Kapitel 11

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Hazel's POV

"Boah, ich habe gestern den ganzen Tag damit verplempert, einen Aufsatz für unsere ach so liebe Lehrerin zu schreiben, wieso ich besser lernen sollte", meinte Stacy genervt, als wir in die Klasse gingen. "Ich meine, wir sind nicht mehr in der 5. Klasse und können sowas selber regeln."

"Ja, aber ich glaube es würde nicht schaden, wenn du ein wenig mehr lernen würdest", meinte Mary vorsichtig.

Stacy schnaubte nur: "Pah! Ich lerne wann ich will! Themenwechsel! Was habt ihr gestern noch Schönes gemacht?"

"Ich habe gestern mit meiner ganzen Familie das Haus geputzt, da meine Mutter der Meinung war, dass dies dringend mal nötig sei", stöhnte Mary und verdrehte die Augen. 

"Ich habe mit Dylan Badminton gespielt und danach sind wir Schwimmen gegangen. Und bevor ihr euch beschwert; ich wollte euch ja Bescheid sagen, aber gestern fandet ihr es viel spannender den Jungs beim Fußball zuzusehen und als ich euch angesprochen habe, war Mary so auf Jason und du Stacy auf so gut wie alle Jungs, die deiner Meinung nach gut aussehen, konzentriert, dass ihr mir gar keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt habe", sagte ich und die Beiden wurden leicht rot. "Egal, kommt, Mr Nolan wartet nicht so gerne."

Damit machten wir uns auf in den Unterricht und lesen den Tag Schule über uns ergehen. Komischer Weise redeten Dylan und ich in der Schule kaum miteinander, aber wahrscheinlich lag das daran, dass wir 1. unterschiedliche Fächer hatten, 2. jeder bei seiner kleinen Gruppe war und 3. wir beide dadurch relativ gut beschäftigt waren.

Wie so oft schrieben wir am Abend wieder, er fragte mich, ob ich Lust hätte, mich am kommenden Freitag wider mal mit ihm zu treffen und ich sagte zu. Danach legte ich mich in mein Bett und schaute an die Decke. Was empfand ich eigentlich für ihn? Ich wusste, dass es irgendwie mehr war, als Freundschaft, aber Liebe? Ich dachte daran, wie meine Haut leicht kribbelte, wenn er mich berührte, wie Schmetterlinge im meinem Bauch aufflogen, wenn ich seine Stimme hörte, wie warm und geborgen ich mich in seiner Nähe fühle, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schleicht, wenn ich überhaupt nur an ihn denke. Aber konnte man es schon als Liebe bezeichnen? Es klang so nach Klischees, dass es mir einfach sehr unwirklich vorkam. Ich meine; vielleicht war ich auch einfach nur ein sehr fantasiereiches Mädchen, was zu viele Bücher gelesen hat. Und was, wenn es wirklich Liebe war? Mit den ganzen Fragen im Kopf schlief ich ein.....

≈zwei Tage später (Freitag)≈

In der Pause saßen Mary, Stacy und ich draußen auf einer Bank und unterhielten uns. Es wurde langsam, aber stetig immer kälter. Okay, kalt konnte man es bei 23 Grad nicht wirklich, aber die 30 Grad von vor zweieinhalb Wochen waren es halt auch nicht mehr. 

"Wie willst du eigentlich deinen Geburtstag nächste Woche feiern?", fragte mich Mary.

"Meine Eltern haben leider etwas dazwischen bekommen und müssen nun für alle wichtigen Mitarbeiter plus Begleitung ein Essen veranstalten und das ganze natürlich an meinem Geburtstag", sagte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass das Ganze mich gar nicht so kalt lies, wie ich versuchte sie glauben zu lassen.

"Oh nein", meinte Mary mitfühlend und nahm mich in den Arm, wo meine Maske fiel - ich konnte meine Gefühle einfach nicht vor meinen Freundinnen verbergen.

Auch Stacy kam in unsere Umarmung, die ich irgendwann auflöste: "Naja, ich werde einfach nachfeiern oder so.... Ist ja auch egal, ich habe ja noch eine Woche Zeit, um mir das zu Überlegen."

Damit war das Thema erledigt und wir unterhielten uns über das Liebesleben, von Mary, denn die war die einzige von uns, die einen Freund hatte. Sie und Jason waren ein Herz und eine Seele - das klang zwar ziemlich kitschig, war aber wunderschön! Ich hoffte irgendwann auch eine so schöne Beziehung führen zu können. Mit Dylan zum Beispiel? Äh, vielleicht... Moment mal; was?! Ich schämte mich schon fast für meinen Gedanken, denn vielleicht war die 'Beziehung' zwischen ihm und mir für ihn einfach nur rein freundschaftlich und würde nie mehr sein. Ich schüttelte den Kopf; wozu dachte ich überhaupt darüber nach? Dann versuchte ich mich wieder auf das Gespräch meiner Freundinnen zu konzentrieren und schließlich war die Pause zu Ende und ich durfte mich durch eine Doppelstunde Physik quälen.

Little Vampire SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt