Kissy

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Wir gingen, wie in der 3. Klasse in einer Reihe. Er vorn und ich ihm hinterher. Auch nach seiner Ansage, will ich ihm nicht verzeihen und auch selbst, wenn ich es wollte, ich kann es einfach nicht. Leicht genervt geh ich immer noch im schleiche Tempo diesem Arsch hinterher, bis ich von einer gewissen Person in einen Nebenraum gezerrt worden bin. Er hielt mir mit der einen Hand den Mund zu, was ich ehrlich gesagt ein wenig eckelhaft finde und mit der zweiten Hand hält er mich um den Bauch herum fest.

"Ich bins!" flüsterte er mir ganz sanft ins rechte Ohr.

Und ich weiss nicht woran es lag, aber ich fühlte mich ein klein wenig sicher. Auch wenn er der grösste Loser der Welt ist. Er dreht mich einmal herum, sodass ich nun sein Gesicht auch noch sehe, bis er mich dann leicht und vorsichtig gegen, die hinter mir liegende Wand drückte. Und als er sich dann sicher war, dass ich nicht schreien werde, nahm er auch endlich seine Hand weg. Und diese Chance lies ich mir nicht entgehen.

"Was machst du hier Gott verdammte Scheisse!!" sagte ich gleich, bevor er mir wieder seine Dreckshand vor meinen Mund hält, doch ich achtete darauf zu flüstern.

"Lissy, beziehungsweise Ivan hat eine SMS bekommen. Ich habe mich hier 'eingeschleusst' um euch hier so unauffällig wie möglich rauszuholen."

Das ist jetzt nicht wahr.

Ich lasse mich also von dem grössten Spassten überhaupt retten. Na toll. Und auserdem, was hatten die vor, wie sie uns hier raus bekommen. Ich wurde gerade von Caner aus den Gedanken gerissen, der Timothy von mir weg zog und ihm schon eine reinhauen wollte.

"Stop!" schrie ich so leise wie möglich. Er stoppte sofort und ich hätte echt nicht gedacht, dass er so auf mich hören würde.

"Was?"

"Das ist Timothy. Er ist der beste Freund von Lissy." Er lies ihn los und wir konnten ihm alles erklähren und ihm gefiel dieser Gedanke und auch Timothy selbst gefiel ihm, was ich irgendwie gar nicht verstehen konnte. Wir konnten viel planen und wussten jetzt genau, wie wir wieder hier raus kommen. Ich dachte echt nicht, dass es hier zu was kommen wird, ich meine mit dem Loser und dem grössten Arsch konnte das eigentlich nicht gut aus gehen, aber da täuschte ich mich gewaltig.

Wir verabschiedeten uns und machten einen neuen Treffpunkt aus. Nun war ich wieder mit Caner alleine, was mir nicht ganz geheuer war. Timi, so wie ich ihn jetzt nenne, gab uns eine Uhr, sodass wir ein Zeitgefühl haben. Für ein Handy, wäre es aber doch ein wenig zu riskant gewesen.

Und schon wieder lief ich meinem Ex hinterher, was man an dieser Stelle auch falsch interpretieren könnte.

"Wo schlafen wir?.....Wann wissen wir, wann wir wieder aufstehen müssen?....Denkst du der Plan ist gut?....Was ist, wenn uns einer der Wachn sieht?..." Jap ich hatte viele Fragen und, dass er mich ignoriert gefällt mir gar nicht.

"Kannst du mir wenigstens sagen wo wir schlafen?" Er blib ruckartig stehen, was zur Folge hatte, dass ich ihn ihn hinein lief. "DU schläfst! Und das irgendwo und jetzt halt die Klappe, sonst kannst du den Kerlen, die hier überall herum schleichen, gleich sagen, wo wir sind." Er sah mich mit dem Hast-Du-Verstanden Blick an, kehrte auf seiner Ferse einmal herum und lief weiter.

Da er wusste, dass ich nicht mit laufen würde, warum auch immer, nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her. Und auch nicht, als er sich sicher hätte sein können, hat er meine Hand nicht losgelassen. Wir gingen schon eine Ewigkeit und ich merkte, wie es immer später wurde. "So hier pennst du!" er zeigte auf ein kleines Zimmer, welches einer Abstellkammer ähnelte.

"Wow das ist ja wie zwei Wochen reinster Wellnessurlaub" meinte ich ironisch, doch Caner verstand diesen Witz irgendwie nicht, den er stiess mich unsanft in diesen kleinen Raum. Er schloss dann von aussen die Tür um 'Wache' zu halten.

Ich versteh nicht, wieso er jetzt auf einmal wieder so ist. Doch lange konnten meine Gedanken mich nicht von Traumlosen Schlafen aufhalten. Und ich schlief schneller ein, als ich es eigentlich geplant hatte, auch wenn ich in dieser Hinsicht überhaupt nichts geplant hatte.

Doch einen kurzen Moment später wachte ich wieder auf und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich satte vier Stunden geschlafen hatte. Erst rieb ich mir in meinen Augen und einen Augenblick später öffnete ich die Tür von innen.

Caner erschreckte nicht einmal, der Blick garade aus gerichtet fragte er mich: "Was machst du hier?" Ich setzte mich einfach neben ihn auf den Boden und starrte in die gleiche Richtung, wie er, während ich ihm seine Frage beantwortete. "Ich hab genug geschlafen. Du bist dran,  ich werde in der Zwischenzeit hier die Stellung halten."

Nun sah er mich doch an und meinte nur sehr serh zickig: "Gar nichts wirst du, ausser zu schlafen!"

"Nein"

Ohne auch nur einmal daran zu denken nocheinmal schlafen zu gehen blib ich sitzen, immer noch mit dem Blick nach vorn. Und wieder verging eine Stunde, in der wir uns einfach nur angeschwiegen haben. Doch ich merkte, wie Caner immer müder und müder wurde und schliesslich auf meiner Schulter einschlief.

Und ich fands zum sterben süss. Jaa kann sein, dass ich ihn immer noch gut finde und ihn mag. Und aussehen tut er auch nicht schlecht, aber das ändert noch lange nicht meine Meinung oder das, was er getan hat. Wie gerne hätte ich jetzt ein Foto gemacht, einfach für mich und vielleicht später mal als Druckmittel oder so ka.

Ihm fiel eine Haarsträhne leicht ins Gesicht, die ich sanft mir meinen Fingern nach hinter strich. Ich hatte soo vergessen, was für geile Haaren er hatte.

So könnte ich ihn stundenlang anstarren.

Wenn er schläft und ruhig ist, könnte man meinen er wäre ein netter, verletztlicher und vor allem unschuldiger Junge. Würde ich ihn nicht so gut kenne, oder zumindest seine Fehler nicht, dann würde ich mich glatt in ihn verlieben und genau das ist mein Problem. Achte ich nicht so darauf, was er getan hat, verliebe ich mich erneut in ihn und das kann ich mir einfach nicht leisten.

Ich habe was besseres verdient! Das zumindest rede ich mir seit dem ein.

Nach gut drei Stunden wachte er auch schon wieder auf und glaubt mir diesen Schlaf hatte er bitter nötig. "Morgen Sunshine" sagte ich fröhlich und mit einem zuckersüssem Lächeln. Warum? Keine Ahnung. "Ich bin eingeschlafen." stellte er nun sehr abwesend fest. "Jaaa du Schnellchecker." Ich musste lachen, da ich ihm das füher immer gesagt hatte.

Und auch auf seinen Lippen bildete sich ein kleines, aber ehrliches Lächeln. Und wie ich es vermisst hatte. Doch es verschwand immer so schnell, und auch heute dauerte es gerade mal eine halbe Sekunden.

"Was haben wir für Zeit?" Ich sah schnell auf die Uhr und verriet ihm, dass es fünf Uhr morgens ist. "Na dann lass uns hier abhauen." meinte er siegessicher. "Ich möchte nach Hause." Dies aber sagte er fast überhörbar. Na dann. Ich bin bereit!

Bin ich das?

KLISSYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt