«Hey, Hope! Erde an Planet Hope, jemand zuhause?» Es ist James, der gerade wie ein Verrückter vor mir auf und ab springt. «Was?» Verwirrt beobachte ich, wie er wirklich sehr abgedrehte Bewegungen vollführt. Was zur Hölle soll das bitte? «Oh, hey.» «Was tust du da, J?» «Du warst irgendwie weg und ich habe nur versucht, deine Aufmerksamkeit zurückzubekommen. Also sieh mich bitte nicht an, als wären mir die Synapsen verkohlt.» Und obwohl er jetzt unbekümmert tut, wird er doch knallrot. Ich muss wirklich weggetreten gewesen sein, dass ich ihn solange ignorieren konnte. «Was genau wolltest du eigentlich?» «Naja, wir haben uns gerade eben unterhalten. Und ich habe mir irgendwie Sorgen gemacht, als du plötzlich nur noch mit diesem glasigen Blick dastandst, ohne auch nur einen Ton von dir zu geben.» Ups. «Oh, entschuldige bitte. Ich bin einfach nur todmüde und war in Gedanken. Ich glaube, ich sollte jetzt wirklich schlafen gehen, sonst kippe ich morgen früh schon um, ohne auch nur einen Finger bewegt zu haben.» «Mach das, aber geh vorher noch kurz zu Ace, ja? Er wollte dich eben sprechen.», ein spöttisches Grinsen erhellt seine besorgten Gesichtszüge, «Du scheinst ihm zu fehlen.» Ich, die große Deuterin der Zweideutigkeit, erkenne natürlich, was er eigentlich meint. Idiot. «Hahaha, sehr lustig. Du bist doch nur eifersüchtig, weil unsere Seelen sich gefunden haben, während du einsam bis ans Ende deiner Tage sein wirst.» Grinsend wende ich mich ab, höre seinen Protest nicht mehr. Anstatt dessen begebe ich mich auf die Suche nach meinem Freund. Wo kann er bloß stecken?
Du weißt, dass du mich das auch einfach fragen kannst, oder?
Abrupt bleibe ich stehen, mein Herz schlägt mir bis zum Herz. Muss er mich so erschrecken?
Aber, um deine Frage zu beantworten, ich bin bei Alecia im Büro und muss mir einen Vortrag darüber anhören, wie sehr ich auf dich aufpassen muss, damit dir ja nichts passiert. Sie ist überhaupt kein Fan davon, dass du jetzt schon anfangen willst zu trainieren.
Achja, das Training. Nach ihrer Ansprache ist mir aufgefallen, dass ich ja noch überhaupt keinen Unterricht habe, weshalb ich sie gebeten habe, mich in das Training aufzunehmen.
Oh mann... kannst du mir sagen, warum genau ich das nochmal für eine so gute Idee gehalten habe? Ich schaffe es doch nicht mal geradeaus zu laufen, ohne einen Ziegelstein auf den Kopf gedonnert zu bekommen! Aber gut, da muss ich wohl durch. Ich bin schließlich schon ein großes Mädchen.
Oh ja, das bist du definitiv... Und ich würde meine Ritterlichkeit nur zu gerne noch einmal dazu einsetzten, dich davon zu überzeugen, dass ich das weiß...
Die Bilder, die er gerade vor Augen hat, sind definitiv nicht dazu geeignet, sie sich während eines verdammt ernsten Gesprächs mit seiner Vorgesetzten vorzustellen. Und ich bin wirklich müde, da kann er doch nicht so was mit mir machen!
Ace, verdammt! Hör auf damit! Basta, Finito, was auch immer! Verzieh dich jetzt aus meinem Kopf und beende dieses Gespräch, ich warte auf dich, weil ich schlafen gehen will. SCHLAFEN! Und nichts anderes.
Danach herrscht doch tatsächlich Funkstille, was mich einerseits enttäuscht, aber andererseits auch erleichtert. Zwar vermisse ich ihn, kaum dass ich nicht mehr seine aktive Präsenz in meinem Geist spüre, aber es lindert auch die Kopfschmerzen, die mich immer heimsuchen, sobald ich anfange, ein richtiges gedankliches Gespräch mit ihm zu führen.
Als ich mich wieder in Bewegung setze, muss ich einfach mal den Kopf über mich selbst schütteln. Es ist einfach unfassbar, dass so etwas, wie ein gedankliches Gespräch mit jemand anderem zu führen, jetzt zu meinem alltäglichen Vokabular gehört. Hätte mir das vor zwei Monaten jemand erzählt, hätte ich ihn einweisen lassen. Zur Sicherheit der Öffentlichkeit. Und jetzt? Jetzt gehöre ich zu einer Gruppe Verrückter, die es als ihre Pflicht sehen, die Welt, wie ich sie früher kannte, vor dem Bösen zu beschützen. Verrückt. Das ist komplett verrückt.
Obwohl ich die ganze Zeit über tief in meinen Gedanken versunken war, komme ich irgendwann trotzdem vor der Tür zu meinem Zimmer an. Kurz überlege ich, anzuklopfen, da es sich einfach noch nicht wie mein Zimmer anfühlt, beschließe dann aber, dass das doch ein wenig lächerlich wäre. Also stoße ich die Tür einfach auf und marschiere mit einem selbstbewussten «Hallo zusammen!» auf den Lippen mitten in den Raum. Meine Sorgen, ich könnte jemanden stören, entpuppen sich allerdings als vollkommen unbegründet. Das Zimmer ist leer. Verwirrt schaue ich auf meine Uhr. Halb zwei Uhr morgens. Mir war irgendwie nicht klar, dass es schon so spät ist. Oder so früh, wie man's nimmt. Aber das Ganze macht die Tatsache, dass meine Zimmergenossen nicht da sind, nur noch verwirrender. Und doch komme ich nicht dazu, noch länger darüber nachzudenken, da just in diesem Moment die Tür zum zweiten Mal auffliegt, gegen die Wand kracht, und letztendlich Ace vor mir steht. Verstrubbelte Haare, dunkle Augenringe und seine Körperhaltung, die man, auch wenn man zwei Augen zudrückt, nicht mehr als aufrecht bezeichnen kann, bestätigen meinen Verdacht. Wir sollten alle schon längst in unseren Betten liegen.
«Hey...», langsam kommt Ace auf mich zu, zieht mich in eine innige Umarmung, «Worüber grübelst du nach?» Seine Hände wandern über meine Hüften, unter den Stoff meines Oberteils und verursachen eine heftige Gänsehaut. Leise stöhnend gebe ich mich seinen Berührungen hin, nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich fühle mich, als wäre ich betrunken bis zum Geht-Nicht-Mehr. Gar kein gutes Zeichen. Ich sollte definitiv schlafen gehen.
«Nicht wichtig.», murmele ich, kuschele mich an Ace' Schulter und schließe meine Augen. Als er Anstalten macht, sich von mir zu lösen, protestiere ich vehement. «Nicht aufhören...»
Heeeeyyyy!! Leute, es gibt etwas zu feiern. Zwei Dinge, um ganz genau zu sein.
1. Das liebe Rinchen (Jortinaa ) hat heute Geburtstag. HAPPY BIRTHDAY, BBY!!! Das Chap ist auf jeden Fall für dich!!
2. Mel hat bei einem Schreibwettbewerb den dritten Platz gemacht! Ich hab's ja gesagt. Sie ist ein Genie!!
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Hope II Seelenhüter
FantasíaII Das Leben des zwei Wochen alten, namenlosen Mädchens hatte gerade erst begonnen und war schon fast wieder vorbei. Aber nur fast. Denn Abigail und Henry gaben ihr Hoffnung. Hope. Heute ist sie sechzehn Jahre alt und hat drei Geschwister sowie Elt...