Helens Sicht:
Schon wieder starrte ich aus einem Fenster hinaus und sah, wie die karge Landschaft an mir vorbei zog. Der Hogwarts-Express versprühte in Tagen wie diesen seine begrüßende Wärme für mich nicht.
Es bereitete mir großes Unbehagen, dass ich meine Familie ohne Schutz zurück ließ. Besorgt überströmten Zweifel meine Gedanken, doch Harry und die anderen rissen mich aus meiner Welt.
"Er ist ein Todesser geworden, ich bin mir sicher.", endete Harry mit seinem Bericht. Etwas verunsichert blickten Hermine und Ron Harry an. Sie schienen am liebsten darauf gar nichts sagen zu wollen.
"Draco Malfoy hätte doch nicht den Mumm dazu ein...", begann ich, doch mitten im Satz musste ich stocken.
Ein verschwommenes Bild tauchte vor meinem inneren Auge auf. Ich konnte in den Sommerferien doch nicht sein dunkles Mal gesehen haben, oder? Es durfte nicht stimmen, aber wieso bereitete mir der Gedanke, dass er ein Todesser sein könnte so große Schmerzen?Verwirrt schüttelte ich unmerklich den Kopf. "Helen, hat Recht. Was will Du-Weißt-Schon-Wer mit einem wie Malfoy?", warf Ron ein.
Verunsichert nickte ich. Meine Zweifel wollte ich nicht laut aussprechen. Ich wollte es einfach nur vergessen, was ich möglicherweise gesehen hatte.
„Wir haben keine Beweise, Harry.", fügte ich hinzu.
Siegessicher meinte Harry: "Na, dann müssen wir welche finden."
Mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen blickte mich Ron die ganze Zeit an.
„Was ist los, Ron?", fragte ich.
Als Antwort stotterte er: "Äh, naja, du könntest... du könntest es bestimmt aus ihm herausbekommen..."
Willkürlich schnürte sich meine Kehle zu, überrascht entfuhr mir: "Ich soll, was?!"
Ron wurde knallrot und schwieg. Beschwichtigend meinte Hermine mit gepresster Stimme: "Er meinte nur, dass du die meisten Chancen hättest aus Malfoy etwas heraus zu bekommen."
Ich wollte gerade antworten, als Harry mir dazwischen fuhr.
Mit warnendem Unterton sagte er: "Das ist keine gute Idee."
Die Situation wurde doch immer merkwürdiger, was war hier los?
Trotzig entgegnete ich: "Bin ich deiner Meinung nach etwa nicht in der Lage etwas herauszufinden?"
Beschützend erwiderte Harry: "Du solltest dich von ihm fernhalten."
Ohne ein weiteres Wort holte er seinen Tarnumhang aus seiner Tasche und verschwand aus unserem Abteil.
Hermine wechselte schnell das Thema, doch dieses Gefühl, welches ich seit Monaten in mir trug, dass hier etwas gewaltig schief lief, ging einfach nicht weg. Es war wie ein fortwährender Strudel in meinem Inneren, der mir die Sicht vernebelte...
Doch es ging mir gut, oder nicht?Wir verbrachten die restliche Zugfahrt mit normalen Getratsche und die Zeit verlief wie im Flug. Der Himmel hatte hinter den dichten Wolken ein kaum merkliches dunkles Rot durch den Sonnenuntergang angenommen. Wie versickerndes Blut zog es sich durch den Nebel und ließ auf die bloße Existenz der Sonne hoffen.
Wie schon so viele Male trat ich auf den Bahnsteig von Hogsmeade. Ein kühler Windhauch fegte durch die Menge der Schüler und es fröstelte mich unangenehm. Harry war nicht mehr wiedergekehrt. Besorgt sah ich mich nach unserem Brillenträger um, doch er war nirgends zu entdecken.
Die Schüler strömten zu den Kutschen und langsam wurde das Gedränge am Bahnsteig weniger. Ein Wagon weiter hinten erregte meine Aufmerksamkeit. Die Fenster des Wagons wurden mit einem Male abgeschirmt. Ich runzelte die Stirne.„Helen, komm, sonst verpassen wir noch die Kutschen!", rief Hermine mir von einiger Entfernung zu. Geschwind holte ich zu meinen Freunden auf und vergaß den Zug.
Ich verspeiste gerade eine Kürbissuppe, als Harry in die Halle kam. Klirrend ließ ich meinen Löffel fallen. Mit blutiger Nase kam er auf uns zu.
Harry knurrte: "Malfoy..."
Verwirrt blickte ich zum Slytherintisch. Als ich endlich Malfoy zwischen den ganzen Schülern ausgemacht hatte, hatte ich erwartet den arroganten Eisprinzen zu Gesicht zubekommen. Stattdessen hatte er nie weniger verunsichert und auf eine seltsame Art und Weise verzweifelt ausgesehen.
Anscheinend bemerkte nur ich es, denn meine Freunde starrten ihn grimmig an. Zum zweiten Mal bereits heute ermahnte ich mich innerlich, dass ich mir keine Sorgen um Draco Malfoy machen sollte. Doch es führte mich nichts daran nicht vorbei.
Frustriert aß ich meine Suppe auf und lauschte Harry, welcher sich über Malfoy aufregte. Wir erfuhren, dass wir einen neuen Lehrer für Zaubertränke hatten namens Slughorn. Außerdem erlebten wir auch eine mehr oder weniger unangenehme Überraschung. Snape hatte endlich den Posten als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen. Zufrieden saß er mit erhobenen Blick am Lehrertisch. Naja, jeder war besser als die pinke Kröte alias Umbridge.Wir wurden entlassen und die Schüler strömten zu den Gemeinschaftsräumen. Die Zeit verlief so unaufhaltsam schnell, es war bereits mein 6. Schuljahr!
Ich folgte gerade den anderen Gryffindors, als mein Name gerufen wurde.„Helen?! Hey, warte kurz!", rief jemand hinter mir.
Ich drehte mich um und in einiger Entfernung stand Zabini, der mir zuwinkte. Was wollte er schon wieder? Wir waren doch keine Freunde...
Verwirrt ging ich zu ihm hinüber.
„Was ist los?", wollte ich wissen.
"Möchtest du mir immer noch eventuell Nachhilfe geben in Alte Runen? Ich habe mich nicht sonderlich verbessert."
Was meinte er mit "immer noch"? Ich verstand die ganze Situation überhaupt nicht und verzog mein Gesicht zu einer Grimasse.
"Nachhilfe? Erinnerst du dich? Letztes Jahr?", hakte der Slytherin nach.
Entschuldigend schüttelte ich den Kopf. Ein Schatten huschte über seine Augen, doch scherzhaft erwiderte Zabini: "So schnell werde ich vergessen, hm?"
"Tut mir leid, aber ich kann dir helfen. Sag mir einfach, wenn du Zeit hast. Ich muss dann auch los, tschüss, Zabini!", sagte ich freundlich.
"Blaise! Ich heiße Blaise!", erwiderte er genervt.
Ich lachte: "Tschüss, Zabini und es bleibt dabei! Wir sehen uns."
Ich wollte mich eigentlich mit keinen Slytherin anfreunden, aber es sah ganz danach aus... Ein gerissener Gedanke kam mir in den Sinn. Vielleicht konnte ich durch Blaise Zabini, den besten Freund von unserem "Vielleicht-Ich-Hoffe-Nicht-Todesser", mehr herausfinden.Diese verwirrende Neugierde, welche ich für Malfoy empfand, war beunruhigend. Ich hoffte, dass das nicht der Anfang von einer Ansammlung an Schwierigkeiten sein würde. Müde ließ ich mich auf mein Bett fallen und hörte gerade noch wie Hermine und Ginny, mit welchen ich mir dieses Jahr einen Schlafsaal teilte, das Zimmer betraten. Meine Augenlider wurden immer schwerer bis ich ihre Last nicht mehr ertragen konnte und sie zufielen. Ich versank in einem unruhigen Schlaf...
Wie gefällt euch der Verlauf?
Und was glaubt ihr, kommen die beiden sich wieder näher und wird es jemals wie vorher sein?
PS: Ein kurzer Appell an sogenannte Ghostreader (die, die lesen, aber nicht abstimmen oder so)... es wäre einfach eine große Hilfe für mich in Zukunft zu voten, damit meine Geschichte nicht im FanFiction-Himmel untergeht😇😅
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Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory
Fanfic(Fortsetzung von Die Fehde Zweier Herzen...) Zwei Jahre sind vergangen seit der arrogante Slytherin Helen Rainwood ihr Tagebuch im Zug gestohlen hat. Zwei lange Jahre voller Schmerzen, Angst und ungewisser Liebe... Helen Rainwood und Draco Malfoy h...