Helens Sicht:
Mit zugeschnürter Kehle verließ ich frühzeitig den Krankensaal. Ich blickte noch einmal zurück und sah einen endlich erwachten Ron im Bett liegen. Um ihn herum waren seine Geschwister, Hermine, Harry, Lavender, Dumbledore und die Lehrer, Snape und Slughorn.
Er hatte die Flasche vergifteten Met getrunken und wäre beinahe umgekommen. Beinahe tot. Ohne den genialen Einfall von Harry mit dem Gegengift einer Ziege wäre er gestorben. Einfach vergiftet von Draco und mir.Zu lange hatte ich die Szene um Rons Bett noch beobachtet, als Dumbledore mir einen fragenden Blick zuwarf. Verunsichert setzte ich einen Schritt nach hinten und drehte mich schließlich um und verließ den Krankensaal gänzlich. Ich fühlte mich blind.
Blind vor Schuldgefühlen.Wie konnte so etwas nur passieren?
Wie kam es dazu, dass Ron beinahe starb für einen Plan von Draco, um sein Leben und seiner Mutter zu retten vor Voldemort?
Und ich half dabei mit dem Ziel den Schaden zu minimieren, nur schien nichts daraus zu werden. Ich könnte Dumbledore alles beichten. Er würde helfen, er könnte die Malfoys beschützen, er war doch der mächtigste Zauberer in ganz England!Ich stolperte durch Hogwarts und suchte verzweifelt Draco. Nur in Myrtes Bad war er nicht, in der Großen Halle nicht, am See nicht, bei der Eulerei nicht, in der Bibliothek...
Gut, dann war er in seinem Gemeinschaftsraum. Ich fluchte innerlich. Musste ich unbedingt wieder in die Kerker hinunter?Ich setzte bereits einen Schritt auf die Treppe, welche zu den Kerkern führte, als ich inne hielt. Er wäre auf keinem Nachmittag, wo wir einmal wenig Hausaufgaben hatten, nicht dass er diese noch machen würde, im Gemeinschaftsraum. Nein, bestimmt nicht. Draco würde arbeiten.
Und zwar an seiner Aufgabe. Verdammt!Drei Male schritt ich hin und her. Drei Male mit dem gleichen Gedanken im Kopf.
Bring mich zu Draco Malfoy.
Das Portal erschien und hastig eilte ich hinein zu ihm. Derselbe riesige, vollgestopfte Raum oder eher Halle, wie ich ihn als Herstellungsort für den Trank der Wolken kannte, zeichnete sich vor meinen Augen ab.
Etwas eingeschüchtert von der Größe der jetzigen Form des Raumes der Wünsche rief ich fragend nach dem blonden Jungen: "Draco, bist du hier?"Etwas weiter entfernt hörte ich ein Krachen und fündig suchte ich mir einen Weg durch die Gänge zu dem Geräusch. Meine Füße trugen mich gerade an einer Abbiegung vorbei, die an ihrer Ecke eine ungeheuer hohe Ansammlung von alten Schulbüchern beinhaltete, als ich darauffolgend blondes Haar zu Gesicht bekam. Die Person schien gerade hastig eine ganze Sammlung von Sauberwische wieder aufzustellen, die anscheinend den Lärm verursacht hatten, als sie auf den Boden gefallen waren.
"Du scheinst ja jede freie Minute hier zu sein.", begrüßte ich ihn mit ernsterem Unterton und verschränkte automatisch meine Hände.
Nachdem Draco alles wieder hingestellt hatte, schien er meine abwertende Haltung zu bemerken und verzog seine rechte Augenbraue fragend, bis er schließlich einfach nur schluckte, sich räusperte und meinte: "Weaselbee hat sich zum Glück erholt, nicht wahr?"
Missbilligend schnaubte ich und zuckte mit den Schultern, was als Ja zu verstehen sein sollte. Meine Augen wanderten die Umgebung rund um Draco ab.
Was trieb er hier bloß? Wo war seine ach, so tolle Aufgabe, die als sein Plan B galt und Top-Secret war?
Ich war einfach nur noch wütend.
"Ja, er wird genesen, sonst weiß ich nicht, was ich gemacht hätte. Aber er wäre beinahe gestorben wegen uns! Draco, das kann nicht so weitergehen! Was hast du nur vor?"Mir entging der hektische Blick von ihm, welchen er einem alten, zugedeckten Schrank zuwarf. Ich sah unglücklicherweise den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Draco ging einen Schritt auf mich zu und antwortete: "Wenn es so weit ist, erfährt es jeder. Es wird nicht mehr lange dauern."
DU LIEST GERADE
Die Fehde zweier Seelen - Draco Malfoy Lovestory
Fanfikce(Fortsetzung von Die Fehde Zweier Herzen...) Zwei Jahre sind vergangen seit der arrogante Slytherin Helen Rainwood ihr Tagebuch im Zug gestohlen hat. Zwei lange Jahre voller Schmerzen, Angst und ungewisser Liebe... Helen Rainwood und Draco Malfoy h...