Do you still have hope?

160 10 29
                                    

(Da ich es satt habe in 3. Person-Einzahl zu schreiben versuch ich mich mal in der Ich-Form, please don't judge if I screw it up )

S T A F F E L 4  F O L G E 3

Clarke

Der Stift zwischen meinen Fingern wippte auf und ab. Stunden saß ich nun schon hier. Stunden die über Leben und Tod entscheiden. Stunden in denen ich urteilte. Wer darf leben, wer darf sterben. Im Grunde klang es so einfach, wähl einfach die Guten aus, die Starken. Aber es war nicht einfach. Es ist das schwerste was man machen kann: Gott spielen oder besser gesagt Tod spielen. Ich hätte nicht darüber entscheiden dürfen wer leben darf und wer sterben muss. Ich wäre die letzte Person die über so etwas entscheiden sollte. Aber einer musste es tun, und diese Eine war leider ich. Ich wandte den Blick von meinem wippenden Stift ab und zwang mich auf das gelbliche Stück Papier vor mir zu schauen. Meine Brust verkrampfte sich und meine wippenden Finger gefrohren. Die Hoffnungslosigkeit fraß sich immer mehr durch meine Adern und nistete sich in meinem Kopf ein. Was hab ich mir nur dabei gedacht, zu glauben dass wirklich alle überleben konnten. Was hatte ich nur getan? Ich hatte den Menschen Hoffnung gegeben, obwohl ich wusste dass ich sie ihnen wieder weg nehmen musste. Mal wieder war ich dabei es zu vermasseln. So wie immer....Mein Blick löste sich von der Liste und schweifte zurück zu Bellamy. Bellamy der schlafend auf der Couch lag. Es war ein ungewohnter Anblick ihn so sorglos, so friedlich zu erleben. Es war einschöner Anblick. Ich wünschte mir ich würde ihn des öfteren so erleben. Er hatte die Ruhe verdient. Er hatte es verdient zu leben.

Er verdient das Leben, auch wenn er es nicht glaubt.
Mein Griff um den Stift wurde fester und ehe ich mich versah lehnte ich wieder über der Liste und schrieb einen Namen neben der schwarzen 99. Zittrig lehnte ich mich zurück und betrachtete mein Werk. Mein Todeswerk aus schwarzer Tinte.

99 Bellamy Blake.

Er wird mich versuchen um zu stimmen, mich versuchen davon zu überzeugen dass er es nicht verdient hätte, dass er es nicht erträgt zu überleben. Aber ich werde standhaft bleiben. Denn Bellamy Blake ist einer der selbstlosesten Personen die ich kenne und er hat jemanden der ihn braucht. Irgendwann wird er es verstehen und sich selbst verzeihen, er wird auf die Liste schauen und Freude empfinden dass er auf ihr steht. Anders als jetzt. Jetzt wo alles noch so zerrüttet ist. Er wird überleben um mit seiner Schwester ins Reine zu kommen und er wird glücklich werden.

Vielleicht...ganz vielleicht...gibt es auch für mich Hoffnung. Vielleicht gibt es ja einen Gott, einen Gott der auch mir verzeiht.

Ich biss mir auf die Lippe, kratze das ganze bisschen Selbstwertgefühl das ich noch hatte zusammen und lehnte mich zum 100. mal über die Liste. Die Spitze des Stiftes setzte auf das Papier an und...ich zögerte. Das Zögern war mein Fehler. Was mach ich hier...WAS MACH ICH HIER! Abscheu überrollte mich. Wie konnte ich allen Ernstes glauben ich sei es wert auf dieser Liste zu stehen, ich sei es wert das mein Namen unter den Überlebenden sei. Ich bin ein Monster, alles was ich habe ist Schmerz, alles was ich anfasse....stirbt. Hab ich etwa vergessen wer ich bin? Ich bin Wanheda. Ich bringe den Tod. Und der Tod hat nichts unter den Lebenden zu suchen. Der Selbsthass zerfraß mich, färbte alles in mir schwarz. Die unzähligen Seelen die an mir hafteten zogen mich hinunter in einen endlosen Strudel. Meine Unterlippe zitterte, meine Augen brannten. Mal wieder. Es ist zu viel, ich kann das nicht.

Was soll ich nur tun...

Verzweifelt sah ich zurück zu Bellamy, Bellamy der da immernoch friedlich schlafend lag

Bellamy, den du jetzt brauchst

Ich versuchte meine aufkommenden Gefühle zu unterdrücken, doch es klappte nicht. Es klappte schon so lange nicht mehr, das klügste wäre wohl aufzugeben. Aber das durfte ich nicht. Ich hatte nicht das Privileg einfach aufzugeben, denn alles lag an mir. Ich musste alle retten. Ich musste einen Weg finden. Ich musste das richtige tun.

Together - Bellarke StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt