Kapitel 1 - Wiedersehen

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Harrys Sicht:

Wehmütig drehte ich mich um und sog noch einmal gierig die Luft ein, bevor ich in die Kutsche stieg, welche von diesen unglaublichen Wesen namens Thestralen gezogen wurde.

Seit ich mit meinen Freunden aus dem Ministerium zurück gekommen war, spürte ich eine unglaubliche Erleichterung, dass man mir endlich glauben schenkte, dass Voldemort wieder unter uns weilte.
Trotz allem saß der Schmerz tief. Mein Patenonkel Sirius Black starb bei dem Versuch mich und meine Freunde zu retten, obwohl wir ihn doch eigentlich aus den Fängen Voldemorts befreien wollten. Meine Freunde hatten meinen abwesenden Blick bemerkt und sahen mich mitfühlend an.
"Wir werden ihn irgendwann endgültig besiegen und er wird für alles büßen.", sprach ich meine Gedanken laut aus.
"Das werden wir, Harry.", entgegnete Hermine. Ron, Ginny, Neville und Luna nickten einig, nur Helen starrte abwesend in den Wald.

Fragend runzelte ich die Stirn. Ich deutete zu Luna, dass sie Helen einmal wachrütteln sollte. Luna stupste sie kurz in ihren Bauch und Helen zuckte augenblicklich zusammen.
"Ist schon gut, ich habe euch ja zugehört...", lachte sie fröhlich, "gemeinsam können wir doch alles schaffen, oder?"
Ein seltsamer Schatten huschte über ihre Augen und ich seufzte kurz, bevor ich ihr antwortete: "Es ist nicht deine Schuld, dass Menschen verletzt wurden, nur, weil du aufgehalten wurdest und es nicht rechtzeitig geschafft hast. Draco Malfoy hat dich außer Gefecht gesetzt, schon vergessen?"

Helen ballte wütend ihre Hand zu einer Faust zusammen. Aufgebracht entgegnete sie: "Dieser Mistkerl hat mich mitten am Gang mit einem Lähmzauber ausgeknockt, ich wollte euch doch nur helfen. Ich hasse ihn, aber er war doch nie anders... und wenigstens, als ich im Krankenflügel aufgewacht bin, lag er ein paar Betten neben mir. Also habe ich ihn dann doch noch erwischt."
Helen blickte wieder in den Wald und die Kutsche fing an zu rollen. Ihr entgingen die Blicken, welche ich mit den anderen tauschte.

Am Anfang hatten wir die Lage überhaupt nicht durchblickt. Helen sprach von Draco Malfoy, als hätte es die zwei Jahre, wo die beiden mehr oder weniger zusammen waren, nicht gegeben. Erst, als Madame Pomfrey uns erzählt hatte, dass beide einen Vergessenszauber ausgesetzt waren, verstanden wir die Lage. Helen verhielt sich so, weil sie sich nicht erinnern konnte, dass Draco Malfoy eine Rolle in ihrem Leben gespielt hatte.
Nach ein paar Tagen kam Zabini völlig fertig mit seinen Nerven zu mir und fragte, ob Helen ebenfalls keine Ahnung von Malfoy mehr hatte. Also konnte sich Malfoy auch wirklich nicht erinnern.
Das Schlimmste war, dass ich froh war, dass Malfoy nicht mehr in ihrem Leben war, da seine ganze Familie Voldemort unterstellt war. Wenigstens konnten die Auroren Lucius Malfoy im Ministerium gefangen nehmen und nun erwartete ihn ein saftiger Prozess, der ihn nach Askaban befördern würde.
Ich hoffte, dass es Helen nun besser gehen würde. Jedenfalls erschien bereits ihr Lächeln viel öfter auf ihren Lippen. Die Kutsche hielt quietschend an und alle drängten sich aus der Kutsche.

Helens Sicht:

Der Zug rollte los und für zwei lange Monate würde ich Hogwarts nicht mehr zu Gesicht bekommen. Traurig verabschiedete ich mich in Gedanken von der Schule und setzte mich ins Zugabteil neben Ron.
Es quälte mich, dass ich ihnen nicht helfen konnte, besonders, weil ich an ihren Gesichtern erkennen konnte, wie tief die Erlebnisse im Ministerium saßen. Ausgerechnet Malfoy hatte mich aufgehalten meinen Freunden zu helfen, weil ich meinen Zauberstab im Büro der Kröte vergessen hatte.

Ausgerechnet Malfoy, der mich seit der 1. Klasse nur schikanierte und beleidigte. Ich versuchte ihn aus meinen Gedanken zu vertreiben, denn er war es nicht wert überhaupt über ihn  nachzudenken, aber ein paar Rachepläne konnte man doch schmieden, nicht wahr? Stop, seit wann dachte ich so? Seit wann dachte ich wie eine hinterlistige Slytherin?

Verwirrt schüttelte ich den Kopf und entschuldigte mich, da ich auf die Toilette musste.

„Helen, bringst du mir eine ein paar Kürbispasteten mit, bitte?", fragte Ron mit leuchtenden Augen.
"Du hast doch zum Frühstück einen ganzen Berg an Essen verdrückt...", meinte ich lachend, doch als mich Ron bettelnd ansah, musste ich einfach nicken.
"Für die anderen auch etwas?"
Alle nickten einig und ich ging auf die Toilette und danach machte ich mich auf die Suche nach dem Süßigkeitenwagen. Nach einer langen Suche, da ich den ganzen Zug durchqueren musste, fand ich endlich den Wagen, welcher vollgepackt war mit Süßem und Herzhaftem.
„Ein paar Kürbispasteten, Schokofrösche und ein zwei Stück Kuchen, bitte.", forderte ich höflich die alte Hexe auf.
„Natürlich, Schätzchen...", erwiderte sie mit einem warmen Lächeln.

Als ich gerade wieder zurück gehen wollte, sah ich wie Pansy Parkinson und Draco Malfoy den Gang hinauf geschlendert kamen. Selbstbewusst ging ich an den beiden vorbei ohne sie eines Blickes zu würdigen, doch eine Meldung von Malfoy blieb mir nicht erspart.

„Schade, ich dachte wirklich, dass dir mein Fluch einen etwas längeren Aufenthalt einbringen würde im Krankenflügel, Rainwood.", höhnte Malfoy.

Mit hochgezogenen Augenbrauen hörte ich ihm zu und antwortete in einem hochnäsigen Tonfall, welchen ich nur bei ihm gebrauchte: "Es scheint eine Angewohnheit von dir zu sein, dass du deine mangelnden Fähigkeiten überschätzt. Du siehst, ich stehe in bester Verfassung vor dir."
Wütend funkelte er mich an und knurrte: "Du wertloses Schlammblut! Du wirst noch sehen, was mit solchen wie dir passiert!"
Kühl erwiderte ich: "Wenigstens werde ich nicht in Askaban landen wie dein Vater!"

Es schien, als hätte ich einen wunden Punkt getroffen, denn Malfoy wäre auf mich losgegangen, wäre Zabini nicht aufgetaucht.
Beschützend stellte er sich vor mich hin. Etwas verwirrt blickte ich ihn an.
Mit gepresster Stimme und einen komischen Ausdruck in den Augen sagte er: "Komm, Draco, gehen wir weiter. Du willst doch keinen Streit anfangen."

Draco funkelte mich noch einmal wütend an und ging dann mit Parkinson voraus. Plötzlich durchzuckte mich ein seltsames Gefühl, als Parkinson Malfoys Hand nahm. Es konnte doch keine Eifersucht sein, oder?
Angewidert rümpfte ich die Nase und ignorierte dieses Gefühl.

"Geht es dir gut?", riss mich Zabini aus meinen Gedanken.
„Ja, Zabini, ich denke, du weißt, dass ich mich gegen Malfoy immer gut wehren konnte. Ich würde, wenn ich du wäre deinen Freunden vielleicht nicht sagen, dass du mit mir offen redest.", meinte ich scherzhaft.
Doch er sah mich nur gequält an. "Malfoy ist nicht immer so, weißt du.", versuchte er seinen Freund zu verteidigen.
Amüsiert musterte ich Zabini und schüttelte überzeugt den Kopf.
„Ich würde es dir gerne glauben, aber ich kenne keinen anderen Malfoy als diesen hier, der mich beleidigt.", entgegnete ich nüchtern. Zabini machte sich auf Malfoy zu folgen und sah mich etwas enttäuscht an, als er mir noch zuwinkte.
Ich drehte mich gerade weg, um wieder weiterzugehen, als er mir zurief: "Glaub mir, du kennst den anderen Draco Malfoy nur zu gut!"

Verwirrt ließ er mich stehen.
Was meinte er damit? Draco Malfoy war ein hoffnungloser Mistkerl, der mich hasste und ich hasste ihn auch, oder? Es war zu seltsam. Wenigstens wären jetzt Sommerferien, doch ein Gefühl sagte mir, dass die Sorgen nicht verschwinden würden.

So das war mein erstes Kapitel zum zweiten Teil... Falls ihr Anregungen oder Kritik habt, nur her damit!😇 Es werden jetzt regelmäßig Updates folgen und die Geschichte wird hoffentlich dem alten Teil um nichts nachstehen...

Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt