Kapitel 1

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Hazel's POV

"Beste Freundin an Hazel. Hallo? Was ist los mit dir, du wirkst so abwesend?"

"Äh, sorry", ich fuhr mir gedankenverloren durch die Haare. "Irgendwie bin ich heute etwas neben der Spur..."

"Wieso denn?", fragte Stacy besorgt.

"Ach du, ich weiß auch nicht.... Ich bin heute Nacht wegen einem Geräusch aufgewacht und sah direkt in die Augen eines jungen Mannes... Sie waren eisblau.... Er hat kurz gelächelt und dabei sah man spitze, weiße Eckzähne aufblitzen... Stacy, er sah aus wie ein... Vampir."

"Das hast du bestimmt nur geträumt!", meinte Stacy. "Wie sollte bitte ein wildfremder Typ in dein Zimmer kommen?"

"Stimmt, wahrscheinlich hast du Recht", murmelte ich.

In dem Moment betrat unsere Klassenlehrerin den Raum und alle Gespräche verstummten.

"Guten Morgen liebe Schülerinnen, liebe Schüler! Wie einige vielleicht schon bemerkt haben, hat die Klasse ein weiteres Mitglied bekommen. Mr Darkson, würden Sie bitte aufstehen und sich vorstellen?"

An dem Tisch hinter uns wurde ein Stuhl zurück geschoben, und wir drehten uns alle zu dem Jungen, der nun dort stand. Er hatte dunkelbraune, fast schon schwarze, Haare und blaue Augen. Sofort schoss mir das Bild von dem Typen in den Kopf, der gestern Nacht vor meinem Bett stand. Egal ob Traum oder nicht; der neue Mitschüler sah genauso aus wie er! Zwar hatte ich gestern nicht SO genau hingesehen, jedoch war ich fest überzeugt! 

Der Typ sah mich ebenfalls überrascht an, wandte sich dann jedoch an die Klasse und fing an zu reden: "Hey, mein Name ist Dylan Darkson. Ich bin gestern hier her gezogen und werde von nun an diese Schule hier besuchen. Ja, so viel mehr gibt es da eigentlich nicht über mich zu sagen."

Er  grinste und die Mädchen fingen an zu kichern. Während er sich vorgestellt hat, hat er mich öfter angesehen, aber bestimmt habe ich mir das nur eingebildet.... Sobald er geendet hatte drehte ich mich weg und versuchte den darauf folgenden, fragenden Blick meiner Freundin zu ignorieren. Immer noch verwirrt wartete ich das Unterrichtende ab und sobald die Glocke läutete packte ich schnell meine Sachen zusammen und verschwand zügig aus dem Klassenzimmer.

"Hey, warte!", holte mich meine beste Freundin ein. "Was ist denn los? Wieso bist du denn eben so schnell weggegangen? Und; kennst du diesen neuen Typen - ihr habt euch so erstaunt angesehen?"

Als sie mich erwartungsvoll ansah gab ich seufzend nach: "Naja,... wie soll ich sagen, er war der Typ von heute Nacht... Ich bin mir ziemlich sicher - er sah genauso aus!"

"Ähhmm, sicher? Vielleicht bist du ihm ja schon mal auf der Straße begegnet und hast das dann im Traum verarbeitet. Aber ein Vampir ist der bestimmt nicht! Manchmal geht hat die Fantasie mit einem durch - obwohl ich gut verstehen kann, dass man von diesem gut aussehenden Typen träumt!"

Sie kicherte, doch mir war nicht nach danach zu Mute. Trotzdem rang ich mir ein kleines Lächeln ab und nickte, als würde ich ihr zustimmen, aber in Wahrheit kam mir das alles viel zu real vor... Wahrscheinlich liegt das daran, das ich einfach zu wenig geschlafen hatte. Ja, daran musste es liegen! Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich Mary zu uns stieß.

"Boah! Ich hasse es! Ich habe doch ernsthaft MITTEN AUF DEM WEG einen PLATTEN bekommen! Ich musste den kompletten Weg jetzt laufen.... Habe ich etwas wichtiges im Unterricht verpasst, oder wurde ich durch den Platten nur vor einer langweiligen Schulstunde gerettet?"

Wir lachten und für einen Moment schob ich den Gedanken an Dylan zurück. Erst als Stacy von unserem neuen Mitschüler und auch von meinem "Traum" erzählte, kam er wieder hoch. Was, wenn es kein Traum war? Oder war das ganze wirklich einfach nur ein Hirngespinst? Ja, das musste es sein! Ich durfte mich nicht mit solchen Fantasien beschäftigen - das würde mich nur verrückt machen!

"Leute, was haltet ihr davon, heute bei mir zu übernachten?", wechselte ich das Thema. " Wir könnten Eisessen gehen, im Pool schwimmen gehen und Filme schauen."

Als sie zustimmten war ich erleichtert, denn in Wahrheit machte mir der Traum ,oder was auch immer, Angst. Aber heute, redete ich mir ein, wird schon nichts passieren! Ihr seid ja zu dritt! Es wird alles nur ein Traum gewesen sein, und morgen wirst du dich schon darüber schlapp lachen! 

Mit dem Gedanken ging ich in die Chemiestunde.....


Dylan's POV

Als ich aufstand waren plötzlich alle Blicke auf mich gerichtet. Eins der Mädchen viel mir besonders auf; es hatte lange, wellige, blonde Haare und grüne Augen... Nein, das konnte nicht wahr sein! Es war das Mädchen von gestern... Und offensichtlich hatte sie mich erkannt, denn es wurde blass und starrte mich erschrocken an. Das durfte doch nicht wahr sein! Ich musste um jeden Preis mein Geheimnis bewahren! 

Sie wird denken, das es es ein Traum war und sie dich einfach schonmal gesehen haben wird! Ja, wahrscheinlich! Ich meine, welcher Mensch glaubt an Vampire - Kinder vielleicht, aber keine Jugendlichen oder gar Erwachsene! Ich wandte meinen Blick ab und stellte mich vor. Jedoch huschte mein Blick immer wieder zu ihr - ich konnte einfach nicht anders... Als ich meine "Rede" beendete und grinste hörte ich vereinzelt Gekicher von ein paar Mädchen. Sobald ich mich hinsetzte drehte sich das Mädchen weg, woraufhin sie einen fragenden Blick von ihrer Freundin erntete.

"Wie heißt das Mädchen da, vor uns?", fragte ich meinen Sitznachbarn leise.

"Das?", fragte dieser leise und grinste, als ich nickte. "Das ist Hazel Mc Huss. Ihre Eltern sind sehr reich und achten sehr darauf, mit wem sie abhängt. Schade eigentlich, ich würde sie gerne mal zu einer Party von mir einladen. Sie ist sehr heiß! Uuund noch nicht vergeben..."

Beim letzten Teil des Satzes wackelte er mit den Augenbrauen und ich lachte leise. Aber er hatte schon Recht; sie war sehr heiß!

Was denkst du da?! Sie ist ein MENSCH! Menschen sind minderwertig und höchstens zum Vergnügen da! Sie würden dir alles zerstören! Sie würden dir deine Familie oder das, was von ihr übriggebliebene ist, nehmen! Sie haben deine Mutter UMGEBRACHT! Und du denkst sie wäre >nett<?!, wies mich meine innere Stimme zurecht.

Und sie hatte Recht! Ich durfte nicht auf die Menschen reinfallen! 

Little Vampire SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt