Es ist 9 Uhr morgens und ich schon auf. Ich sehe gelangweilt den Leuten die draussen sich zur Arbeit hetzen aus meinem Fenster mit einem Kaffee zu. Es ist nun ca. 24 Stunden her, dass ich meinen Abschluss hatte und mein erstes Gespräch mit dem ja so "berühmten" Jungkook. Andere Mädchen würden vielleicht vor Aufregung weinen oder sogar umfallen, wenn sie ihn nur sehen würden. Doch ich sah ihn jeden tag, ohne eine Ahnung zu haben, wer er überhaupt wirklich ist. Vielleicht wollte ich es auch gar nicht wissen. Ich blendete alles nach dem Tod meiner Eltern aus. Ich habe mir geschwören mich nur noch auf die Schule zu konzentrieren, doch was danach kommt? Ich weiß es nicht. Meine kleine Schwester schrieb mir bis vor 2 Monaten jede Woche einen brief aus Deutschland. Dort lebte sie bei unserer Tante, nach dem Umfall.
______________2 Jahre zu vor_______________
"Jess? Wir müssen uns fertig machen. Die Schule fängt gleich an und ich muss dich fahren." Unsere Eltern waren schon eine Woche in Korea. Sie wollten für sich alleine sein und da wir Wurzeln aus Korea haben, aber keiner sieht ansatzweise so aus. Ich bin mit meiner Mutter die einzige aus der Familie, welche noch leben, die koreanisch sprechen. "Nerv mich jetzt nicht." schrie meine kleine Schwester, welche gerade mal 12 Jahre alt ist, aus ihrem Zimmer. Frag gar nicht erst nach, Kairi. Die beruhigt sich wieder. Ich ging angezogen in die Küche und räumte die Reste vom Abendessen weg. Wir werden ca. 3 Wochen alleine das Haus für uns haben, und da ich hier die einzige bin, die den Haushalt macht, wenn Mum und Dad weg sind, versuche ich so viel Müll wie möglich zu vermeiden. Ich war mit meinen 16 Jahren ganz zufrieden. Ich war gerade mit der Schule fertig und suchte mir ein College im Ausland, da ich nicht denke, dass ich mit einem Realschulabluss mit 16 Jahren hier in Deutschland etwas richtiges finden werde. "Können wir?" fragte ich meine Schwester Jessica. Sie nickte und schwung ihre Tasche über die Schulter. "Geh schonmal ins Auto, ich ziehe noch kurz meine Jacke an." sagte ich ihr und sie ging aus der Wohnung.
"So, ich wünsche dir einen tollen Schultag und benimm dich, kleine." Sie rollte die Augen und stieg aus dem Auto. Wir hatten eine relativ gute Beziehung zu einader, doch in letzter Zeit wirkt sie von allem gestresst und genervt. Ich hatte schon zwei Tage von Mum nicht gehört. Sie rief eigentlich jeden Tag an und erkundigte sich um unser Wohl. Doch gestern und heute nicht. Ich fuhr aber ohne mir große Sorgen zu machen nachhause und wusste nicht genau was ich heute machen soll. Beste freundin anrufen? In die Stadt gehen? Zuhause bleiben? Ich zog mir erstmal etwas bequemeres an und setze mich auf das Sofa, bis das telefon klingelte. "Hallo? Ist da Familie Choe? Bzw. Kairi Choe?" sagte ein etwas älterer Mann durch das Telefon. ich bejahte es und er fuhr fort. "Wie Sie wissen, waren ihre Eltern in Korea und wollten hier einen langen Urlaub verbringen. Ich bin von der örtlichen Polizei und ich muss Ihnen etwas mitteilen, was vielleicht jetzt ziemlich plötzlich kommen wird, aber ihre Eltern hatten gestern einen schweren Autounfall. Es gab keine Überlebenden. Wer schuld ist, weiss man noch nicht. Es tut mir sehr leid." Ich schaute mich im Spiegel gegenüber an. Tot? Autounfall? Korea. Ich stand unter einem großen Schock. Ich legte wortlos auf. Ich zerschlug den Spiegel. Blut floß von meiner Hand auf den Boden. Ich schrie. Ich weinte. Danach lachte ich. Jetzt liege ich auf dem Boden. Wieso? Wieso ich? Wieso meine Eltern? Es fühlt sich an, als würde mir jemand ganz langsam mein Herz zertreten. Nein. Es tut noch mehr weh. Als ob es nicht mehr am schlagen war.
_______________-Jetzt_____________
Ich dachte nie wirklich über den tot nach. Ich verließ meine Schwester 2 Wochen nach der schlimmen Nachricht. Hinterließ nur eine Adresse. Mehr nicht. Vielleicht war es falsch, doch sie zeigte Verständniss. Am meisten vermisse ich Mum und Jessica. Meine Tante war die ersten 6 Wochen für mich da und telefonierte immer mit mir. Sie baute mich auf und sie war es, die mir gesagt hat, dass ich leben soll. So hätte es Mum und Dad gewollt. Deswegen bekam ich auch kurz danach einen High School Platz. Ich redete oft mit meiner Tante über Mum und Dad und bei der Beerdigung war ich nicht. Ich wäre gerne da gewesen, aber ich hätte es nicht ber das Herz bringen können, sie dadurch loszulassen. Ich wollte es niemals Wahr haben, dass sie tot sind. Mittlerweile habe ich es akzeptiert, dass Menschen nicht für immer bleiben. Sie kommen und gehen. Und die weningsten bleiben für immer.
Ich setzte mich an meinen PC und suchte nach einem Nebenjob, um meine jetzige Wohnung zu finanzieren. ich hatte zwar was geerbet, aber das ist schon weg. "Putzkraft gesucht in einem Tanzstudio. 1436328 Won. (Umgerechnet 1200 Euro.) in Südkorea" Im Gegensatz zu den anderen Angeboten war dies ein einfacher und gut bezahlter Job, was ziemluch komisch für diese Art von Job war und laut der Adresse ist es auch nur 15 Minuten von mir entfernt. Ich suchte die Telefonnummer raus und informierte mich. Meine Arbeitszeit wäre von 15-20 Uhr, jeden Tag ausser Samstag und Sonntag. Heißt: Ich habe unter der Woche etwas zutun und am Wochenende frei. Perfekt. Ich werde morgen eingeführt und soll gegen 13 Uhr kommen, damit ich um 15 Uhr direkt anfangen kann. Ich freute mich schon ein bisschen, da es ein neuer Lebensabschnitt sein wird.
DU LIEST GERADE
Remember Me | Jeon Jungkook [ Wattys2017 ]
Fanfic» "Bitte vergiss mich nicht und Erinnere dich an mich." Das war alles, was sie hinterlassen hat. « In dieser Geschichte geht es um die junge Kairi, welche ihren Abschluss erfoglreich absolviert hat und nach dem tot ihrer Eltern nach Korea gezogen is...