Hope I 24 I

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Kaum habe ich diese paar Worte ausgesprochen, spüre ich, wie sich etwas verändert. Es fühlt sich an, als stände die Luft in Flammen. Ace schnappt leise nach Luft, seine Augen werden riesig. Dann drückt er seine Lippen auf meine. Erst zart, dann immer leidenschaftlicher liebkost er die weiche Haut, neckt mich, spielt mit mir. Ich für meinen Teil bin überwältigt. Es dürfte nicht allzu überraschend sein, dass ich noch keinen Freund hatte, doch entgegen meiner Erwartung verunsichert mich dies nicht. Ich gehöre zu Ace und niemand anderes hätte mir jemals solche Gefühlsexplosionen bescheren können. Die Spannung, die uns umgibt, ist fast schon greifbar.

«Hope...», Ace stöhnt auf und packt mich noch fester, «Wenn du aufhören willst, dann kannst du das jeder Zeit sagen, okay? Ich will nicht, dass du etwas tust, das du dann später bereust...» Statt einer Antwort ziehe ich meine Hände wieder unter seinem Shirt hervor und lege sie ihm um den Hals. Meine Fingerspitzen berühren die Haare in seinem Nacken während ich sein Gesicht wieder ganz nah an meines heranziehe und ihn küsse. Die Welt um uns herum verschwimmt, es gibt nur noch uns beide. Wie im Rausch taumeln wir rückwärts auf eines der Betten zu. Im Stillen hoffe ich, dass es das ist, welches für mich betsimmt war und nicht eines der anderen. Doch letztlich ist es mir egal. Mir ist alles egal. Das einzige, was noch zählt, sind Ace' Lippen, die sich hart auf meine pressen, seine Zunge, welche meine zu einem spannungsgeladenen Spiel herausfordert und seine Hände, welche zart über die Unterseite meiner Brüste streichen.

In diesem Moment geht meine gesamte Selbstbeherrschung flöten. Auf äußerst unattraktive Art und Weise. Ich stöhne laut auf, recke mich ihm entgegegn, kann überhaupt nicht genug von seinen Berührungen bekommen. Ace lacht leise, zieht mich dann aber noch näher an sich. Er drückt mich auf die Matratze und ist im nächsten Augenblick schon über mir. Sein Gewicht presst mich nach unten und erschwert mir das Atmen, doch ich nehme es nicht als Einschränkung war. Es fühlt sich verdammt gut an. 

«Es könnte uns jemand sehen.», atemlos bemühe ich mich, einen klaren Gedanken zu fassen und zu verstehen, was Ace versucht, mir damit zu sagen. «Egal.», seine Fingerkuppen, die fast schon grob meine Brustwarzen massieren, lenken mich ab, «Vollkommen egal! Jeder soll sehen, dass du mein bist...» Weitere Einwände, die dafür sprechen könnten, wenigstens die Tür zu verriegeln, bleiben unausgesprochen. Wir verlieren uns im Rausch und vergessen die ganzen Probleme.

Irgendwann spüre ich seine Hände, wie sie am Saum meines Shirts ziehen. Ich hebe intuitiv meine Arme, lasse zu, dass er mir es über den Kopf zieht. Ich für meinen Teil habe ihm schon vor einer gefühlten Ewigkeit den Stoff vom Körper gezerrt. Und wie es scheint, war das auch gut so, dann kaum sieht Ace meinen fast nackten Oberkörper, scheint er zu vergessen, dass er selbst auch noch Klamotten trägt. Meine Hose folgt dem Oberteil und kurz darauf trage ich nichts weiter als Unterwäsche. Ace'Augen glänzen, seine Pupillen sind extrem geweitet und seine Brust hebt sich heftig. Er mustert mich, wie ich vor ihm liege, verschwitzt und mit unruhigem Blick. Seine Gedanken sind ein einziges Chaos. Und dann fängt er an zu grinsen. Ein raubtierhafter Ausdruck legt sich über seine Gesichtszüge. Langsam lässt er seine Finger über mein Gesicht, meine Schultern und meinen Rücken gleiten. Mit fließenden Bewegungen öffnet er den Verschluss meines BH's und schiebt den störenden Stoff einfach zur Seite. Einen Sekundenbruchteil später spüre ich seine Zunge, wie sie mich massiert. Ein Schauder nach dem anderen läuft mir den Rücken herunter, meine Brustwarzen sind so hart, dass ich glaube, allein von diesem Gefühl kommen zu können.

Doch das lässt er nicht zu. Irgendwann lässt er wieder von mir ab und richtet sich auf. Sein Blick lässt mich nicht los, als er langsam seinen Gürtel öffnet und sich selbst seiner Hose entledigt. Die Boxershorts folgen. Ich schnappe nach Luft, mein Körper steht unter Strom. Ich kann verdammt noch mal sehen, was mein Anblick mit ihm macht. Ein Anflug von Angst durchzuckt mich, doch er ist schon wieder über mir und lässt mich vergessen, wovor ich mich fürchte. Seine rauen Finger packen mich an meinen Oberschenkeln, heben mich hoch und entfernen auch das letzte Hindernis zwischen uns. Ace sieht mir noch ein einziges Mal in die Augen, dann taucht er ab. Als ich seine Zunge spüre, ist es um mich geschehen. Ein heiserer Schrei entweicht mir, mein Körper wölbt sich ihm entgegen. Ich glaube, im Himmel zu sein. Ich schaffe es einfach nicht mehr, die Sterne, die vor meinen Augen tanzen, zu verdrängen, und lasse zu, dass mein Körper sich fallen lässt. Schon bald konzentriert sich Ace auf einen einzigen Punkt und mein Orgasmus lässt sich nicht mehr aufhalten. Ich weiß nicht, ob ich schreie, ob ich um mich schlage, oder ob ich einfach nur daliege. Das Gefühl, in himmliche Sphären katapultiert zu werden, überwiegt einfach alles.

Kurz darauf spüre ich, wie Ace sich über mich beugt. Sein Körper drückt sich an meinen, sein Mund liebkost meinen. Meine Arme schlingen sich wie von selbst um seinen Hals, meine Finger klammern sich an seinen Rücken. Als ich ihm in die Augen schaue, sehe ich wieder das rote Glitzern um seine Iris, was das Verlangen, das sie aus drücken, noch mehr verstärkt. Doch Ace bleibt einfach nur ruhig liegen. «Du musst das nicht tun.», flüstert er, seine Stimme bebt, «Wirklich nicht.» «Ich will es aber.», ich klammere mich an ihn, nicht bereit, jetzt aufzuhören, «Mehr als alles andere.» 

«Verdammt.», Ace stöhnt auf, als ich mich noch näher an ihn drücke, «Ich will dich. So sehr.» Seine Hände drücken meine Beine auseinander, berühren die überempfindliche Haut. «Schließ deine Augen. Bitte. Das wird es erträglicher machen.» «Ich habe keine Angst mehr.» Trotzdem tue ich, worum er mich gebeten hat, und gebe mich ihm ganz und gar hin. Alles verschwimmt. Als er in mich eindringt durchzuckt mich ein scharfer Schmerz, doch Ace sorgt dafür, dass ich mich vergesse. Ich glaube, dass ich verdammt laut schreie, bis er wieder seine Lippen auf meine presst und mich hart küsst, doch letztenendes verschwimmt alles um mich herum und das einzige, was ich spüre, ist pure Lust. Ich bezweifle, dass ich jemals wieder etwas vergleichbares spüren werde. Ace vergräbt sein Gesicht an meinem Hals, er hält mich. Und dann komme ich.

Mein Inneres explodiert.

Fragt nicht. Fragt einfach nicht.

Hope II SeelenhüterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt