Three

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Im Rhythmus bewegte er seine Hüfte von hinten gegen Ardys und der machte automatisch mit, während Taddls Atem noch immer verführerisch heiß seinen Hals streifte. Leicht drehte er seinen Kopf zur Seite, so dass sie sich in die Augen sehen konnten, während ihre Körper sich immer enger aneinander pressten. Von seinen Lenden ging ein heißes Kribbeln aus, das sich bis in seinen Bauch ausbreitete. Scheiße, war das ein geiles Gefühl, so mit ihm zu tanzen.
Plötzlich wurden sie jedoch unterbrochen von Riku, der etwas ungestüm an seinem Kostüm zupfte, um ihn wieder auf sich aufmerksam zu machen.
Nur widerwillig wandte Ardy den Blick von Taddls Augen, in denen er gerade viel zu tief versunken war.
„Du weißt aber schon, dass Sora zu seinem Riku gehört?", sagte Riku mehr an Taddl als an Ardy gewandt.
Augenblicklich veränderte sich etwas in Taddls Blick, ein dunkler Schatten huschte kurz über sein Gesicht und seine Hände ließen Ardys Hüfte los. Der versuchte, sich seine Enttäuschung über den verlorenen Körperkontakt nicht anmerken zu lassen und beobachtete stattdessen unverhohlen Taddl.
Mit einem Schritt trat er neben ihn und sagte so laut, dass man ihn trotz der Musik hören konnte, ohne dass man näher kommen musste:
„Ach ja, denkst du das?"
Spätestens jetzt war wirklich jeder Funken Belustigung aus seiner Stimme verschwunden.
Was wurde das hier denn gerade? Verteidigte Taddl ihn gerade? Beziehungsweise... verteidigte er sein Revier? War er etwa eifersüchtig auf Riku? Oh fuck, dieses Prickeln in seinen Lenden machte ihn wirklich wahnsinnig.
Irgendwie ging Ardy das alles zu schnell, er konnte sich nur auf Taddl konzentrieren und darauf, dass der plötzlich nicht mehr nur neben ihm stand, sondern sich richtig vor ihn schob, um Riku von ihm abzuschirmen.
Auch der verkleidete Riku wurde nun so laut, dass Ardy ihn verstehen konnte:
„Was denkst du eigentlich wer du bist, hm? Ich habe ihn zuerst gesehen, okay?"
Bei diesen Worten war es deutlich zu sehen, wie Taddls ganzer Körper sich anspannte und sich seine Hände zu Fäusten ballten.
„Wie sprichst du von ihm, hm? Verzieh dich, Junge!"
Seine dunkle Stimme passte in dieser Situation so verdammt gut und wirkte wirklich bedrohlich. Und... verstärkte das Prickeln nur noch. Verdammte scheiße.
Irgendwie kam er jedoch wieder zu Sinnen und legte Taddl beruhigend eine Hand auf den Rücken:
„Komm, lass gut sein. So ein Spasti hey", sagte er ihm ins Ohr und wollte ihn gerade zu sich umdrehen, um ihn dann aus der Situation herausbringen zu können, als Riku, der wirklich mutig sein musste bei Taddls Größe, seiner tiefen Stimme und seinem gruseligen Kostüm, Anstalten machte, Taddl zu schubsen oder ihn zur Seite zu schieben.
Taddl baute sich zu seiner vollen Größe auf und sagte dann:
„Ey fass mich nicht an, Junge. Sonst explodier ich!"
Als Ardy diesen Satz gehört hatte, konnte er sich wirklich nicht mehr zurückhalten und brach in lautes Lachen aus. Riku schien keine Ahnung von Minecraft und schon gar nicht von Creepern zu haben, denn er sah nur äußerst verwirrt drein.
Diese Verwirrung nutzte Taddl, um sich mit einem stolzen Grinsen zu Ardy umzudrehen, seine Hand zu nehmen und ihn mit einem geraunten „Komm mit", mit sich zu ziehen.
Er blieb erst stehen und ließ ihn los, als sie in einer ganz anderen Area des Clubs waren. Hier war die Musik nicht minder laut, die Lichter jedoch greller, schneller und es wurde Electro gespielt.
Ardy musste immer noch lachen, wenn er an den absolut verwirrten Riku dachte und schüttelte den Kopf.
„Was?", fragte Taddl ihn grinsend.
„Fass mich nicht an, sonst explodier ich", zitierte Ardy ihn lachend und lehnte sich dazu leicht nach vorne und gegen ihn.
„Ich bin ein Creeper, man. Sag bloß, der war nicht gut", wollte er sich Bestätigung holen und näherte sein Gesicht dem von Ardy.
„Doch, der war sogar mehr als gut", wurde Ardy langsam wieder ernst und versank schon wieder in Taddls Augen, die ihn die ganze Zeit verfolgt hatten.
Die Musik um sie herum wurde noch etwas wilder und abgedrehter und alle zappelten wild durcheinander, doch zwischen ihnen wurde alles ganz anders. Sie sahen sich in die Augen und Ardy ließ seine Hand in Taddls Nacken wandern, um sein Gesicht zu seinem heranzuziehen.
Verdammt, es war den ganzen Abend so verdammt sexuell und unfreundschaftlich gewesen, dass er die Spannung einfach nicht mehr aushielt. Er glaubte jetzt schon er müsse platzen. Und wann wäre die Gelegenheit besser gewesen, um zu testen, was Taddl eigentlich wirklich wollte, als jetzt?'
Also zog er ihn noch ein Stück weiter zu sich herunter, schloss die Augen und legte seine Lippen auf Taddls. Dem entfuhr im ersten Moment ein überraschter Laut und seine Lippen waren noch leicht geöffnet. Im nächsten Moment hatte er jedoch schon eine Hand an Ardys Gesicht gelegt und ihn mit der anderen Hand auf seinem Rücken näher zu sich gezogen.
Den Kuss erwiderte er nicht nur, sondern vertiefte ihn auch. Strich mit einem Daumen langsam über sein Gesicht, während er mit seiner Zunge langsam über Ardys Lippen leckte und diese leicht anstupste.
Der Gedanke, dass sich im nächsten Moment plötzlich schon die Zunge seines besten Freundes in seinem Mund befand war irgendwie befremdlich und verdammt erregend zugleich. Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Küsse überhaupt nicht mehr seltsam und fremd anfühlten. Verdammt, das war Taddl. Sein bester Freund. Keinem Menschen auf dieser Welt war er so nahe und so verbunden und vertraut wie mit ihm.
Er schmeckte nach Waldmeister und Maracujasaft und so gar nicht nach ihm. Doch das war egal, so ganz egal.
Taddl schien es ähnlich zu gehen, denn er machte weder Anstalten, ihn loszulassen, noch ihre Küsse zu unterbrechen, sondern ließ seine Hand, die er auf Ardys unterem Rücken abgelegt hatte, weiter nach unten an seinen Arsch gleiten und packte dort einmal fest zu. Ardy stöhnte überrascht in ihren Kuss und er konnte Taddls leises Lachen mehr spüren als hören
Als Taddl noch ein paar Mal öfter zupackte, ging Ardy wirklich irgendwann die Luft aus und er musste ihren Kuss unterbrechen. Leicht außer Atem lehnte er seine Wange an die von Taddl und sah all die Menschen, die um sie herum standen, beachtete sie jedoch nicht. Nichts konnte ihm jetzt so egal sein, wie all diese Leute, die sie Gott sei Dank eh nicht erkannten.
„Sollen wir nach Hause?", hörte er Taddls tiefe Stimme genau an seinem Ohr und ohne darüber nachzudenken machte sein Kopf sich selbstständig und nickte sofort zustimmend, lehnte sich dann wieder leicht zurück, um sich noch einen Kuss von Taddl zu stehlen, bevor der vor ihm her aus dem Club ging, wobei er sich immer wieder vergewisserte, dass Ardy auch noch genau hinter ihm war.
Draußen angekommen war es eigentlich verdammt kalt, doch er spürte nichts mehr davon, als Taddl einen Arm um seine Schulter legte und sie so gemeinsam zur nächsten Haltestation liefen. Mitten auf ihrem Weg hielt Ardy es jedoch nicht mehr aus, blieb stehen, hielt Taddl ebenfalls auf und zog ihn an seinem grünen Hoodie fest an sich für einen weiteren Kuss. Wieder lachte Taddl in ihren Kuss und das war etwas, an das er sich wirklich gewöhnen konnte.
Der ganze restliche Weg zur Bahn verlief immer wieder nach dem gleichen Schema: sie liefen ein Stück Arm in Arm, bis einer von beiden es nicht mehr aushielt und sich für einen Kuss an den anderen drängte - mal mitten auf der Straße, mal gegen eine Laterne oder eine Hausmauer gelehnt. Das war definitiv der heißeste Nach-Hause-Weg, den er jemals gegangen war.
Zu Hause angekommen machte Ardy sich erst kurz Sorgen, dass das alles zwischen ihnen jetzt wirklich schon vorbei war, da Taddl ihn losließ und ihn leicht von sich weggedrückt festhielt, als Ardy ihn schon wieder küssen wollte. Doch Taddl gestikulierte nur nach oben und Ardy wusste jetzt, dass er nicht wollte, dass Felix jetzt eventuell nach Hause kam und sie dabei erwischte. Hier in ihrem eigenen Hausflur würde man sie wohl doch erkennen.
Als die Tür hinter ihnen beiden zugegangen war, hatte Ardy jedoch keine Sekunde mehr Zeit für irgendwelche Unsicherheiten, da Taddl ihn sofort mit seinem ganzen Körper an die geschlossene Tür hinter ihn drängte und mit einer Hand durch sein Haar fuhr. Nein, das zwischen ihnen war mit Sicherheit noch nicht vorbei.
„Findest du nicht auch, dass Sora viel besser zu einem Creeper passt?", hauchte Taddl ihm ins Ohr und küsste seinen Nacken.
Mehr als ein leises, zustimmendes Stöhnen brachte er nicht zu Stande. Da er merkte, dass er sich langsam nicht mehr zurückhalten konnte, drängte er Taddl rückwärts vor sich her zu Taddls Zimmer. Der Weg dauerte lange, denn wieder vertieften sie sich in unzählige Küsse und begannen schon im Flur, sich gegenseitig auszuziehen.

T zu dem ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt