Seventeen

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„Oh mein Gott... das ist einfach nur übertrieben schön!"
Beeindruckt war Taddl stehen geblieben, als sie die ersten Lichter sehen konnten, mit denen der Stadtpark geschmückt war. Das ganze Fest war nur durch verschiedene kleine Lampions, Laternen und Lichterketten in den Bäumen und Sträuchern erhellt. Und sogar die Essensbuden und Ähnliches waren über und über mit kleinen Laternen behangen, so dass alles in ein eher gediegenes Licht getaucht wurde und einfach nur schön war. Und Ardy war sehr froh, mit Taddl hier zu sein.
Mit leuchtenden Augen betrachtete er die als Kürbisse geschmückten und orange beleuchteten Bäume neben ihnen. Dann drehte er sich zu ihm um und strahlte ihn an. Ardy lächelte zurück, meinte leise „Komm", während er sich wieder in Bewegung setzte und Taddl leicht mit seinem Ellenbogen anstupste.
Schon nach zwei Schritten hatte Taddl ihn eingeholt und plötzlich liefen sie Hand in Hand. Am liebsten hätte Ardy jetzt auf ihre Hände geschaut, damit er sich sicher sein konnte, dass er nicht halluzinierte, doch Taddls warme Finger schlossen sich fest um seine. Ganz eindeutig. Thaddeus Tjarks hielt Händchen? Mit ihm? In der Öffentlichkeit? Nein, das konnte nun wirklich nicht sein. Vielleicht hatte er aus einem Impuls heraus nach Taddls Hand gegriffen und der wollte nicht so unhöflich sein und gleich wieder loslassen. Oder ihre Hände hatten sich gegenseitig gestriffen und sich dabei irgendwie verhakt. Wie auch immer.
Da er wirklich nicht glaubte, dass Taddl das hier freiwillig tat, nutzte er für die nächste Gelegenheit, auf eine riesige Leuchtfigur in der Ferne zu deuten, die Hand, die Taddls hielt. Nur damit er loslassen konnte. Ob aus Nettigkeit, damit Taddl wusste, dass er das nicht tun musste, oder um zu testen, ob er vielleicht nicht doch wieder nach seiner Hand greifen würde, wusste er nicht so genau. Doch als er seinen Arm wieder hatte sinken lassen und sie weiter nebeneinander her liefen, dauerte es dieses Mal nur einen einzigen Schritt, bis Taddls warme Finger sich wieder mit seinen verschränkten.
Die Schmetterlinge in seinem Bauch überschlugen sich gerade. Denn Thaddeus Tjarks hielt Händchen. Mit ihm. In der Öffentlichkeit.
Und einmal damit angefangen, schien er gar nicht mehr damit aufhören zu wollen. Auch wenn sie sich kurz getrennt hatten griff Taddl jedes Mal sofort wieder nach seiner Hand. Ob dieses unglaubliche Gefühl an diesem Abend noch übertroffen werden konnte, wusste er wirklich nicht.
„Darf ich dich auf eine Currywurst einladen?", säuselte ihm Taddl besonders übertrieben mit seiner bescheuertsten Stimme ins Ohr, während er ihn näher an sich zog. Ardy musste grinsen, konnte jedoch wirklich nicht nein sagen. Und so kaufte Taddl für sie beide Currywurst mit Pommes und trug ihre beiden Portionen zu einem Tisch, den Ardy sich aussuchen durfte. Irgendwie kam er sich vor, wie bei einem bescheuerten Date. Nur dass es nicht bescheuert war. Es war Taddl. Und das machte alles gut.
Während sie aßen berührten sich ihre Knie unter dem Tisch und teilweise hielten sie sogar auf dem Tisch Händchen, wenn sie sich nicht gerade Pommes in den Mund schoben. Mittlerweile traute er sich auch, selbst nach Taddls Hand zu greifen, was jedes Mal mit einem breiten Grinsen seines Freundes quittiert wurde.
Länger als nötig blieben sie nach dem Essen noch sitzen und sammelten einige Ideen, für die nächsten Brudicraft-Folgen. Wenn sie es ausnahmsweise mal schaffen sollten, diese genauso umzusetzen, dann würden das die absolut besten Folgen werden. Aber vermutlich würde Taddl die meisten Ideen ganz alleine realisieren, während er wieder ziellos durch die Gegend lief und entweder Holz abbaute oder Kürbisse erntete. Aber es war gut so, denn das war er und Brudicraft waren sie und das war einfach das Beste.
„Sollen wir nochmal durch den Park gehen?", schlug Ardy vor und wartete Taddls Antwort gar nicht erst ab, da er schon wusste, dass er sowieso zustimmen würde.
Also stand er auf und hielt Taddl seine Hand entgegen. Einen kurzen Moment warf Taddl einen Blick auf seine Hand, zögerte jedoch nicht, aufzustehen und sie einfach zu ergreifen.
Langsam schlenderten sie an den verschiedenen Buden vorbei in Richtung Park. Dort war etwas weniger los und die einzelnen Lichter und Lampions kamen noch besser zur Geltung.
Bisher hatten sie wirklich Glück gehabt und weder war Taddl erkannt worden, noch hatte Ardy jemanden gesehen, den er noch irgendwie von früher kannte. Das konnte entweder an der Altersgruppe liegen oder auch einfach daran, dass sie keine Augen für irgendetwas anderes als für sich hatten.

T zu dem ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt