Raindrops on Roses #Wattys2018

Kapitel 1

"Doch wir horchen allein dem Gerücht und wissen durchaus nichts." 

-Homer

Die Blätter, an den Bäumen, rascheln friedlich und ein leichter Wind umspielt meine Haare. Die Morgensonne sieht einfach nur atemberaubend aus. Ich mach noch ein paar Bilder, laufe blindlinks durch den Wald und hoffe dabei, dass ich mich nicht verlaufe. Ich lebe noch nicht so lange hier und kenne mich deswegen noch nicht so gut in diesem Wald aus. Es ist schön hier, schöner als der Wald in meiner früheren Heimat. Auch wenn die Leute hier immer von einem Monster im Wald reden, was ich für total absurd finde, finde ich es hier viel ruhiger und irgendwie magischer. Mein Magen knurrt. Ich glaube es ist langsam Zeit nachhause zu gehen. Ich mache mir ein Obstsalat und setzte mich in den Garten zum essen. Ich lebe seit kurzen in dem Haus meiner verstorbenen Großmutter und finanziere mein Leben mit meinem Erbe von ihr. Da ich ihre einzige Enkelin bin und meine Eltern, leider viel zu früh, gestorben sind, habe ich alles geerbt.

Und jetzt, da meine Großmutter sehr wohlhabend war, bin ich eine Anfang zwanzig Jahre junge Frau, die genug Geld hat um nie wieder arbeiten zu müssen. Was mir im Moment sehr recht ist, da ich sehr viel Zeit in das Haus stecken muss. Aber heute habe ich überhaupt keine Lust hier zu arbeiten, vielleicht sollte ich mal wieder ins Dorf gehen, ein bisschen unter Leute kommen, einkaufen muss ich auch wieder. Fertig mit meinem Obstsalat, schnappe ich mir meine Handtasche und Einkaufstasche und mache mich auf den Weg ins Dorf. Das Haus meiner Großmutter steht bestimmt 10 Minuten Fußmarsch weg vom eigentlichen Dorf und somit direkt am Wald. Der Wald von dem es tausende Geschichten gibt. Ich schlendere gemütlich Richtung Dorf und höre schon von weitem das Lachen kleiner Kinder.

„Hallo Liebes, schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht es dir?"

„Hallo Mrs. Greenville. Mir geht es sehr gut. Machen Sie sich keine Sorgen. Und Ihnen?" Sie schaut mich besorgt an.

„Jaja mir geht es gut, aber du weißt doch dass ich mir immer sorgen um dich machen werde. Du weißt doch, was alle sagen. Wodurch deine Großmutter gestorben sein soll. Ich habe nur Angst um dich."

„Ja das weiß ich doch, aber das brauchen Sie wirklich nicht. Sie wissen doch was ich von diesem Gerede halte." Ich lächele die alte Dame beruhigend an. „Ich muss jetzt auch weiter."

Somit lasse ich sie stehen und gehe weiter. Die neuste Geschichte über das 'Monster' im Wald, handelt davon, dass es meine Großmutter ermordet haben soll. Was absoluter Schwachsinn ist. Sie war alt und hatte Herzprobleme. Letzten Endes ist sie dann auch an einem Herzinfarkt gestorben. Das Dorf macht so als ob ihr Tod total überraschend gekommen ist. Für mich war er jedenfalls voraussehbar, weswegen ich meine Großmutter im letzten Jahr auch noch öfter besucht habe als so schon.

So mal sehen was alles auf meiner Einkaufsliste steht. Butter. Milch. Bananen. Äpfel. Joghurt. So erstmal das wichtigste. Das andere suche ich mir so zusammen. An der Kasse lege ich meine ganzen Einkäufe aufs Band.

„Hallo Rose. Schön dich mal wieder zu sehen."

„Hey, Mel. Alles gut bei dir?"

„Ja so wie immer. Wir müssen mal wieder was unternehmen."

„Ja sehr gerne. Ich melde mich bei mir." Ich gebe ihr den Betrag und verabschiede mich noch von der Kassiererin. Da ich keine Lust auf die ganzen Gerüchte habe, zumal sie jetzt auch noch zum Teil um meine Großmutter gehen. Vielleicht sollte ich heute noch mehr Bilder im Wald machen, anstatt im Garten zu arbeiten. Heute ist so schönes Wetter. Daheim angekommen räume ich die Lebensmittel ein. Mach mir ein Sandwich für unterwegs, schnappe mir meine Kamera und gehe in den Wald herein. Da es noch so früh ist kein ich ein bisschen tiefer herein und den Wald erkunden, ohne Angst haben zu müssen mich im dunkeln zu verlaufen.

Meine zweiten Geschichte fängt jetzt so langsam an und ich hoffe es gefällt euch.  :)