Kissy

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Ich setzte mich neben Luke und Simon. Und sofort barch stille ein. Und es verging eine Ewigkeit, in der sie mich einfach nur ansahen und mich musterten. Was jetzt wohl in ihren Gedanken schwirren musste.

Kevin konnte sich am Schnellsten wieder fassen. "Na du Schönheit wie ist denn dein Name, ich glaube wir kennen uns noch nicht." fragte er spielerisch und stand auf um mich zu umarmen.

"Krass!" kam es nun von Simon. "Du bist ganz ganz anders, als du es früher warst. Obwohl ich mir gerade in Moment nicht sicher bin, ob du es bist oder doch Lissy."

Und mit diesen Worten löste Simon bei den anderen auch ein kleinen Schrecken aus.

"Nein! Das ist Kissy!" Caner, der bis jetzt sehr still war und auch nicht den Anschein gemacht hat dass er sich nach meinem Anblick wieder einklincken konnte, erhob nun das Wort.

Stille.

Toten Stille.

Jetzt warten bestimmt alle auf meine Reaktion gespannt, ich meine wegen dem, was damals war. "Jaa. Ja ich bin es. Aber wir sind ja nicht hier, um heraus zu finden, ob ich jetzt Lissy oder Kissy bin. Und auch nicht um uns wieder wie kleine Kinder zu benehmen und eine auf Gang zu machen. Wir beziehungsweise ICH bin nur hier, um Sally daraus zu holen. Und nur deswegen! Angekommen?" fragte ich zur Sicherheit nach, denn die Jungs waren nicht gerade die Schlausten.

Sie alle, aber nickten und waren davon leicht entteuscht. Keine Ahnung vielleicht dachten sie wir könnten erst ein wenig darüber reden, wer was in diesen Jahren getan hat, was vielleicht nicht mal so schlecht gewesen wäre, denn dan wüssten wir jetzt, mit wem wir zusammen arbeiten.

Ich meine dann weiss ich wie sie so drauf sind und wie ich mich vielleicht verhalten muss, oder wie ich in gewissen Situationen reagieren muss. Es ist ja nicht gerade einfach wieder jemanden zurück zu entführen.

Und deswegen fragte ich im Auto noch mal nach. "Und was habt ihr in den ganzen Jahren getrieben?"

Caner, der fuhr, fragte gleich eine Gegenfrage. "Ich dachte du willst nichts von uns wissen, du willst nur Sally befreien und fertig! Jetzt doch nicht mehr?"

Ich verdrehte nur meine Augen und erklährte ihm, was mein Anreiz dazu ist. "Ja aber, wenn wir sie da raus holen wollen, brauch ich ein paar Angaben von allen, um zu wissen, mit wem ich es zu tun hab."

Caner nickte nur ungläubig und konzentrierte sich wieder auf die Strasse, was mir ehrlich gesagt auch lieber ist.

"Also ich war bei meiner Cousine in LA und hab da als Verkäufer gearbeitet. Glaubt mir das mache ich ganz bestimmt nie nie in meinem ganzen Leben mehr. Das war eine Horrorzeit. Naja meine Eltern meinten nach der ganzen Sache mit dem Mord müsse ich mich anderweitig engagieren. Danach lernte ich ein paar Jungs kennen, die mit Dorgen was am Hut hatte, mit denen ich mich dann gleich verstand und meinen Job schmiss. Dann sind irgendwann meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen und seit dem hab ich wieder Kontakt mit Simon, der mich dann auch bei sich aufgenommen hat." Wärend er das alles erzählte, strahlte er übers ganze Gesicht und man könnte meinen ihm würde der Tod seiner Eltern nichts ausmachen, aber ich wusste, dass Luke nicht ganz so hart war, wie er tat.

Weiter erzählte Simon, da er ja sowieso schon erwähnt wurde. "Ich bin nach Italien gezogen, um dort auf ein Internat zu gehen. Meine Eltern wussten keinen anderen Weg mehr, dass ich nicht mehr in Kontakt mit Mördern gerieht. Dort war es echt die Hölle höchst persönlich. Total die strengen Leute und reiche Kinder, die mir sehr auf den Keks gingen. Nach einem halben Jahr flog ich. In der Zwischenzeit lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen, der mir gar nicht geheuer war. Sie war überfordert mit mir, also schickte sie mich zu meinem Onkel, der hier in der nähe wohnt. Mit ihm hatte ich es mega mässig gut, deswegen durfte Luke dann auch bei uns unterkommen."

Nun war nur noch Kevin, der ebenfalls auf der Rückbank sass.

Wir sahen ihn alle gespannt an.

"Na was denkt ihr den was ich so getrieben hab? Meine Eltern waren der gleichen Meinung wie eure und ich musste nach Paris, Französisch lernen. Ich wohnte da bei einer Gastfamilie und wenn ihr jetzt dachtet, eure Zeit war schlimm, dann wärd ihr in Paris gestorben. Naja irgendwann lernte ich so eine Frau kennen, die Deutsch konnte und einen berühmten Fotografen in Paris, bei dem ich dann anfangen durfte zu modeln. Ich sagte doch schon immer, ich bin schön. Nun ja meine Mutter hat davon erfahren, ein Wunder wusstet ihr nichts davon, ich war in soo vielen Zeitungen. Aber jaa egal jetzt. Auf jeden Fall meine Mum wollte, dass ich hier weiter modle, denn ich hatte viele Anfragen und bei einer Agentur wäre da auch einen Job für meinen Vater dabei gewesen, also nahm ich den an. Seit dem bin ich hier ein Model. Kohle ist kein Problem mehr. Und wisst ihr was, es fühlt sich gut an."

Er machte kurz eine Pause und fuhr dann fort. "Was mich aber viel viel mehr interessiert ist, was unsere Prinzessin, die nebenbei bemerkt sehr sehr hübsch aussieht, so gemacht hat?"

Nun sahen alle zu mit.

Inklusive Caner.

"Also ich hab mich erst weiter so verhalten, wie damals, bis meine Mum mit mir in den Urlaub geflogen ist und ich die beste Zeit meines Lebens hatte. Nach den Ferien unternahm ich viel mit meiner Schwester Lissy, was ich heute nur noch bereuen kann. Dann verliess uns meine Mutter, um bei so einem anderen Typen keine Ahnung was zu machen. Irgendwann starb sie bei einer Schiesserei. Und jetzt leb ich mit meiner total durchgeknallten Schwester, die ober peinlich ist und mit meinem Dad in einem Haus. Man könnte es auch Irrenhaus nennen. In der Schule bin ich schon lange nicht mehr mitgekommen, aber ich bin nun die Beliebteste und Hübschste im ganzen Dorf und keiner wagt es mich nur annähernd zu beleidigen. Was Jungs angeht..."

ich schaute kurz zu Caner, der seinen Blick nicht von der Strasse schweifen liess.

"Kann ich nichts grosses anfangen. Ihr wisst schon eine Nacht mein Spass und dann heisst es bye." Ich machte eine Handbewegung und somit war meine Geschichte auch zu Ende.

Mich würde insgeheim sehr interessieren, was Caner so die ganze Zeit getrieben hat, aber das wollte ich hier so nicht gerade ansprechen.

Luke allerdings kam mir zuvor. "WOW also so hätte ich das jetzt nicht erwartet. Und wenn wir damals hätten sagen müssen, was passieren würden, hätte keiner Recht gehabt. Aber was ist mit dir Caner? Was hast du so getrieben?"

Er bremste und schaltete den Motor ab. Zuerst dachte ich gleich würde er ausrasten, aber er meinte nur:

"Nichts! Wir sind da. Aussteigen!"

Alle stiegen sofort aus, aber ich sah ihn ungläubig an. Auch er sah mir intensiv in die Augen und sofort verlor ich mich darin. Keine Ahnung es war anderst, nicht wie früher, aber genauso schön.

"Auch du" meinte er kalt und öffnete seine Tür um auszusteigen. Ich verdrehte nur genervt die Augen und stieg ebenfalls aus.

Wir standen nun alle da und sahen uns die Halle an. Jeder war in seinen Gedanken.

"Und wie machen wir das jetzt? Hatten wir eigentlich je einen Plan wie wir das ganze durchziehen wollen?" Kevin war der erste, der diese komische Stille brach. "Na wir gehen einfach rein, vermöbeln alle, nehmen Sally und gehen wieder!" Simon machte sich schon auf den Weg zu Halle.

Er war wütend. Das sah man.

"Warte!" rief Caner ihm ernst hinter her, was ihn geich zum stehen brachte.

"Ich hab da einen Plan!"

KLISSYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt