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Ich dachte gerade über die Autofahrt mit Caleb gestern nach. Es war schon wirklich ein Wunder. Wir zwei, zusammen in einem geschlossenen Raum und kein Kopf ab? Respekt. Ich meine, ja wir haben nicht wirklich viel geredet, aber trotzdem.
Ich bog in die Straße zum Schulgebäude ein und sah Carly mit Ryan und Caleb am Eingang stehen und lief auf die drei zu. Als ich bei ihnen angekommen war, umarmte ich erst Carly und dann Ryan. „Ach und ich kriege keine Umarmung?", neckte mich Caleb. „Öhm nein? Ich wüsste nicht, dass wir schon an diesem Punkt angekommen sind.", erwiderte ich mit einem aufgesetzten Lächeln. Er guckte mich an und fasste sich gespielt verletzt an sein Herz:„ Und ich dachte schon das wir jetzt, nachdem ich dich gestern nach Hause gefahren habe, Freunde sind." Nun blickten uns unsere Freunde verwirrt an. „Caleb und ich haben die nächsten Montage zusammen Training, da die andere Halle renoviert wird. Als ich nach dem Training dann nach Hause gehen wollte, hat es in Strömen geregnet und Caleb hat mich netterweise nach Hause gefahren. Ach und zu dir Caleb. DU wolltest mich mitnehmen nicht ich dich. Und ich wollte auch eigentlich nicht bei dir einsteigen, aber du hast ja darauf bestanden.", hing ich noch hinten dran. Da er darauf nichts zu antworten wusste, schnappte ich mir Carly und zog sie ins Schulgebäude zu unserem Klassenraum, indem wir als nächstes Unterricht hatten. „Ich sag's dir, am Ende werdet ihr beide noch zusammen kommen. Ich meine, was sich liebt das neckt sich, heißt es ja immer.", sagte Carly aufeinmal. Ich blieb stehen und guckte sie verstört an:„Ja genau, Caleb und ich ein Paar, niemals!"
„Sag niemals nie, Schätzchen.", flötete sie noch, bevor sie weiter ging. Ich lief kopfschüttelnd hinterher und bog dann in unser Klassenzimmer ab.
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Als der Unterricht endlich zu Ende war, lief ich mit Carly zusammen aus dem Schulgebäude. Als sie Ryan sah, gingen wir kurz zu ihm um uns zu verabschieden, als er auf einmal sagte:„ Hey, ich hab gerade von nem Kumpel gehört, dass heute Abend eine Party im Holly's ist. Ich gehe hin, wollt ihr mitkommen?" Carly sagte sofort zu, ich nach ein paar Minuten des Überredens dann letztendlich auch. Eigentlich hatte ich nicht wirklich große Lust. Ich habe noch ziemlich viel zu lernen und das nächste Training der Kleinen muss auch vorbereitet werden. Da Carly aber meine beste Freundin ist und sie unbedingt hinwill, gehe ich mit. Einer muss ja auf sie aufpassen.
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„GRACE?!? WEIßT DU WO MEIN SCHWARZES KLEID IST? ICH HATTE ES DOCH GERADE NOCH IN DER HAND.", schrie Carly aus ihrem Zimmer. Ich lief zu ihr ins Zimmer und sah es von Weitem schon unter ihrem Bett liegen. Ich griff danach und gab es ihr. Sie lächelte mich dankend an und verschwand dann im Bad, um sich umzuziehen. Ich ging nun auf meinen Kleiderschrank zu und schaute, ob sich etwas passendes darin befand. Ich entschied mich am Ende für ein knielanges, langärmliges Schwarzes mit Rückenausschnitt. Meine Haare ließ ich offen über meine Schultern fallen und schminkte mich noch mit Eyeliner und Wimperntusche. Carly brauchte deutlich länger als ich, als sie aber dann auch endlich mal fertig war, konnten wir gehen. Wir gingen ungefähr 15 Minuten zu Fuß, was sich mit hohen Schuhen als nicht so einfach herausstellte. Ich konnte zwar mit ihnen laufen, aber der Profi bin ich jetzt auch nicht darin. Schuld daran ist Carly. Ich wollte ja meine weißen Air Force anziehen, aber nein, sie hat mich gezwungen mit ihr zusammen hohe Schuhe anzuziehen.
Wir betraten die Bar und es kam einem direkt eine alkoholische und verschwitzte Duftwolke entgegen. Die ein- oder anderen waren auch schon leicht betrunken, weshalb sie beim Tanzen nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen waren. Während ich mir die tanzenden Menschen anschaute, suchte Carly Ryan, den sie auch ziemlich schnell fand. Und wer war natürlich dabei? Caleb. Beide standen mit einem Bier in der Hand an einem kleinen Tisch und winkten uns zu sich. Wir machten uns auf den weg zu ihnen und holten uns dabei noch schnell ein Bier. Wie es das Schicksal nicht anders wollte, gingen Carly und Ryan direkt tanzen und ich stand somit alleine mit Caleb am Tisch. Ich trank von meinem Bier. Er trank von seinem Bier. Ich scannte die Menge ab, er scannte die Menge ab. Kurz gesagt, keiner wusste was er sagen sollte. „Wegen morgen, beim Training von den Kleinen, was wollen wir machen? Nur Spielzüge oder wieder nur Kondition und Kraft?", fragte mich Caleb plötzlich. Ich überlegte kurz und antwortete ihm dann: „Ich würde sagen, die erste halbe Stunde Krafttraining und dann Wurftraining. Ich habe bei vielen gesehen, dass sie noch nicht so viel Kraft in ihren Armen haben und die Ausführung des Wurfes oft fehlerhaft ist. Erst einmal müssen sie fehlerfrei beherrschen, bevor wir zu richtigen Spielzügen kommen." Caler stimmte mir zu und trank dann sein Bier weiter. Nach zwei Minuten des Schweigens, gab ich ihm kurz bescheid, dass ich aufs Klo ging. Ich stieg die Treppen der Bar zur Toilette herunter und ging in die Damentoilette. Nachdem ich auf dem Klo war, machte ich mich noch ein wenig frisch. Als ich fertig war, wollte ich gerade wieder herauf gehen, als ich am Handgelenk gepackt wurde und an die Wand gedrückt wurde. Ich versuchte mich zu wehren, doch der Typ vor mir war stärker. Ich roch, dass er betrunken war. Ich fuchtelte wild mit meinen Armen rum, doch er ließ sich nicht beirren und fing an mich anzufassen. Ich schrie um Hilfe, aber wie sollte mich jemand hören, wenn oben laut Musik lief. Aufeinmal spürte ich wie er von mir weggezogen wurde. Ich machte die Augen auf und sah wie Caleb den Typen zu Boden schlug. Als der Typ krümmend auf dem Boden lag, stieg Caleb über ihn drüber und ging auf mich zu. Er nahm mich in den Arm und wartete so lange, bis ich mich etwas beruhigt hatte. Gemeinsam gingen wir nach oben, nahmen unsere Sachen und riefen ein Taxi. Im Taxi schrieb ich Carly noch schnell, dass wir gefahren sind, weil es mir nicht so gut ging. Nach ein paar Minuten, drehte ich mich zu Caleb und sagte ehrlich und aufrichtig: „Danke." Er schenkte mir ein Lächeln und nickte.

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