr zu sehen waren.

Meine Mutter hasste es, wenn meine Freunde in unserem Haus waren, wenn sie nicht da war, weshalb es besser war, wenn sie nichts davon erfuhr.
Nach stundenlanger Kleinstarbeit, in der ich alles geputzt hatte, machte ich mich daran, das Abendessen vorzubereiten.
Um etwa 6 Uhr wollten meine Eltern wiederkommen, doch sie kamen immer mindestens eine Stunde zu spät, weshalb ich das Essen noch nicht anstellte.
Ich verbrachte die letzten zwei Stunden damit, Musik zu hören und noch mein Zimmer aufzuräumen.

Um 7 Uhr waren meine Eltern immernoch nicht da, weshalb ich langsam wütend wurde, doch ich versuchte mich zusammenzureißen, um meine Mutter nicht unnötig wütend zu machen.

Um halb 8 hörte ich endlich das Auto in der Einfahrt, weshalb ich das Gemüse anstellte.
"Hallo!", rief ich in den Flur und ging zu ihnen.
Allerdings waren sie gerade am streiten, weshalb sie mich gar nicht hörten.
Ich wollte gar nicht wissen, worum es überhaupt ging.
Deshalb ging ich zurück in die Küche, um von ihnen weg zu sein.

Der Streit der beiden, die inzwischen am Essenstisch saßen, wurde immer lauter. Langsam begann ich echt meine Geduld zu verlieren und ich war froh, dass ich etwas zu tun hatte.
Als das Essen dann fertig war füllte ich die Teller und deckte den Tisch.
Ohne ein "Hallo" oder ein "Dankeschön" nahmen sie ihre Teller entgegen und aßen ihr Essen.
Mein Appetit war gründlich verdorben, weshalb ich mich nach einem halben Teller schon dazu entschloss, nichts mehr zu essen.

Meine Eltern interessierte es sowieso nicht, was ich tat.
Ich machte mich also auf den Weg in mein Zimmer mit einem letzten "Gute Nacht", was natürlich ohne Erwiderung blieb.

Ich warf mich auf mein Bett und vergrub meinen Kopf in das Kissen. Es brachte nichts.
Ich konnte ihre aufgebrachten Stimmen immernoch laut hören.
Ich wusste nicht, wie ich das überhaupt aushalten konnte, ohne zu verzweifeln...

Nach einigen unruhigen Stunden in meinem, in denen immerwieder die Stimmen lauter wurden, schlief ich schließlich unruhig ein.

SommergefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt