Lissy

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Was fällt ihr ein einfach in mein Zimmer zu stürmen und mich so anzuschreien!

Nachdem sie mir ihren neuen Lover vorgestellt hat bin ich in mein Zimmer gegangen und habe meine Hausaufgaben erledigt. Danach sass ich noch ein wenig auf meinem Balkon, auf den ich von meinem Zimmer aus betreten kann. Die Sonne heute scheint wunderschön und ich beschloss meinen besten Freund anzurufen um mit ihm am Strand entlang zu gehen.

Lange Rede kurzer Sinn, fünf Minuten später gingen mein bester Freund Timothy und ich den Strand hinauf. Er ist schon 17 Jahre alt und geht eine Stufe höher in die Klasse. Er ist gross, hat braune, hochgestellte Haare und rehbraune Augen.

Ich verstehe nicht, warum er die ganze Zeit von seinen Mitschülern runtergemacht wird. Er sieht gut aus, ist gut gebaut und hat einen super Charakter. Aber er ist eben auch schlau und lernt häufig und ich denke genau das ist es, was ihn so unbeliebt macht.

Ich finde es echt schade, denn er hätte eine Freundin mehr als verdient.

Wir redeten über alles mögliche und lachten viel, ich bin froh ihn zu haben. Nach ca. einer Stunde war ich wieder zurück und entspannte mich mit ein wenig Musik.

Bis dann eben meine ach so liebenswerte Schwester mit stören musste. Natürlich hab ich sie schon gehört als sie so übertrieben rumgeschrien hat, aber ich habe nichts der gleichen getan, denn bei uns ist das immer so, dass sie auf konfrontation aus ist und ich ihr versuche aus dem Weg zu gehen. Aber als sie mir dann die Kopfhörer aus den Ohren zog wurde mir das alles zu viel und ich schrie zurück. Ich hab auch irgendwo meine Grenzen. 

" Hast du noch alle Tassen im Schrank? Was fällt dir ein einfach so in mein Zimmer zu kommen, meine Kopfhörer mir zu entreissen und rum zu schreien!! Und ich will dir gar nicht zuhören also mach ne Fliege, sonst knallts!! Und jetzt raus!" schrie ich und schubste sie raus bevor ich die Tür zuknallte. Sie versuchte noch etwas zurück zu schrein aber ich hörte schon gar nicht  mehr zu.

Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich einen Film schaute, aber das es eine Schnulze war, fing ich an zu weinen, weil ich nie in meinem ganzen Leben die grosse Liebe finden würde.

Als ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte, schrieb ich Timothy, der gleich darauf auch schon zurück schrieb.

< heey <3 >  Lissy

< hei! na wie geht es meinem Engel? >  Timothy

< geht so. meine Schwester stresst voll rum hab kein Bock auf sie! >  Lissy

< willst du heute bei mir pennen? >  Timothy

< weiss nicht du kennst ja meinen Dad ._. >  Lissy

< jaa und du kennst mich... ich kann gut überzeugen! >  Timothy

< aprospo mein Dad, er hat mir gerufen ich muss ihm beim Nachtessen helfen. ich schreib nachher wieder bis dann. byee <3 >  Lissy

< bye ly <3 >  Timothy

Ich legte mein Handy bei Seite und lief die Treppe runter. Unten wartete schon mein Dad auf mich. Er ist der beste Koch den ich kenne und ich koche sehr gerne gemeinsam mit ihm.

Heute hatte er vor Lasagne zu machen und darüber war ich froh, denn die aller beste Lasagne auf der Welt gibt es bei ihm. Er hat sie früher auch immer gemacht als unsere Mum noch lebte.

Sie ist vor sechs Jahre bei einer Schiesserei ums Leben gekommen. Sie hatte damals ganz frisch meinen Dad verlassen um mit Pablo zusammen zu sein.

Von da an ist meine Schwester schon fast eine Qual für unser Vater und mich Sie macht uns das Leben echt nicht gerade leichter. Aber sie war eher das Mamakind und ich hing am Papa und Kissy fühlte sich von unserer Mutter verraten.

Ich hingegen habe sie immer wieder mal besucht aber meine Schwester wollte sie nie wieder sehen und eines Tages ist sie einfach erschossen worden. Pablo, mein Dad und ich waren alle samt auf der Beerdigung, doch Kissy hatte nicht das Gefühl kommen zu müssen. Sie hat auch noch nie geweint oder in irgendeiner Art getrauert. Ich finds echt schade, den Mum hatte für sie alles getan.

Ich weiss noch früher war sie immer mit ihr im Zoo um die Pinguine zu sehen, dort haben sie immer einen plastik Pinguin mitgenommen und sind anschliessed in Schwimmbad gegangen und haben da den kleinen Pinguin die Rutsche runter gelassen. Sie waren auch öfters mal an Weihnachten in der Stadt beim geschmückten Tannenbaum um da dem Nikolaus Hallo zu sagen.

Ich habe natürlich auch tolle Sachen mit ihr erlebt, aber ich war immer neidisch auf sie und ich finde es nicht fair, dass sie die Beerdigung saussen gelassen hat.

Pablo war ein krimineller und keiner von uns hat ihm je getraut ausser unsere Mutter, die ihn sogar heiraten wollte. Er hat sie in diese Geschichten hineingezogen und ich war lange der Meinung, dass er Schuld am Tot meiner Mum ist, aber seit sie nicht mehr da ist, ist er total am Boden zerstört und hat sein Leben noch weniger im Griff wie davor.

Mein Vater lädt ihn manchmal zum Essen ein. Er meint dass Pablo Ablenkung gut tun würde und das er irgendwo, bei wem Halt suche und er sonst niemand hätte, der ihm den geben kann. Ich finde diese Logik einwenig schwachsinnig, aber wenn es meinen Dad besser fühlen lässt, mir ist es recht.

Ich bin auch schon lange nicht mehr der Meinung, dass er die ganze Schuld trägt. Klar hätte es Mama besser bei uns gehabt und wäre vielleicht noch da, aber man kann die Zeit nicht zurück drehen und es war auch nicht seine Absicht, also ist es jetzt einfach so.

Ich habe beim Kochen viel mit meinem Dad gesprochen und er bat mich unter anderem mich bei Kissy zu entschulfigen, aber ich denk nicht mal dran mich in irgend einer Weise bei ihr zu entschuldigen.

Er schlug vor, dass wir alle gemeinsam essen und er versucht zu 'vermitteln'. Ich war mit dem Essen wiederwillig einverstanden, aber das er sich da einmisscht kann er gleich wieder vergessen, also einigten wir uns darauf erst mal zusammen zu essen.

Während ich den Tisch deckte, fragte er Kissy was sie davon hält. Und nach meiner Erwartung, war sie nicht in der Lage, diesen Gefallen für meinen Dad zu tun, also liegt es nicht an mir und ich hoffe Papa erkennt das entlich auch mal.

Er und ich sind das Dream-Tram des Jahres und seit dem Tod von Mama versucht er vergebens eine enge Verbindung zu meiner Schwester aufzubauen.

Sie ist wütend zur Tür hinaus und lies uns alleine, was mich nicht gerade störte, erstens haben wir dann keine Zicke am Tisch und zweitens mehr Lasagne für mich.

Der Abend war sehr schön und ich könnte mich an diese zweier Abende gewöhnen. Schliesslich ging ich dann auch ins Bett, morgen ist ja wieder Schule.

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