Abschied

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Ich wachte durch den Geruch von Desinfiziertmittel auf. Ich schlug langsam meine Augen auf und schloss sie direkt, als ich das grelle Licht sah. Mein Kopf drohte zu explodieren und ich spürte überall schmerzen. Ich versuchte meine Augen zu öffnen und sah, dass ich verkabelt war und alleine war. Im Krankenhaus. Ich sah mich um. Draussen schien die Sonne und das Fenster war leicht geöffnet. Was war heute für ein Tag? Welches Jahr? Monat? Ich versuchte meine Beine zu bewegen, doch es ging nicht. Mit aller Kraft versuchte ich es, doch ich spürte nur Schmerz. Ich spürte sich zum Glück noch.


Ich dachte nach, was alles passiert war. Ich konnte mich noch an den Streit erinnern und das ich Drogen und Alkohol genommen habe. Mehr nicht.


Da war nichts mehr. Es klopfte an der Tür. Ein großer und etwas älterer Mann kam rein. "Miss Choe. Wie geht es Ihnen?" fragte er und setzte sich neben das Bett. Er war ein Arzt. "Ich habe Schmerzen." gab ich leise wieder und er nickte. "Das wird  bald vergehen. Wenn Sie bereit sind, wird gleich die Polizei kommen und Sie zu dem Fall befragen. Es wird an uns weitergeleitet, damit wir wissen, was passiert ist." sagte er und ich nickte. Er ging langsam aus dem Zimmer und ich war wieder alleine. Ich war wie erfrohren. Ich konnte an nichts denken. Warum konnte ich nicht sterben? Ich sah die ganze Zeit nur aus dem Fenster. Ich wollte nicht mehr.



Nachdem die Polizei mich aufgeklärt hatte und ich alle Fragen beantwortet hatte, sah ich auf dem kleinen Nachttisch einen Brief mit"Kairi." drauf. Ich sah ihn verwirrt an. Von wem war er? Mit zitterneden Händen nahm ich ihn. Ich hatte kaum Kraft.


"Liebe Kairi,

wenn du das hier liest, werde ich nicht mehr da sein. Es brach mir das Herz, als ich das mit Jimin erfahren habe. Ich meine, okay. Wir kannten uns nicht und du konntest bzw. kannst schlafen mit wem du willst, aber es ist mein bester Freund. Er hätte es mir sagen können, weil er wusste, dass ich dich sehr mochte. Dennoch fand ich es mutig es von dir zuerfahren, bevor wir...Du weißt schon. Und als ich dann erfahren habe, dass du eine Überdosis von Alkohol und Kokain hattest, war ich jeden Tag hier und hielt deine Hand. Von morgens bis abends. Bis der Arzt mich nachhause schickte. Ich sagte nie was. Ich schaute dich nur an.

Doch ich muss fort. Ich weiß nicht, ob du es überleben wirst, und das werde ich vielleicht erst total spät erfahren. Denn die Ärzte meinten, dass du auch nach der OP in Lebensgefahr bist. Ich habe mich mit Jimin wieder vertragen. Dir verzeihe ich auch, aber ich kann nichts von dem allem vergessen. Ich würde dir das alles gerne selber sagen, doch ich konnte nicht warten, bis du aufwachst und mich mit deinen wundervollen ansiehst, aus Angst, dass du nie mehr wieder aufwachst. Ich weiß auch nicht, ob oder wann du das hier liest. Wir werden uns für 6 Monate nicht sehen, da wir auf die geplante Tour gehen. Ich werde mich nicht bei dir erkundigen. Meine Nummer habe ich geändert, weil ich es nicht während der Tour ertragen hätte können, wenn du tot bist. Ob wir danach noch den Kontakt halten werden, weiss ich nicht.

Ob ich zurück komme, weiss ich auch nicht. Die Jungs mochten dich echt, auch wenn ihr kaum Kontakt hattet. Und ich weiß, dass Abschied nehmen immer heißt, dass man ein bisschen stirbt, aber meine Oma meinte mal:"Wenn du jemanden gehen lässt, findest du dich ein Stück wieder."  Ich werde dich niemals vergessen. Aber bitte vergiss mich.

Du musst dich finden. Lauf vor deinen Problemen nicht mehr weg und irgendwann wirst du den richtigen finden. Glaub mir. Ich bin es nämlich nicht. Es ist zuviel passiert.

Es ist leider nicht mehr wie früher. So, dass am Ende dann nur noch die Angst bleibt. Ich Hoff edennoch, dass man sich wieder mal sieht..

-In Liebe Jungkook."


Diese Zeilen brachen mein Herz.

Remember Me  | Jeon Jungkook [ Wattys2017 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt