Helens Sicht:
"Gehen wir!", verkündete ich meinen Freunden.
Für meine Aufforderung und meinen Gesichtsausdruck erntete ich verdutzte Mienen. Jetzt würden sie sich wieder fragen, was los mit mir war, was mir über die Leber gelaufen war, was in mich gefahren war.Die Antwort führte auf eine Person zurück. Draco Malfoy. Ich wollte mir einreden, dass er es für mich tat. Vielleicht wollte er mich beschützen und mich nicht in seine Todesserangelegenheiten hineinziehen, aber dafür war es zu spät. Viel zu spät. Meine äußere Schale spie Feuer und fühlte sich fuchsteufelswild an, doch meine innere Schale war erfüllt von einer tristen Leere und... Liebe, die ich versuchte hinunterzuschlucken, da sie mich immer wieder zu blenden vermochte.
Wieso konnte man dadurch nur derartig blind werden? Durch Emotionen, Zuneigung, geteilte Freude?
Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo diese Gefühle enttäuscht werden würden. Den gab es immer und ich war es so satt, dass dieser Zeitpunkt mir immer wieder scheinbar schadenfroh ins Gesicht schlug.
Ich fühlte mich leer. Ich hatte gehofft, dass es gut werden würde, nachdem wir unsere Erinnerungen wieder hatten, nachdem wir schon so vieles geschafft und bezwungen hatten. Unsere größten Feinde stellten wir immer noch selbst dar. Ich hätte es mir denken können. Ich hätte es mir denken können, dass es niemals ohne erhebliche Störfaktoren schön und glücklich verlaufen würde. Einerseits war ich von mir selbst enttäuscht und andererseits hatte ich Hoffnung, welche wollte, dass es doch anders sein könnte.Trotz allem ließ mich eines einfach nicht los und ich hasste mich ein klein wenig dafür.
Ich wusste, dass ich kein Recht darauf hatte mich so zu fühlen, denn egal was Draco beschäftigte und leiden ließ, es war schlimmer.
Ihm ging es schlimmer als mir. Nur verletzte es mich, dass er nichts sagte, dass er keine Hilfe wollte, dass er alle , selbst mich, von sich weg stieß. In Gedanken versunken klammerte ich mich an die Tischkante unseres Tisches. Hier zählte nicht ich, sondern es zählte, dass Draco aus dieser Misere irgendwie heraus kam.
Nur wie widersetzte sich man den Todessern oder gar Voldemort?
Ich hatte keinen Zweifel daran, dass es darum ging."Ist alles in Ordnung?", fragte Hermine besorgt.
Ich wandte meinen Blick zu ihr und nickte kurz. "
"Ich denke, dass ich krank werde. Mir ist ein wenig übel.", log ich, um schneller aus dem Drei Besen zu kommen.
"Gut, dann sollten wir gehen.", erwiderte Harry und Ron nickte zustimmend.Der Schneesturm hatte nicht an Schwäche verloren und fegte weiter über unsere Köpfe hinweg, als wir den Weg nach Hogwarts einschlugen.
"Über was habt ihr mit Slughorn gesprochen?", wollte ich wissen.
"Über seinen Club der Sternchen am Himmel der magischen Welt.", grummelte Ron.
Ein Lachen entfuhr mir und den anderen. "Ron, dieser Club sagt nichts über einen aus.", meinte Hermine.
"Hermine, hat Recht.", fügte Harry hinzu. "Slughorn braucht nur ein paar niedliche Trophäen, um den Gönner zu zeigen und ich gehöre ja auch nicht dazu.", erwiderte ich.
Ron nickte schmunzelnd. Ein Schrei riss uns aus dem Gespräch, der markerschütternd schon beinahe den Schnee schmelzen ließ.Niemand anderes als Katie Bell schwebte vor uns in der Luft. Katie Bell, die ich gerade noch vorher aus den Toiletten gekommen war.
~
"Es war Malfoy!", verkündete Harry entschlossen.
Jeder im Raum schien für einen kurzen Moment die Luft anzuhalten. McGonagall brachte vor Entsetzen kein einziges Wort heraus, Snape, nachdem er sich wieder gefangen hatte, wirkte, als ob in kein Wässerchen trüben könnte, Hermine hatte ihre Augen zu Schlitzen geformt und starrte Harry an, um ihn deutlich machen zu wollen, was in ihn gefahren war, dass er seinen Verdacht vor den Lehrern laut aussprach, Ron sah verwirrt zu seinem besten Freund und schüttelte mit dem Kopf und ich?
Ich sog scharf die Luft ein und kam mir vollkommen deplatziert vor. Nach ein paar Sekunden hatte ich das Gespräch neben mir zwischen den umliegenden Personen völlig ausgeblendet und dachte konzentriert nach.
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Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory
Fanfiction(Fortsetzung von Die Fehde Zweier Herzen...) Zwei Jahre sind vergangen seit der arrogante Slytherin Helen Rainwood ihr Tagebuch im Zug gestohlen hat. Zwei lange Jahre voller Schmerzen, Angst und ungewisser Liebe... Helen Rainwood und Draco Malfoy h...