Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory

Kapitel 6 - Aufgaben

Dracos Sicht:

"Wahrheit, Wahl oder Pflicht, Leute! Es gibt kein Entkommen, alle müssen mitmachen...", hallte die Stimme von Blaise durch den Gemeinschaftsraum.
Genervt rollte ich mit den Augen.

„Blaise, komm schon, muss das sein?", hickste Helen neben mir auf dem Sofa.

Anscheinend hatte sie ihr Butterbier zu schnell getrunken. Erst jetzt realisierte ich mit wem ich hier saß.
Helen Rainwood, ein Schlammblut aus Gryffindor. Der Alkohol hatte mir die Sicht vernebelt.
Missbilligend schüttelte ich den Kopf und stand abrupt auf. Ich hatte es doch nicht nötig mich mit einem Schlammblut abzugeben. Ich war auserwählt worden, ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen in diesem Schuljahr.
Eine Aufgabe von höchster Wichtigkeit, die mir eine Heidenangst bereitete.

Meine Füße trotteten zu Blaise und hielten vor ihm an. Ein wenig Spaß hatte ich trotz allem verdient.
„Bin dabei!", stellte ich fest und mein Blick wandte sich zu Rainwood.

Herausfordernd blickte ich sie an.
Moment, ich wollte doch dieses Schlammblut hinter mir lassen. Was war mit mir los?
Dieses Mädchen war schon immer in meinem Leben gewesen, doch seit ich sie in diesem Musikgeschäft Klavier spielen gehört hatte, war etwas mit mir geschehen.
Mit aller Kraft versuchte ich es abzustreifen, aber was wenn ich es nicht konnte?
Plötzlich drückte mir Blaise etwas in die Hand. Eine halbleere Flasche mit Feuerwhiskey. Es hatte sich ein großer Kreis an Mitspielern gebildet, Rainwood stand mir direkt gegenüber.

"Bevor es losgeht, nimmt jeder einen kräftigen Schluck!", forderte uns Blaise auf.

Ich hob die Flasche und trank einen großen Schluck. Das Zeug brannte mir die Kehle hinunter, aber das Gefühl, welches in mir aufstieg, verleitete mich dazu alles zu vergessen.
In der Nähe von mir hörte ich die Stimme von Rainwood: "Blaise, wir werden noch alle zu Alkoholikern wegen dir..."
"Helen, du hast mein geheimes Ziel erkannt!", entgegnete Blaise scherzhaft und das Spiel begann.

Als Erstes holte sich Blaise Theodore Nott als Opfer. Nott wählte wagemutig Pflicht.
Er musste durch eine kleine Luke, welche unseren Gemeinschaftsraum mit dem See verband, treten und eine halbe Minute den Grindelohs im See Gesellschaft leisten.
Triefend nass stand er nach seiner Mutprobe wieder in unserer Mitte und umarmte jeden, der ihm zu nahe kam.
Theodore Nott war nun an der Reihe. Mit einem verschmitzten Ausdruck in den Augen blickte er zuerst mich an und sein Blick wanderte anschließend schlagartig zu Rainwood.
Oh nein, nicht sein verdammter, hirnverbrannter Ernst?

"Helen, du bist dran!", verkündete er.
Wieso nannten sie alle Helen, sie kannten sie doch nicht? Entsetzt starrte Rainwood ihn an, doch schlich sich ein gespanntes Grinsen auf ihr Gesicht.
"Wehe, Nott, wenn du das jetzt ausnützt! Pflicht!"
Beeindruckte Rufe lagen in der Luft. Rainwood hatte diesen typischen, selbstsicheren Ausdruck der Gryffindors im Gesicht. Wahrscheinlich zeigte der Alkohol seine Wirkung, auch ich stieg langsam in die Rufe ein.
Theodore gebot uns leise zu sein, damit er seine Aufgabe verkünden konnte.

„Okay, habe es mir doch anders überlegt. Helen, dich verschone ich eventuell noch, stattdessen wird das jetzt eine Überraschung! Ich erkläre, was ich vorhabe. Jeder schließt seine Augen und ich hole zwei Personen aus unserem Kreis, welche sich küssen müssen, damit es spannender ist... Na, gespannt, wen ich auswähle?"
Unangenehmes Gemurmel machte sich breit, doch Helen schien doch recht mit seiner Meinungsänderung zufrieden zu sein.

"Wieso sollte ich mit einer Slytherin schlimmstenfalls vor euch ALLEN rum knutschen?", meinte Terry Boot auf einmal.
Zustimmendes Genicke war zu sehen. Theodore sah etwas beleidigt aus.
„Na, gut. Dann bringe ich die betreffenden Personen eben in den Schlafsaal... Aber jetzt Augen zu!"