Dylan's POV
"Ich fand's auch toll! Du bist echt okay Dylan! Irgendwie ganz anders, als die anderen Jungs!"
Bei diesen Worten bekam ich einen leichten Kloß im Hals und ein schlechtes Gewissen. Wen sie wüsste, WIE anders ich war.... Aber sie hatte ja keine Ahnung! Trotzdem wurde mir warm um's Herz, denn ich hatte das Gefühl, für sie etwas... nun ja... Besonderes zu sein?
Auf dem Weg nach Hause spukten mir ihre Worte noch immer im Gedächtnis herum. Ich hatte es gar nicht verdient, dass sie mich mochte, aber ändern wollte ich es natürlich auch nicht! Ich glaube ich mochte sie mehr als ich eigentlich sollte.... Ach ne, auch schon aufgefallen du Trottel?! War ja klar, dass du auch noch deinen Senf dazu geben musst! Es ist immer wieder schön wertgeschätzt zu werden! Wieso sollte ich dich wertschätzen? Wovon träumst du Nachts?! Na, logischerweise, vom gleichen wie du. Oder besser gesagt von der Gleichen; Hazel. Deswegen war ich ja auch so genervt, als dir erst eben aufgefallen ist, das du sie mehr magst als du eigentlich solltest. Noch irgendwas?
"Ach halt doch die Klappe!", sagte ich und wurde von einem älteren Ehepaar, dass gerade an mir vorbei ging komisch angeschaut; wahrscheinlich hatte ich laut geredet....
Als ich zu Hause ankam, sprangen mir Ethan und Alec in die Arme, sodass ich fast rückwärts wieder aus dem Haus fiel. Ich musste grinsen und schob meine Gedanken vorerst zur Seite, mit dem festen Ziel, mich später um eine Lösung für sie zu finden. Ja klar, so wie immer... Sei still!
"Na ihr Beiden?", ich lachte und wuschelte Alec über die Haare.
"Ey, lass das", kicherte er und versuchte seine Frisur wieder herzustellen.
Derek kam die Treppe hinunter, auf mich zu: "Na kleiner Bruder, auch mal wieder da?!"
"Ja, was gibt's, wieso bist du so komisch drauf?", fragte ich und hob Ethan von meinem Arm runter.
"Ethan, Alec, geht ihr mal bitte und deckt den Tisch?", fragte mein älterer Bruder und die Zwillinge taten wie ihnen geheißen.
"Also?", fragte ich, ging mit Derek ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf das Sofa. "Was ist los?"
"Es geht um deinen Auftrag", mir wurde kurz mulmig. "Ich habe das Gefühl du nimmst ihn nicht richtig ernst. Aber das solltest du; denk daran, was Mum angetan wurde!"
"Wie kommst du darauf, ich würde ihn nicht richtig ernst nehmen?"
"Du bist seid dem Tag, an dem du das Menschenmädchen eigentlich hättest umbringen sollen, zu keiner einzigen Versammlung gekommen und Hunter ist ziemlich erzürnt darüber, da du ihm auch keinen Bericht erstattet hast, wie es eigentlich deine Aufgabe war."
Ich hatte eigentlich gehofft um den Bericht herum zu kommen, zum mindestens, bis ich eine Lösung für meine 'Beziehung' zu Hazel. Das ich damit den Zorn meines Chef auf mich zog, war mir irgendwie nicht wirklich bewusst gewesen, doch das hätte es sein sollen! Denn den Zorn des Chefs auf sich zu haben, war nie gut!
"Shit!", fluchte ich. "Das hatte ich nun wirklich nicht gewollt! Ich werde gleich heute Abend zur Lichtung kommen und versuchen das wieder gerade zu biegen!"
"Ja, das solltest du dringend tun", meinte mein älterer Bruder eindringlich. "Naja, lass uns mal Abendessen gehen!" Damit stand er auf und ich folgte ihm in die Küche.
Beim Essen hörte ich nur mit halben Ohr den Anderen zu, denn eigentlich war ich mit den Gedanken schon bei dem Gespräch mit meinem Chef heute Abend. Ich hoffte, mich rausreden zu können, mit irgendetwas plausiblen.
"Wohin gehst du Dy?", fragte mich Ethan, als ich gerade aufbrechen wollte.
"Ich geh zu einer Versammlung."
"Darf ich mitkommen?"
"Nein Eth, du darfst nur mit, wenn Hunter es sagt. Weißt du, solche Versammlungen sind nichts für 10 jährige", ich klopfte ihm leicht auf die Schulter. "Kopf hoch Kumpel! Bald bist du auch alt genug, um mitzukommen, wann du willst. Ich muss jetzt aber wirklich los, bis später!"
Auf der Lichtung ging ich direkt auf Hunter zu, der mich auch entdeckt zu haben schien.
"Dylan, schön dich auch mal wieder hier zu sehen", jap, er hatte mich entdeckt und der ärgerlich Ton in seiner Stimme war auch deutlich zu erkennen.
"Es tut ir Leid, dass ich in letzter Zeit nicht herkommen konnte, Hunter. Jedoch will ich am Ende der Frist meinen Auftrag zuverlässig erledigt haben, also beschloss ich, das Menschenmädchen länger zu observieren und habe danach immer versucht einen Schluss aus ihrem Verhalten zu ziehen, um ein Muster darin zu erkennen und beim erfüllen meines Auftrages auf ihre Reaktionen vorbereitet sein." Wow, ich bin wirklich stolz auf dich; das klang glaubwürdig!
Hunter schien zu überlegen, ob er mir Glauben schenken sollte: "Nun, okay. Ich muss sagen, dass du deinen Auftrag anscheinend doch ernst nimmst, denn deine Vorgehensweise klingt gut. Jedoch möchte ich, dass wenn ich sage, dass du mir regelmäßigen Bericht erstatten sollst, du es auch tust!"
"Natürlich, es tut mir Leid und wird in Zukunft nicht mehr vorkommen", sagte ich erleichtert.
Auf dem Weg nach Hause beschloss ich noch einmal kurz jagen zu gehen. Als ich wieder zu Hause war, waren fast alle Lichter aus, nur das von Diana nicht. Ich klopfte an ihre Zimmertür und trat ein, als sie mich hinein bat.
"Wieso bist du noch wach?", fragte ich, schloss die Tür hinter mir und setzte mich zu ihr auf's Bett.
"Dylan, ich bin schon 15", lachte sie. "Da kann ich schon selber entscheiden, wann ich schlafen möchte, und wann nicht."
"Aber für mich bist und bleibst du immer meine kleine, süße Diana."
"Ich bin nicht klein!", protestierte sie gespielt beleidigt, doch ich sah die Wärme in ihren Augen.
"Findest du vielleicht, aber du bist immer noch kleiner als ich und somit meine KLEINE Diana", neckte ich sie spielerisch.
"Na dann pass mal auf, denn gleich bin ich größer als du!", sagte sie, stand auf und lief im Zimmer herum, als würde sie etwas suchen. "Irgendwo müssen sie doch noch sein...."
Ich beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue, als sie plötzlich gefunden zu haben schien, was sie gesucht hatte.
"Na jetzt bin ich mal gespannt!", ich schmunzelte.
Sie holte zwei lange Stockartige Dinge heraus und stellte sich darauf. Waren das etwa....
"Stelzen?!", ich hielt mir vor Lachen den Bauch, stand aber trotzdem auf und ging zu Diana, die gerade auf den Stelzen durch den Raum lief.
"Ja, was dagegen?", fragte sie ebenfalls schmunzelnd. "Und jetzt bin ich größer als du!"
Ich lachte und fiel dabei sogar auf den Boden: "Mein... mein Bauch tut weh!"
"Armer KLEINER Dydy!"
"Dydy?!", ich weinte ohne Scherz schon vom Lachen.
Auch meine Schwester lachte sich nun einen weg und ich versuchte sie zwischen meinem Lachen zu warnen: "Diana, pass auf! Die.... die Stelzen! Die.... die kippen noch.... um!"
Doch es war schon zu spät; sie ließ beim Lachen versehentlich eine Stelze los und fing an zu straucheln, und vor und zurück zu wanken: "AHHHHH! SCHEIßE!!! DYLAN!"
Gerade noch rechtzeitig stand ich auf und fing sie auf, wonach wir jedoch erst einmal wieder uns vor Lachen auf dem Boden kugelten. Als wir uns irgendwann einigermaßen beruhigt hatten, lagen wir kichernd auf dem Rücken auf dem Boden. Als auch das Kichern verebbt war, vernahm ich die gleichmäßigen Atemzüge meiner Schwester. Vorsichtig hob ich sie hoch, legte sie in ihr Bett, deckte sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Bevor ich die Tür hinter mir schloss flüsterte ich noch "Gute Nacht, meine kleine Prinzessin." und begab mich dann ins Badezimmer. Nach einer Dusche legte ich mich erschöpft ins Bett und schlief ein....
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Little Vampire Secrets
VampirEr ist ein Vampir und sie ein einfacher Mensch. Sie gehen in die selbe Klasse, doch zwischen ihnen liegen Welten. Als sie sich jedoch trotzdem immer näher kommen, spielen Erpressung, Entführung und Flucht eine große Rolle. Wird sie je wieder ohne Fu...