Lissy

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Nachdem ich mein Mittagessen fertig gekocht habe und auch alles schön aufgegessen, hat mich Kissy angerufen. "Hallo mit wem spreche ich?" nahm ich den Hörer ab.

" Ich bins Kissy." Ohh mein Gott es ist Kissy. Erst mache ich mir hier voll die Sorgen, und dann ruft sie mich an, als ob nichts währe. Sie nervt mich so sehr und auch wenn ich am liebsten gleich wieder aufgelegt hätte, aus Demonstration, wollte ich wissen, was sie macht, wo sie ist und wo sie die ganze Zeit war!

" Wo bist du? Und wieso bist du nicht in die Schule gekommen? Weiss du was passiert, wenn das Dad erfährt? Musst du ihn immer ihn Sorgen lassen? Kann auch mal eine Party ohne dich stattfinden? Oder du könntest wenigstens mal kein Alkohol trinken? Ahh du bist doch von allen Geistern verlassen über Nacht weg zu bleiben, ohne bescheid zu geben! Okey... ich beruhige mich jetzt mal."

Ich machte kurz Pause. Vielleicht ist ihr was passiert, oder sie ist nur sie und schlendert wieder irgendwo in der Gegend herum und lässt mich in Angst und schrecken. Ich habe schnell irgendwie Angst vor etwas oder mache mir ständig viel zu viele Gedanken. Ich weiss nicht, ob das eine gute Eigenschaft, oder eine schlechte Eingenschaft ist, aber ich wünschte sie wäre nicht immer so stark da. Ich atmete dreimal tief durch. Okey, vielleicht geht es ihr bestens sie weiss nuur nicht mehr, wo sie ist, also fragte ich sie:

"Also, geht es dir gut?" worauf ich nur ein "Ja mir geht es gut. Kommst du mich abholen?" bekam. Ich hatte heute etwas besseres vor, aber wenn sie nunmal meine Hilfe benötigt, muss ich ja schon fast dahin fahren. Ausserdem will ich nicht, dass mein Dad was davon erfährt, den er würde ausrasten, und weder ihr noch mir den Ausgang erlauben. Ich nahm meine Schlüssel und zog die Schuhe an, während ich sie noch schnell fragte:

"Ja klar wo bist du?"

Ich tippte die  Adresse in meinem eingebauten Navi ein und fuhr gleich zu dieser Adresse. Auf dem Weg zu ihr, schrieb ich meinem Dad noch eine SMS, dass ich heute doch leider nicht kommen konnte, weil ich noch etwas zu erledigen habe.

Kissy sah mich schon von weitem und kam auch total schnell zu mir und wollte einsteigen. Sie stand zu vor noch mit zwei anderen da und dann sah ich mit wem, ich stieg sofort aus und lief auf Amanda zu.

"Heey, was machst den du hier? Ich dachte, du wolltest was mit Timothy machen?"rief ich, bevor ich bei ihr ankam. Kurz vor ihr blieb ich stehen und sah sie gespannt an, aber keine Antwort folgte.

Und an ihrem Gesichtsausdruck, und dem des Jungens, merkte ich, dass sie total überfordert sind mit der Situation, dass wir Zwillinge sind. Soll ich ihnen vielleicht auf die Sprünge helfe?

" Sind sie in Ordnung oder sollen wir Hilfe holen?" fragte ich nun einfach meine Schwester, die sichtlich Amüsiert ist, aber auch ich finde es irgendwie lustig. Auf einmal mussten Kissy und ich total lachen, da es einfach zu lustig aussah und wir konnten uns kaum noch halten vor lachen.

Der unbekannte Junge war der erste, der sich wieder fassen konnte. " Dich...euch gibtes ja doppelt!" Und kurz darauf war auch Amanda wieder ganz die alte. " Wow das ist ja cool, eine richtige Zwillingsschwester. So etwas hätte ich auch gerne!"

Ihre Art, wie sie das sagte, war irgendwie eigenartig und ich weiss nicht, es kam leicht verletztend herüber. Auch Kissy bemerkte die komische Aussage und meinte dann leicht wütend und genervt:" Komm wir gehen!"

Doch ich hatte keine Lust zu gehen, ich wollte noch bleiben. Ich meine wegen meiner Schwester musste ich meinem Dad absagen und da jetzt noch aufzutauchen, nein das macht man nicht. Also habe ich heute Nachmittag noch jede Menge Zeit, die ich gerne mit meiner neuen Freundin verbringen will.

Und wenn wir schon mal dabei sind, intressiert es mich, wer der Junge ist und was er mit Kissy zu tun hat, ich dachte, die hätte diesen Ivan. "Wer ist das?" flüsterte ich also meiner Zwillingsschwester zu.

Doch es sah so aus, als ob es der Junge selbst gehört hätte, denn er beantwortete die Frage gleich selbst und stellte sich mir vor. "Heey ich bin Alex und der Stiefbruder von dieser kleinen Zicke." dabei nahm er sie in die Arme und wuschelte ihr über den Kopf, sodass alle Haare in die Berge schossen.

Dabei musste ich gleich an das tolle Mädchen neben mir denkten, die ihn gleich umgebracht hätte, hätte er das bei ihr gemacht.

Ich musste leicht lächeln, wenn ich so zurück denke, dass mein Vater das früher bei uns auch gemacht hat und Kissy immer total ausgerastet ist und ich ihr dann helfen musste. Das waren noch Zeiten, aber leider endet alles einmal, genauso wie meine Träumerei gerade eben.

" Und wer ist das?" fragte Kissy mega laut und provokant und zu guter letzt zeigte sie auch noch mit dem Finger auf Amande. Gerade als ich ihr erzählen wollte, wer das ist stellte sich Amanda gleich selbst vor.

"Ich bin Amanda und neu hier und, wie schon erwähnt, die Stiefschwester von dem Vollposten hier. Und die neue beste Freundin von deiner coolen Zwillingsschwester. Weiss du meine Mum und ich sind jetzt hier, weil sich meine Eltern getrennt haben." Typischerweise redete sie elendlang und man konnte schon am Gesicht  meiner Schwester erkennen, dass sie bein ihr unten durch ist.

Und das sprach sie auch gleich aus. "Sei froh sind sie nur getrennt!"

Sie lief auf den Wagen zu und schrie noch, dass ich auch einsteigen solle und wir dann fahren, danach stieg sie in den Wagen und wartete, dabei würdigte sie uns keines Blickes.

" Was hat sie denn? Was hab ich gesagt? Sind eure Eltern auch getrennt? omg oder sogar geschieden? Hast du auch Stiefgeschwister oder so Halbgeschwister?" Ich lächelte leicht künstlich.

Meine Mum fehlt mir! Und ja ich wäre froh wären meine Eltern NUR getrennt. Ich wünschte mir manchmal sie wäre hier und wenn ich sie mir ganz fest vorstelle, habe ich das Gefühl wäre ich ihr ganz nah. Und ich bin mir sicher, dass es Kissy genau so geht, denn sonst hätte sie nicht so reagiert und ich finde es toll, dass sie trauert. Wie sie trauert ist nicht so gut, aber dass sie trauert das ist sehr gut!

Amanda wollte gleich wieder anfangen zu reden, aber Alex kam ihr zuvor. " Lass sie Mandy! Ich denke sie ist noch nicht so weit um darüber zu reden" Er lächelte mich warm an und fuhr dann fort.

"Geh rein ihr könnt ja nachher noch schreiben. Ich komm auf den Auflauf zurück!" Er zwinkerte Amanda noch zu, die jetzt schon nach drinnen lauft.

Er kam näher zu mir und umarmte mich einfach so schnell.

Ich war so überrummpelt, dass ich gar nichts tun konnte. Ich stand einfach nur da und lies es über mich ergehen. Weder einen Schritt zurück gemacht oder die Umarmung erwiedert. Und ihr glaubt es mir, aber es tat gut.  Es tat gut von jemandem anerkennt zu werden. Es tat gut, nicht die Pflicht zu haben denjenigen auch zu umarmen über haupt einfach mal keine Pflicht zu haben.

Nach kurzer Zeit löste er sich wieder und es war nicht so, dass die Umarmung zu lange gedauert hat, aber es ist auch nicht so, dass sie zu kurz war. Es war genau richtig.

"Hör zu! Ich bin gerne für dich da. " erschenkte mir ein warmes Lächeln. "Ich komm darauf zurück, aber jetzt muss ich meine Schwester nach Hause bringen."

Ich hob kurz die Hand, als zeichen auf Wiedersehen zu sagen und stieg in das Auto ein. "Was hast du noch so lange da draussen gmacht?" zickte mich Kissy schon wieder an. Aber ich schüttelte nur den Kopf und fuhr los.

Auf das Angebot von Alex, werde ich sicher zurück kommen.




KLISSYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt