Helens Sicht:
Stille hatte sich über die Regale vollgestopft mit Büchern und scheinbar unendlichem Wissen gelegt. Nur das Gekritzel meiner Feder auf Pergament störte die friedliche Atmosphäre. Meine langen, dunkelbraunen Haare hingen mir in das Pergament und mit meiner linken Hand legte ich mir die Haare auf meinen Rücken, sodass sie mich nicht mehr nerven konnten. Ich unterstrich die Überschrift auf meinen Pergament mit einer geraden Linie und musterte das Wort.
Horkruxe.
Was für ein absonderliches Wort, dachte ich mir.
Seit einer Stunde durchblätterte ich bereits Bücher zu schwarzer Magie, doch nichts. Nichts.
In den Büchern war einfach nicht der kleinste Hinweis zu finden. Hermine hatte mir vor ein paar Tagen erzählt, dass sie in der Bibliothek nach Informationen suchte, aber gleich wie sie fand ich nicht das leiseste, zischende Zitronendrop.
Ich hatte mich schlussendlich dazu entschieden eine Liste anzufertigen, wo ich aufführte, was meine Freunde und ich darüber wussten, aber es war eigentlich nicht einmal ein Staubkorn. In einem Buch hatte Hermine nur gefunden, dass diese Objekte so schrecklich wären, dass niemand über sie sprach.
Nun hing die Verantwortung an Harry und Slughorn, der ihm irgendwann die richtige Erinnerung noch geben müsste. Gedankenversunken starrte ich auf das Wort, als mir jemand auf die Schulter tippte."Harry! Erschreck mich doch nicht so!", lachte ich, als er sich neben mich setzte.
Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen. Anscheinend kam er geradewegs von einer Extraeinheit Quidditch mit Ron. Ich hätte auch spielen können, aber mir fehlte die Zeit."War nicht meine Absicht. Ich wollte mit dir reden.", entgegnete er bloß.
Auffordernd nickte ich einen meiner besten Freunde zu, der fortsetzte: "Ich habe überlegt, ob ich es dir sagen soll. Ich weiß es bereits seit Weihnachten. Snape hat für Malfoy einen unbrechbaren Schwur geleistet, ich habe die beiden durch Zufall belauschen können. Er plant etwas. Außerdem verschwindet er aus dem Schloss, ich weiß nur nicht, wohin er geht."Ich schluckte erstmal und nickte danach.
Ein unbrechbarer Schwur?!
Wieso wusste ich erst durch Harry davon?
Wut keimte wiederum in mir auf Draco auf. Doch diese versiegte augenblicklich wieder. Ich konnte nur so viel zu tun, wie ich wusste und, was in meiner Macht lag. Dumbledore schien momentan außer Gefahr zu sein und Dracos andere Pläne schienen zu fruchten seiner Stimmung nach zu beurteilen.
Erschöpft rieb ich mir meine Schläfe."Alles in Ordnung?", fragte Harry besorgt.
Meine Stimme zitterte ungewollt, als ich ihm antwortete: "Es ist nur viel zu verdauen, Harry. Ich kann mich wieder erinnern schon seit Monaten und die ganze Sache mit Draco, es ist einfach viel zu verdauen."Die Wahrheit war aus dem Sack.
Spontan waren mir die Worte aus dem Mund gefallen und es tat gut, dass bereits Hermine davon wusste, aber nun wusste es auch Harry und ich war einfach nur erleichtert. Ich musste soviel mit mir herumschleppen und wenigstens zu sagen, dass ich mich erinnerte, half.Harry starrte mich sprachlos an und brachte nur ein Kopfschütteln hervor, welches in ein Nicken überging.
Es wirkte lächerlich, als er mich mit offenen Mund musterte.
Ich nahm meine Feder wieder in die Hand und unterstrich das Wort Horkruxe noch einmal. Danach blickte ich Harry an, der bloß in ein unangenehmes Schweigen verfallen war.
Nach ein paar Minuten erhielt ich endlich eine Antwort.
Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus."Wir müssen nicht darüber sprechen. Du weißt am besten, was du tust. Ich wollte dir aber noch etwas erzählen. Ich habe mit Slughorn gesprochen und mein Versuch die Erinnerung zu bekommen endete nicht sehr gut. Es ist so frustrierend!", gab er zu.
"Danke, Harry. Wir dürfen einfach nicht aufgeben und außerdem habe ich eine kleine Idee, wie wir vielleicht eine zusätzliche Information erhalten könnten. Ich erzähle dir später, ob daraus etwas geworden ist!", antwortete ich ihm und beschloss meine Sachen zusammen zu packen und die Bibliothek zu verlassen, als Ginny zu uns kam, die Harry verliebt anstarrte und auf Harrys Gesicht spiegelte sich ein albernes Grinsen wieder.
"Wir sehen uns, ihr Turteltauben!", verabschiedete ich mich schließlich von den beiden.
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Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory
Fanfiction(Fortsetzung von Die Fehde Zweier Herzen...) Zwei Jahre sind vergangen seit der arrogante Slytherin Helen Rainwood ihr Tagebuch im Zug gestohlen hat. Zwei lange Jahre voller Schmerzen, Angst und ungewisser Liebe... Helen Rainwood und Draco Malfoy h...